Archive for März 2010

„Der Standard“ sinkt

März 31, 2010

Vor ein paar Wochen klärte uns die.Standard über die wahren Ursachen für das Erdbeben von Haiti auf.

Diesmal darf sich die Friedensforscherin Claudia Brunner über die Berichterstattung der Medien empören, welche die Attentäterinnen von Moskau nicht als politisch emanzipierte Aktivistinnen ernstnehmen:

Menschen hören die Nachrichten und sagen: „Huch – Schwarze Witwen!“ , und nicht: „Warum dauert denn der Kaukasus-Konflikt noch immer an?“

Stattdessen müssten die Medien die politische Tat der beiden Frauen würdigen, welche die Welt auf den „immer noch nicht beendeten“ Kaukasuskonflikt hinweisen wollten.

Dass es (bei aller Mitschuld Putins) solche Taten waren, die zum entsetzlichen zweiten Tschetschenienkrieg geführt hatten, und die beiden Islam-Emanzen von Männern, die der Patriarchalsten aller Ideologien angehören, zu ihrer politischen Tat wohl angestiftet und benutzt worden waren, würde schließlich nicht in das Islam-verharmlosende Weltbild einer emanzipierten „Friedensforscherin“ passen.

Und auch die Gudruns der Standard-Redaktion können es wieder einmal:

Aus einem miesen Amnesty-Bericht, der (wie letztes Jahr) verschweigt, wer im Verhältnis zur Einwohnerzahl der Spitzenreiter bei der Vollstreckung der Todesstrafe ist, bastelt Gudrun Springer einen Beitrag, bei dem das Mullah-Regime nicht einmal mehr erwähnt wird.

Ölige Männerfreundschaften

März 29, 2010

Silvio Berlusconi erneuerte die historischen italienischen Geschäftsbeziehungen mit Gaddafis Terror-Regime:

…und das mit soviel Amore, dass selbst Hugo Chavez nicht mithalten kann:

…dabei ist Chavez sonst auch ein großer Schmuser:

Gaddafis „Realismus“

März 28, 2010

Aus dem Spiegel-Archiv:

ORIANA FALLACI: Nochmals: Wie können Sie, ein selbsternannter Verteidiger des Rechts, der Freiheit und der Revolution, diesem Schwein: Amin Gastfreundschaft und Schutz bieten? Zudem, warum haben Sie Uganda nicht geholfen, sich dieses Schweines Amin zu entledigen, anstatt Amin zu helfen, Uganda durch Terror zu beherrschen?

GADDAFI: Hatte ich, habe ich das Recht, mich in die Angelegenheiten anderer Regime einzumischen, sie zu stürzen? Habe ich Ihnen nicht gerade gesagt, daß diejenigen, die solches tun, verurteilt werden müssen?

ORIANA FALLACI: So ist es an der Zeit, Sie daran zu erinnern, daß Sie sich, mit dem Vorwand, unterdrückten Völkern zu helfen — die übrigens nur dann unterdrückt sind, wenn es Ihnen paßt -, sehr in die Angelegenheiten anderer Länder einmischen, im Tschad, zum Beispiel.

GADDAFI: Die Bevölkerung des Tschad ist gegen die französischen Truppen! Wir haben das Recht, uns im Tschad einzumischen, um das Volk im Kampf gegen die französischen Truppen zu unterstützen! Dasselbe Recht wie in Uganda, gegen Nyerere, als er mit seinen Truppen anmarschierte.

ORIANA FALLACI: Entschuldigen Sie, Herr Oberst: Zuerst sagen Sie, daß Sie dem Volk Ugandas nicht geholfen haben, sich Amins zu entledigen, weil Sie das Recht nicht hätten, sich in die Angelegenheiten des Landes einzumischen. Dann sagen Sie, daß Sie dem Volke des Tschad helfen wollten, weil Sie das Recht hätten, zu intervenieren, Zuerst sagen Sie eines, dann sagen Sie das Gegenteil. Um des Zusammenhangs willen, darf ich Sie daran erinnern, daß Sie schon im Uganda Amins vor dem Krieg mit Tansania waren. Warum waren Sie dort?

GADDAFI: Weil Amin gegen Israel war und ist! Weil Amin der erste afrikanische Präsident war, der den Mut hatte, die Israelis aus seinem Land hinauszuwerfen. Weil Amin ein Moslem ist! Es ist ja klar, daß ich ein Freund von Amin war und bin. Amins interne Politik interessiert mich nicht. Was mich interessiert, ist Amins Position in den internationalen Beziehungen. Sie verstehen nichts von Realismus. Haben Sie schon irgend jemanden über Realismus sprechen hören?

Naziwood im ORF

März 20, 2010

Bei Veranstaltungen von HC Strache, der selbst eine gut dokumentierte Neonazi-Vergangenenheit hat, tauchen immer wieder junge Rechtsradikale auf, um dort ihre Nazi-Parolen zu skandieren:

Es ist Aufgabe der Journalisten, über solche gefährliche Entwicklungen zu berichten.

In Theaterstücken, Spielfilmen und Romanen kann diese Wahrheit auch in Form von inszenierten Geschichten widergespiegelt werden.

Im Journalismus haben Inszenierungen absolut nichts verloren, egal ob sie dabei eine Wahrheit widerspiegeln oder nicht.

Italien 1980 – Ein blutiger Sommer

März 17, 2010

Im Sommer 1980 erreichten Italiens bleierne Jahre mit dem Bombenanschlag auf den Bahnhof von Bologna ihren blutigen Höhepunkt.

Drei Mitglieder der faschistischen Terrororganisation NAR (Valerio Fioravanti, Francesca Mambro und Luigi Ciavardini) wurden zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.

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Udos Spielkameraden

März 12, 2010

Was stellte sich der ehemalige Napola-Schüler Udo Proksch unter „Freimaurerei“ vor?

Ein teuflisch geniales Spiel nach eigenen Regeln und voller dunkler, geheimer Machenschaften –  eben das, was dem kleinen Udo in seiner Schule oder auch von seinen Nazi-Eltern über Juden und Freimaurer so beigebracht worden war.

Dieses Spiel wollte der große Udo dann selber spielen.

Spielkameraden konnte er speziell unter den SPÖ-Emporkömmlingen, Künstlern und sonstigen Wichtigtuern, die eine ähnliche Sozialisation wie der kleine Udo durchgemacht hatten, genug finden.

Den immer zahlreicheren Spielkameraden gefiel Udos Spiel, obwohl es sich zunächst außer durch den besonders unterhaltsamen Spiel-Leiter nicht von den gewöhnlichen Seilschaften in politischen Parteien, Kartellverband, Tennis-Club oder Stammtisch unterschied.

Als das Spiel außer Kontrolle geriet, glaubten die kleinen Spielkameraden trotz ganz offensichtlicher Fakten bereitwillig an die vom ihrem Spiel-Großmeister präsentierten Verschwörungstheorien. Wer wie der damalige Außenminister Leopold Gratz selber nicht davor zurückschreckte, gefälschte Schiffspapiere vom rumänischen Geheimdienst zu besorgen, um seinen Freund zu decken, traute den „echten Freimaurern“ natürlich erst recht alles zu.

Selbst Bundeskanzler Kreisky erklärte verdutzten Journalisten, dass die Lucona „vom Mossad versenkt“ worden sei.

Wäre da nicht ein unsympathischer Spielverderber gewesen, wäre Udo Proksch mt dem wohl größten Verbrechen der österreichischen Nachkriegsgeschichte dank seiner Freunde aus Politik, Justiz und Österreichs größter Tageszeitung  beinahe durchgekommen.

Robert Dornhelm, selbst auch ein alter Spielkamerad, setzte Udo Proksch nun ein filmisches Denkmal:

Was haben Udos alte Spielkameraden wie Robert Dornhelm aus der Geschichte gelernt?

KURIER: Sie kannten Proksch persönlich?
Robert Dornhelm : 28 war ich damals. Das war vor der Lucona. Wien war verstaubt. Und Proksch war locker. Offen. Direkt. Charmant. Das hat imponiert. Ich verstehe, dass er verführen konnte. Als Figur für einen Film war er perfekt. Als Busenfreund – ich weiß nicht.

Der Mord an 6 Matrosen mache den charmanten Verführer zu keinem „Killer“:

KURIER: 30 Jahre später haben Sie einen Dokumentarfilm gedreht. Ein Porträt in Mosaiksteinchen, ein Sittenbild der Zeit. Und der damalige Lucona-Staatsanwalt ist heute der Einzige, der Udo Proksch für einen Killer hält. Ihre persönliche Meinung kommt nicht vor. Wie sieht die aus?
Robert Dornhelm: Einen geplanten direkten Mord traue ich ihm nach wie vor nicht zu.

„Ungewollt“ hat Robert Dornhelm dann doch eine „Grauslichkeit“ des alten Spielkameraden entdeckt:

KURIER: Aber Sie haben eine Entdeckung gemacht, die Ihr Bild wohl verändert hat …
Robert Dornhelm: Ich wollte so eine Grauslichkeit nicht entdecken. Ich bin kein Detektiv. Prokschs Ehefrau Daphne Wagner hat im Interview von einer Schachtel mit Fotos erzählt. Fotos, die Proksch von seinen Club-45-Gästen heimlich gemacht hat. Das ist nicht nett. Ich wusste, dass er wahnsinnig war mit erotischen Fotos. Aber solche Fotos in der Absicht zu machen, mit ihnen später seine Freunde zu erpressen … Daphne Wagner hat, als sie die Schachtel gefunden hat, alles verbrannt.

Trotzdem fehlen Robert Dornhelm „schillernde Figuren“ wie Udo Proksch:

KURIER: Von der Lucona einmal abgesehen: Fehlt heute so eine Figur?
Robert Dornhelm: Es fehlen schillernde Typen, die Normen negieren. Das könnte uns nämlich im Positiven beeinflussen und etwa Doppelmoral aufbrechen. Wie weit kann ein Mann gehen? Das hat Proksch ausgereizt. Schon klar, es ging um seinen eigenen Vorteil. Aber an dieser Einstellung hat sich heute nichts geändert. Alle denken an ihren Vorteil. Jetzt wird das nur eleganter verpackt.

Warum tötest Du nicht mehr, Zaid?

März 8, 2010

Das macht Deinen Onkel Jürgen sehr traurig.

…und auch der Peter-Opa ist bestimmt sehr enttäuscht über Deinen Verrat an Stammes- und Glaubenstreue, die Du gegen den westlich-dekadenten „Demokratie-Zirkus“ eingetauscht hast.

Hollywood und die „9/11-Truth“

März 7, 2010

9/11 Truthers wie Chalie Sheen trauen einer ehemaligen amerikanischen Regierung zu, für das schlimmste Verbrechen, das jemals in Amerika verübt worden ist, verantwortlich zu sein.

Mittlerweile dürften bis zu 30 % der Amerikaner an einen „Inside Job“ glauben. In Europa liegt der Anteil wohl sogar noch höher.

Weder die alte kommunistische noch die neue islamistische Propaganda wäre dazu in der Lage gewesen, den Amerikanern ein derartiges Mißtrauen gegen das eigene Land einzuimpfen.

Nur ein brillanter Hollywood-Regisseur, auf dessen Ruf die größten Stars der Traumfabrik hören, konnte dies schaffen.

Oliver Stone hat in seinem JFK-Film einen Star-gespickten Hollywood-Streifen mit dokumentarischem Filmmaterial zusammengepanscht. Diese halbdokumentarische Form suggeriert eine hohe Authentizität:

Auf diese Problematik angesprochen, sagte Oliver Stone, das Publikum sei „intelligent genug“ zu wissen, dass es sich nur um einen „fiktiven Film“ handle.

Die Meinungsfreiheit ist ein wesentlicher Bestandteil der amerikanischen Demokratie. Der fahrlässige und respektlose Umgang mit der Meinungsfreiheit ist typisch für einen Mann, der vor lauter Progressivität den Unterschied zwischen Demokratien und Diktaturen nicht mehr erkennen kann.

Oliver-Stone_Fidel-Castro

Ein neuer „Lee Harvey Oswald“

März 6, 2010

John Patrick Bedell war ein Verschwörungstheoretiker, der die Anschläge von 9/11 für einen „Inside Job“ der Bush-Administration und das Attentat auf John F. Kennedy für einen „Staatsstreich“ hielt.

Er war zwar als Demokrat registriert.

Nach seiner Überzeugung war Obama jedoch nur „eine Marionette einer Schattenregierung, die in Wahrheit die Fäden ziehe“.

Eine Überzeugung, die er mit anderen Verschwörungstheoretikern teilt:

Alles Schall und Rauch

Gegenmeinung

Infowars

Hätte der auf Grund seiner psychischen Störung gewaltbereite John Patrick Bedell in diesem Zustand zufälligerweise die Gelegenheit erhalten, an Obama ranzukommen, hätte er leicht zu einem neuen „Lee Harvey Oswald“ werden können.

…und wie die Tat des geltungssüchtigen Marxisten Lee Harvey Oswald von Verschwörungstheoretikern wie John Pattrick Bedell zu einem „Staatsstreich“ umgedeutet werden konnte, so wäre auch seine eigene Tat zu einem Werk derselben finsteren Mächte erklärt worden.

Mohammed, der Feminist

März 4, 2010

Der ORF sendete neulich eine Dokumentation, die das frauenfeindliche Image des Islam verbessern sollte:

„Die Dokumentation von Lila Salmi und Malek Chebel beleuchtet die Beziehung des Propheten Mohammed zu den Frauen. Unter Nichtmuslimen ist relativ unbekannt, dass Gottes Auserwählter zugleich ein einfacher und aus damaliger Sicht toleranter Mann war, der die Menschen und das Leben, vor allem aber die Frauen liebte.“

„Der Prophet habe als selbstloser Liebhaber seiner Lieblingsfrau Aischa höchste Befriedigung bereitet.“

Dass es sich bei der „liebreizenden, verspielten jungen Ehefrau“, die der 54jährige Prophet mit „der Potenz von 40 x 40 gewöhnlichen Männern“ beglückt hatte, um ein neunjähriges Mädchen gehandelt hatte, blieb freilich unerwähnt.

Das Problem ist nicht der Islam als Religion. Auch in der christlichen Religion wurde die Erde in 7 Tagen erschaffen und Jesus ist nach einer unbefleckten Empfängnis zur Welt gekommen. Würde man auch den Islam als religiösen Mythos und nicht als Regelwerk bzw. politisches Programm begreifen, käme man nicht in die Verlegenheit, den Islam schöndeuten zu müssen.