Ein linker Agent feixt über den Rechtsstaat

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Eine neue juristische Untersuchung des Falls Benno Ohnesorg fürchtet Kurras offenbar nicht: „Niemand, auch der Staatsanwalt nicht, wird glauben, dass ich einen Mord begangen habe.“ Er sei „rechtskräftig freigesprochen“ worden, so der Rentner. „Fertig.“

Karl-Heinz Kurras verhöhnt die deutsche Justiz, vor der er sich auch früher schon nicht gefürchtet hatte.

Trotz der DDR-Propaganda wusste er genau, dass es sich eben doch um einen Rechtsstaat handelte, der selbst Staatsfeinde nicht grausam verfolgte, und schon gar nicht um einen Polizeistaat, der den Bürgern hinterherspionierte.

Die „Staatssicherheit“ war schließlich einer der wenigen Disziplinen, in der die totalitäre DDR der BRD naturgemäß überlegen war.

Auch die RAF-Terroristen hatten keine Angst vor den Repressionen eines angeblichen „Polizeistaats“.

Sie gaben zwar gerne vor, „Hitler“ zu bekämpfen – wußten aber genau, dass es ein „Hitler“ war, der sich skrupelhaft an das Grundgesetz hielt und auf Grund der historischen Schuld stark zu schlechtem Gewissen neigte.

Sympathisierende Anwälte, die den Rechtsstaat bis zum Äußersten und oft noch weiter ausreizten, waren von Anfang an ein wichtiger Teil der „Bewegung“:

Zuerst Horst Mahler – danach der besonders miese Klaus Croissant, durch den etliche Sympathisanten erst zu Terroristen wurden.

Und selbstverständlich die etwas feineren Herren, die sich nicht selbst  die Hände schmutzig machten und später bemerkenswerte Karrieren im angeprangerten „Unrechtsstaat“ machten.

Die autoaggressiven Handlungen der inhaftierten Baader-Meinhof Bande erfolgten keineswegs aus Verzweiflung über die staatlichen Maßnahmen (auch wenn es den Anwälten erstaunlich gut gelungen war, das Bild eines, die „politischen Gefangenen“ folternden  und sogar mordenden Staates zu verbreiten), sondern aus Frustration, dass der verhasste Staat nicht vor ihrem Größenwahn in die Knie gegangen war.

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3 Antworten to “Ein linker Agent feixt über den Rechtsstaat”

  1. “Hexenjagden” « Aron Sperber's Weblog Says:

    […] wenn herauskommt, dass der Märtyrer der deutschen 68er Bewegung von einem Stasi-Spion getötet worden ist, folgt als mediale Reaktion nicht viel mehr als ein stummes […]

  2. Fritz Wunderlich Says:

    Die RAF war eine linksextreme Terrororganisation und hatte eine breite Unterstützung in Deutschland.
    Der deutsche Staat und die SPD/FDP-Regierung wollte sie als Kriminelle behandeln und scheiterte daran. Erst als sie diese als politische Terroristen wahrnahm, konnte sie deren Rückgrat brechen.
    Die Lebenswege von Croissant, Schily, Schut und Mahler nahmen völlig unterschiedliche Verläufe, und sagen mehr über die Individualität aus, als über die Politik.
    Zweifelsohne war aber der Mord an Ohnesorg die Initialzündung, da er als Beweis für den repressiven, faschistischen Charakter des deutschen Staates herhalten musste.
    Und so beschloss auch der letzte Rumpfkongress des bereits zerfallenden SDS den bewaffneten Widerstand.
    Völlig falsch war die Wahrnehmung nicht, da viele NS-Funktionäre nachwievor in der Justiz und Exekutive tätig waren, in leitenden Funktionen, ebenso in der Politik, z.B. Kiesinger, in der Wirtschaft, z.B. Schleyer. Trotzdem war in den siebziger Jahren einer der progessivsten deutschen Regierungen an der Macht, was die RAF in ihrer ideologischen Verblendung (Verblödung) nicht wahrhaben wollte. Eine deutsche Tragödie.
    Zu Kurras: seine rechtsextremen Verbindungen wurden schon damals verschwiegen und werden heute wiederum kleingeredet. Man kann zwar vermuten, dass es der DDR recht war, und der Stasi billig, die Studentenbewegung mit Hilfe eines Mordes zu intrumentalisieren und die Bundesrepublik zu destabilisieren, aber nicht beweisen. Genausogut kann der Rechtsextremismus, der Kurras bis heute kennzeichnet, ihn individuell motiviert haben.
    Allerdings wurde in der Bundesrepublik des öfteren eine Verbindung zwischen dem Rechtsextremismus und der Stasi vermutet, behauptet, vielleicht sogar festgestellt. Ob in einem Prozess auch bewiesen, weiß ich nicht.

  3. Theorie und Praxis der „Strategie der Spannung“ « Aron Sperber Says:

    […] https://aron2201sperber.wordpress.com/2009/05/26/ein-ddr-spion-feixt-gegen-den-rechtsstaat/ […]

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