Auch wenn der Clip mit AIDS als Hitler-Virus zurückgezogen wurde, so ist er doch typisch für den Umgang mit AIDS und HIV.
Einerseits wird die Krankheit extrem dämonisiert – anderseits wird von den AIDS-Hilfen aus politischer Korrektheit möglichst darauf geachtet, sich nicht an Risiko-Gruppen zu wenden, da man fürchtet, sie dadurch zu stigmatisieren. Die „nicht-diskriminierenden“ österreichischen Statistiken über HIV-Neuinfektionen, die von der Aidshilfe Wien herausgebracht werden, stehen im kraßen Widerspruch zu den deutschen Statistiken vom Robert Koch Institut.
AIDS wird gerne als grausame Heimsuchung, die jeden, der einen Fehler macht, treffen kann, dargestellt – AIDS kann zwar tatsächlich alle treffen – manche jedoch mit einer viel höheren statistischen Wahrscheinlichkeit.
Spezifische, sachliche Aufklärung ohne Verschleierung – aber auch ohne bigotte Anklage des Risiko-Lebensstils wäre dringend angebracht. Letztlich fällt die Dämonisierung doch wieder auf die Risikogruppen, die man vor Stigmatisierung schützen will, zurück.
Die Betroffenen (und in Europa sind dies nun einmal zu einem großen Teil homosexuelle Männer) müssen dann anstatt mit einer normalen Krankheit mit einer diabolischen Heimsuchung, die sie selbst zu potenziellen Monstern macht, leben.
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