Europäische Verhältnisse in Ferguson

In einem amerikanischen Ghetto geht es rund.

In Europa könnte so etwas natürlich nie passieren:

http://de.wikipedia.org/wiki/Unruhen_in_Frankreich_2005

http://de.wikipedia.org/wiki/Unruhen_in_England_2011

http://de.wikipedia.org/wiki/Unruhen_in_Stockholm_2013

Es folgt die übliche Berichterstattung über den “institutionellen Rassismus” der USA, an dem auch die Wahl eines schwarzen Präsidenten nichts zu ändern vermochte:

Browns Tod hat in der Kleinstadt etwas aufbrechen lassen, was unter der Oberfläche wohl schon länger brodelte. Zwei Drittel der gut 20.000 Einwohner sind schwarz, aber nur drei von 53 Polizisten. In Browns Tod sehen viele einen Fall von institutionellem Rassismus.

(Spiegel)

In Amerika gibt es nicht einmal 10 % Schwarze und trotzdem ist ein Schwarzer zum Präsidenten gewählt worden.

In Obamas Wahl könnte man nach der Spiegel-Logik daher ebenfalls eine Form von institutionellem (wenn auch verdrehtem) Rassismus sehen.

Dass bei solchen Krawallen nie den Tätern, sondern sonstwem die Schuld zugewiesen wird, ist allerdings eine Form von klassischem Rassismus, da den Tätern nicht einmal die Verantwortlichkeit für ihr eigenes Handeln zugetraut wird.

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7 Antworten to “Europäische Verhältnisse in Ferguson”

  1. qwerty248 Says:

    Auch die Einschränkung der Pressefreiheit ist nicht typisch amerikanisch: http://www.taz.de/!69657/
    Die lautstarke Reaktion darauf schon, die Amerikaner nehmen eben ihre Bürger- und Menschenrechte ernst. Die lautstarke deutsche Reaktion darauf ist hingegen wohlfeil; ich kann mir kaum vorstellen, dass es zukünftig bei einem vergleichbaren Fall in Deutschland zu einer ähnlich riesigen Berichterstattung über festgenommene Journalisten geben wird.

  2. Eloman Says:

    Ob Obama überhaupt ein Schwarzer will ich mal dahingestellt sein lassen. Er ist der Sohn einer weißen Mutter und eines schwarzen Vaters. Ihn als Schwarzen zu bezeichnen folgt der rassistischen One-Drop-Rule aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Desweiteren ist er überwiegend bei seinen weißen Großeltern in Hawaii aufgewachsen und hatte bis zum Beginn seiner Politikerlaufbahn so gut wie keinen Kontakt zu Schwarzen. Ich glaube er hat das „Schwarzer-sein“ nur als Marketingtrick benutzt um seine Karriere zu pushen. Ich kann mich auch an Fernsehinterviews mit schwarzen Amerikanern aus der Zeit vor seiner ersten Wahl erinnern in denen davon die Rede war er sei kein richtiger Schwarzer, er würde nicht so reden wie einer und er wäre außerdem kein Nachkomme von Sklaven. Man nannte in Oreo (ein Keks der aussen schwarz ist und eine weisse Creme-Füllung hat).

    Daß die Polizei von Ferguson bei einem Anteil Schwarzer an der Bevölkerung von mehr als zwei Dritteln aus 48 weißen, zwei Angehörigen anderer Minderheiten und nur drei schwarzen Polizisten besteht liegt wohl weniger an „institutionalisiertem Rassismus“ sondern an den EInwohnern selbst. Als Mehrheit der Wähler hätten sie schon lange für ein ausgeglicheneres Verhältnis sorgen können. Hätte auf jeden Fall mehr Sinn gemacht als Geschäfte plündern und Tankstellen anzünden.

    • aron2201sperber Says:

      mir ist schon klar, dass Obama einen speziellen, nicht gerade typischen familiären Background hat.

      aber bei der Rassismus-Kiste geht es ja eben um platte Äußerlichkeiten wie die Hautfarbe.

      und genau diese Kiste ist halbwegs überwunden, auch wenn wieder einmal das Gegenteil suggeriert wird

      • qwerty248 Says:

        Irgendwo stand dass Ferguson eine Mittelschichtsstadt sei (Quelle hab ich nicht mehr). Da hauptsächlich Schwarze dort leben, sind also vermutlich viele oder sogar die Mehrheit Mittelschichtsschwarze.

      • aron2201sperber Says:

        2/3 schwarz klingt nun einmal nicht sehr nach Mittelschicht – 2/3 Türken wäre auch bei uns Ghetto-verdächtig, da Mittelschichts-Türken eben nicht im Türken-Ghetto wohnen wollen, und wäre es Mittelschicht würden die Bewohner wohl auch selbst intensiver dafür sorgen, dass ihre Stadt nicht von Krawallmachern zerlegt wird.

        so der so sind die friedlichen Bewohner der Stadt die größten Opfer der Krawallmacher, da die Stadt wohl erst recht weiter den Bach runtergehen wird

      • qwerty248 Says:

        Wie sollen denn Bewohner intensiver dafür sorgen, dass Stadt nicht zerlegt wird? So?: Daily Kos warnt vor Agitatoren aus dem Linken („Das muss die Revolution sein; Macht kaputt was euch kaputt macht“), wie auch dem rechtsradikalen Lager („Spende für den Polizisten der den Neger umgenietet hat“): http://www.dailykos.com/story/2014/08/19/1322862/-The-Agitators-in-Ferguson

  3. Weiße Cops als typische Schwarzenmörder? | Aron Sperber Says:

    […] scheint für unsere guten Medien klar bewiesen zu sein, wenn es im 320-Mllionen-Einwohner-Land alle paar Jahre zu überschießender Polizei-Gewalt gegen Schwarze […]

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