Archive for Juni 2009

Petzner und die „neuen Fakten“

Juni 28, 2009

Stefan Petzner – Haiders „Lebensmensch“ – hat gerade Wisnewskis letztes Werk ausgelesen:

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Obwohl er immer wieder darauf hinweist, dass er anders als der Autor kein Verschwörungstheoretiker sei, sollen jetzt auf einmal „neue Fakten“ bekannt sein.

Wer sind laut Petzner die potenziellen Attentäter?

„Großkoalitionäre“ und/oder die „Ostküste“.

Wenn wir Jörg Haider schon nicht in Frieden ruhen lassen wollen – wie wäre es mit ein paar Fakten aus erster Hand über das Paar Petzner/Haider?

War da was? Bis wann war da was? Hatte es Krach gegeben? Warum? Was machte Haider in der Schwulen-Bar? Kam das öfters vor?

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Warum hatten die skrupellosen „Großkoalitionäre“ oder „Ostküstler“, die vor nichts zurückschrecken, darauf verzichtet, den Landeshauptmann zu „outen“?

Marvin, Jackie and Michael

Juni 27, 2009

Der King of Pop ist tot.

Seine Fans wirkten in den TV-Übertragungen sogar irgendwie erleichtert. Ständig hatten sie in Angst vor einer weiteren negativen Schlagzeile gelebt – zu verkorkst war sein tragisches Leben.

Die Commodores haben dieses Lied für die verstorbenen Soul-Größen Marvin Gaye und  Jackie Wilson geschrieben.

Trotz seiner menschlichen Probleme hat sich Michael auch einen Platz im Soul-Himmel verdient.

„Keiner außer ihm weiß, wie es dazu kam“

Juni 17, 2009

INDO

Aus dem Traum erwacht, wurde er 1943 Soldat, zuerst Fallschirmjäger der Wehrmacht, nach dem 8. Mai 1945 des französischen Expedi­tions­korps für Indo­china, dem Commando Parachutiste Ponchardier. Keiner außer ihm weiß so genau, wie es dazu kam. Stand er wie viele seiner Kameraden vor der Al­ternative, einem schlimmen Schicksal nur durch den Kriegsdienst für Frankreich zu entgehen? Oder bewog ihn Leichtsinn, wie er sagt?

(Günther Deschner – Junge Freiheit)

Wie passt es zusammen, dass sich Peter Scholl-Latour zunächst den kommunistischen Tito-Partisanen anschließen wollte,  jedoch nach 3 Monaten Gestapo-Haft erneut einer Truppe beitrat, die als Sammelbecken für ehemalige Nazi-Kämpfer galt, um Titos vietnamesische Genossen zu bekämpfen?

Als man in Frankreich fast sofort nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bemerkte, dass ein Krieg um den Besitz von Indochina nicht zu vermeiden wäre, wurde die Fremdenlegion dabei entscheidend mit in die Planung einbezogen. Das Problem war nur, dass ihr Bestand inzwischen katastrophale Tiefstände erreicht hatte. Dazu kam, dass viele Legionäre ihre Dienstzeit längst überschritten hatten und bei Kriegsende entlassen werden mussten. Was lag also näher, als unter den hunderttausenden von Kriegsgefangenen zu rekrutieren, die sich in den Händen der Alliierten befanden. Mit den ersten Werbungen wurde bereits Anfang 1944 in Nordafrika begonnen – zuerst nur unter Italienern und Österreichern, zwischen die sich sicher auch einige Deutsche geschmuggelt haben werden, um dem Elend der Lager zu entkommen. Nach und nach wurden dann wieder Werbebüros in Frankreich eröffnet und dann der deutschen Kapitulation auch in den französischen Besatzungszonen in Deutschland und Österreich.

Potentielle Freiwillige gab es genug. Europa war voll von DPs (Displaced Persons) – Flüchtlingen, ehemaligen Kriegsgefangenen und Soldaten, Nazi-Kollaborateuren und Zwangsarbeitern, von denen viele nicht in ihre Heimat zurück konnten oder wollten. Es scheint so, dass sich zumindest unter der ersten Welle eine größere Anzahl von SS-Männern befand, denn es ist mehrfach von Narben an der Stelle der Blutgruppen-Tätowierung die Rede. Allerdings bemühte sich die Legion relativ bald darum, ehemalige Angehörige von SS, Gestapo  und SD auszusondern und abzulehnen. Das war allein schon deshalb nötig, da sich die Zeitungen, vor allem natürlich die französischen, mit Vorliebe auf dieses Thema stürzten. Die Ablehnung beschränkte sich aber vorwiegend auf Deutsche und so fanden nicht wenige europäische Freiwillige der Waffen-SS einer sicheren Unterschlupf in der Fremdenlegion. Besonders beliebt war dieser Ausweg bei französischen Nazi-Kollaborateuren, die gleich nach Kriegsende über 50% der Rekruten stellten.

(Kriegsreisende.de)

Die Angehörigen der Fremdenlegion 1945 waren zu 2/3 Drittel Deutsche. 1946 wurde der Anteil der Deutschen in der Legion auf 25 % begrenzt. Die meisten kamen aus der französischen Kriegsgefangenschaft, mit wenig Verpflegung und schlechter medizinischer Versorgung. Da hatten es die Werber sehr leicht, besonders bei ehemaligen Angehörigen der Waffen SS, da diese Entnazifizierungsüberprüfungen in Deutschland vermeiden wollten. Dennoch waren 55 Prozent aller 19 000 im Indochinakrieg eingesetzten Fremdenlegionäre deutscher Abstammung, Anteile gingen bis zu 80 Prozent.

So hatten viele dieser neuen Legionäre gegen die Russen und somit Kommunisten gekämpft und dachten nun diesen Kampf gegen die vietnamesischen und chinesischen Kommunisten fortzusetzen.

(newsatelier.de)

Die Mullahkratie schlägt zurück

Juni 16, 2009

Was haben die Demonstrationen gegen das totalitäre Mullah-Regime mit den G8-Gipfel-Protesten gemeinsam?

NICHTS – außer, dass die Gewalt-Exzesse von vermummten Fanatikern ausgehen.

Ahmed and Salim

Juni 15, 2009

Nachdem ich von meiner Freundin genötigt wurde, mir alle „Friends“-Staffeln auf DVD anzuschauen, hatte ich mich schon auf den großen Knall gefreut – und kann daher den Ärger und die Schande des enttäuschten Vaters ein wenig nachvollziehen:

Die kafkaeskeste Verwandlung seit Gregor Samsa:

„Heimliche Zufriedenheit“

Juni 13, 2009

Ahmadinejad hat scheinbar – anders als von unseren Iran-ExpertInnen (Livia Klingl/ Kurier, Gudrun Harrer/ Standard, Georg Hoffmann-Ostenhof/ Profil) versprochen – die iranische Präsidentschafts-Wahl gewonnen.

Kurier und  Standard glauben jedoch zu wissen, wer sich heimlich darüber freut, dass ein Holocaust-Leugner, der Israel „von den Seiten der Geschichte löschen“ möchte, weiterhin das Mullah-Regime repräsentieren darf:

Heimliche Zufriedenheit herrscht hingegen in Israel: Ihm bleibt sein polternder Lieblingsfeind erhalten, von dessen Gefährlichkeit die Welt leichter zu überzeugen ist als im Fall Moussavis. Mit ihrer Wahl haben die Iraner unbewusst die Weichen auf Konfrontation gestellt.

(Stefan Galoppi – Kurier)

Würde man Umweltschützern vorwerfen, sich über eine Katastrophe wie Tschernobyl gefreut zu haben? Würde man Ärzten vorwerfen, sich über den Ausbruch einer Pandemie zu freuen?

Bei den „ultranationalistischen“ Israelis verlieren die Redakteure Österreichs größter Qualitäts-Tageszeitung alle Hemmungen.

Ähnliches spielt sich leider auch in anderen europäischen „Qualitätsmedien“ ab.

Keine Angst vor der Bombe!

Juni 8, 2009

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Was ist eigentlich das Gefährliche an der Leugnung des Kapitalverbrechens der jüngeren Menschheitsgeschichte?

Durch die Holocaustleugnung – aber auch durch die Relativierung – wird der moralische Kilometer-Zähler wieder zurückgedreht. Wenn er wieder auf Null steht, und es keinen Holocaust gegeben hat, gibt es auch weniger Bereitschaft, zukünftige Verbrechen ähnlicher Art zu verhindern.

Eine wesentliche Grundvoraussetzung, die totalitäre Regime für die Umsetzung eines neuen Holocausts bräuchten.

Die Strafbarkeit der Holocaust-Leugnung ist in Österreich ein praktisches Mittel, um Ewiggestrige zu überführen.

Als selbternannte Entnazifizierer Deutschlands und Österreichs befürworten 68er wie Georg Hoffmann-Ostenhof die strenge Bestrafung.

Wenn der iranische Präsident Mahmud Ahmadinejad den Holocaust leugnet, bleibt der 68er-Nazi-Jäger hingegen ganz cool.

Stattdessen wittert Georg Hoffmann-Ostenhof eine ganz andere Gefahr.

Durch die „Dämonisierung, die von den Neocons und George W. Bush in Gang gesetzt wurde und von den israelischen Regierungen dankbar aufgegriffen“ wurde, leiden wir an der „Angst vor Persern“.

„Profil“ will uns mit 10 Thesen von unserer Persophobie heilen:

1) Iran will gar nicht die Atombombe

Begründung:

  • Der CIA-Bericht wonach man 2003 das Programm (warum auch immer) eingestellt habe. (der CIA irrt bekanntlich nie – wie man an Saddams MVW gesehen hat)
  • Die Atombombe sei laut höchsten Führer des Landes Ali Khamenei unislamisch (na dann…)

2) Selbst wenn der Iran die Bombe bauen wollte, wäre das nicht unverständlich.

Begründung:

  • Logik der gegenseitigen atomaren Abschreckung (Israel sollte am besten mit Gelassenheit und ohne Hysterie ausprobieren, ob diese vielleicht auch für zutiefst unlogische Regime gilt)

3) Die persische Bombe ist noch lange nicht da

Begründung:

  • Dauert mindestens 8 Jahre (der Iran sei schließlich keine hoch entwickelte Zivilisation wie Nordkorea)

4) Der Iran ist traditionell keine Angreifernation

Begründung:

  • Der Irak habe mit tatkräftiger Unterstützung des Westens (wer genau – Jimmy Carter?) den Iran überfallen – ansonsten seien Perser seit 270 Jahren friedlich gewesen. (Krieg ist unpersisch und natürlich unislamisch – ich vergaß)

5) Der Iran ist nicht unberechenbar

  • Dass man sich gegen das irakische US-Marionetten-Regime engagiert habe, hatte nicht ideologische, sondern rationale Gründe. Anders als von Bush behauptet, unterstützte man die moderaten Schiiten und nicht die radikalen Militanten. (…dieser Bush!)

6) Israel ist nicht in Gefahr

  • siehe Punkt 2

7) Die radikalen Nahostgruppen Hamas und Hisbollah sind keine Marionetten Teherans

Begründung:

  • Für deren Anhänger seien es keine Terroristen (auch Al Qaida Anhänger sehen die Israel und die USA als die wahren Terroristen an), sondern die politischen Vetreter ihrer Interessen. Weder die Hamas noch die Hisbollah würden vom Iran Befehle entgegennehmen, die im Gegensatz zum Interesse ihrer Bevölkerung stünden. (wie immer beruhigend, dass politische Vetreter immer das Richtige für die Interessen ihrer Bevölkerung tun)
  • („Marionette“ ist außerdem ein Ausdruck, der korrekterweise nur gegen US-freundliche Regierungen verwendet werden darf.)

8)  Die iranische Theokratie ist ein unterdrückerisches Regime aber keine Diktatur.

Begründung:

  • Nach der Türkei und Indonesien sei der Iran das Land, in dessen politischem System demokratische Elemente am stärksten präsent seien. (Demokratische Marionetten-Regime wie der Irak zählen für einen revolutionären Marxisten natürlich nicht)
  • (Die meisten islamischen Staaten sind – aus verschieden Gründen – siehe Algerien – autoritäre Staaten. Durch die islamische Revolution ist der Iran zu einem totalitären Staat geworden – aber für romantische 68er-Totalitarismus-Fans war auch die „Deutsche Demokratische Republik“ die wahre deutsche Demokratie.)

9. Die Frauen werden furchtbar unterdrückt, jetzt sind sie aber im Kommen.

Begründung:

  • Frauen dürften studieren (sie dürfen das allerdings schon seit der Weißen Revolution – die Umsetzung der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau war ein Hauptgrund für den Hass der Mullahs gegen den Schah)

10. Trotz Herrschaft der Mullahs – der Iran hat eine hochentwickelte Gesellschaft.

  • Diese hatten die Deutschen auch.

Das bessere Österreich

Juni 7, 2009

Die Nervensäge Hans Peter Martin konnte dank der Kronen Zeitung bei den österreichischen (Anti-)EU-Wahlen stark zugelegen.

Die Konkurrenz der Kronen Zeitung am alpenländischen Boulevard hat sich in diesem Wahlkampf wieder einmal als das bessere Österreich präsentiert.

„King of Conspiracy“

Juni 3, 2009

 

Seine RAF-Verschwörungskiste wurde im Jahr 2000 mit dem Grimme-Preis geadelt.

Danach durfte er für das Gebühren-Fernsehen  9/11 filmisch interpretieren.

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Diese Huldigungen haben den rastlosen Aufdecker offensichtlich zu noch mehr angespornt:

Jetzt ist Haider – oder besser gesagt sein „politisch motivierter“ Attentäter an der Reihe.

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Der Zuspruch von rechtsextremen (inklusive islamistischen) Deppen wird ihm sicher sein.

Beim linken Medien-Establishment ist Verschwörungs-Schwachsinn hingegen nur salonfähig, wenn dadurch linke Terroristen entlastet werden, oder zumindest wie bei seinem zweiten großen Erfolg George W. Bush und die teuflischen Neocons vorgeführt werden.

Mit einem weiteren Grimme-Preis braucht der Scharlatan des deutschen Journalismus daher nicht unbedingt zu rechnen…

Steigt der Ölpreis, steigt der Testosteronspiegel

Juni 3, 2009

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Woran merkt man, dass der Ölpreis gestiegen ist?

Mahmud Ahmadinejad bezeichnet den Holocaust als großen Betrug (auch wenn uns die Übersetzungsexperten der Süddeutschen Zeitung bestimmt noch aufklären werden, was er in Wirklichkeit gemeint hat…)

Hugo Chavez will einem CIA-Mordkomplott gegen seine Person auf die Schliche gekommen sein (die klassische Diktatoren-Legitimation, um politische Gegner ungeniert verfolgen zu können).