Archive for Juli 2011

Die Weltbösewichtee

Juli 31, 2011

Die Pharisäer von der Tea-Party erpressen Jesus Obama und stürzen dabei die ganze Welt ins Unglück.

So erzählen es uns zumindest die meisten Leitmedien.

Andere Sichtweisen grenzen im frommen Europa schon an Ketzerei:

(FRANZ SCHELLHORN) Wer sich dieser Tage vom ORF-Radio den US-Schuldenstreit erklären ließ, dürfte längst am Rande der Verzweiflung gelandet sein: Ein paar obskure Hinterwäldler in den Reihen der Republikaner hindern nämlich den redlichen US-Präsidenten Barack Obama daran, die Weltwirtschaft vor dem Untergang zu retten. Der rechte Rand der Republikaner blockiert die Initiative der Demokraten, das in der Verfassung festgezurrte Schuldenlimit um ein paar Billionen anzuheben.

Nun möchte man meinen, dass es grundsätzlich ja eher Sache der jeweils amtierenden Regierung sei, die Zahlungsfähigkeit eines Landes sicherzustellen. Bei Barack Obama, dem in Europa noch immer alle Herzen zufliegen, ist das freilich etwas anderes. So wird der US-Präsident kurzerhand zum bemitleidenswerten Opfer kleinlicher Oppositioneller hochstilisiert, die nichts anderes im Sinn hätten, als die Reichen vor höheren Steuern zu schützen, wofür sie notfalls auch die Pleite des gesamten Landes riskierten.
 

Rebellen ermorden eigenen Kommandanten

Juli 30, 2011

Es ist leider zu befürchten, dass auf Gaddafi nicht unbedingt etwas Besseres folgen wird.

Allerdings schaffe ich es nicht, bei Gaddafi „rational“ zu bleiben.

Dazu habe ich mich zu sehr mit der Geschichte des Terrorismus der 70er und 80er Jahre beschäftigt.

Misik und die „geistige Mittäterschaft“

Juli 29, 2011

Misik bezichtigt „Broder & Co“ der „geistigen Mittäterschaft“ für Breiviks Wahnsinns-Taten:

http://derstandard.at/1311802375442/Videocast-von-Robert-Misik—Folge-192-Der-einzelnste-Einzeltaeter-aller-Zeiten

Robert Misik verfasst regelmäßig Pamphlete gegen Kapitalisten, Reiche und andere Unmenschen.

Würde ein Psycho ein Massaker gegen Banker verüben, und sich dabei auf „Kapitalismus-Kritiker“ berufen, möchte ich gerne sehen, ob Herr Misik dann auch die Verantwortung für seine angebliche „geistige Mittäterschaft“ übernehmen wird.

Hätte man in den 70er Jahren alle linksradikalen Vordenker wie Robert Misik für den Terror der RAF als „geistige Mittäter“ verfolgt, würde Robert Misik wohl zweimal nachdenken, bevor er so etwas schreibt.

„Geistige Mittäterschaft“

Juli 28, 2011

Pi.news und andere mögen „rassistischer und faschistischer“ (wie sich der Lindwurm stets auszudrücken pflegt) sein als Broder.

Mit Breiviks Taten haben sie jedoch genauso wenig zu tun wie Broder.

Denn weder Broder noch pi.news haben irgendwen zur Gewalt aufgerufen.

Linke Denker, die niemanden zum Terror aufforderten, mussten auch nicht die Taten der RAF verantworten.

Aber im Gegensatz zum RAF-Terror, für den die großen linken Köpfe von Böll bis Sartre viele verständnisvolle Worte fanden, wird Breiviks Terror weder von Broder noch von sonstwem gerechtfertigt.

„Islam is still a totalitarian Ideology“

Juli 28, 2011

Breivik und Oswald

Juli 28, 2011

Dass sich Lee Harvey Oswald als „Marxist“ deklariert hatte, wurde nicht dafür ausgenützt, um auf alle Marxisten eine Hexenjagd zu veranstalten (die McCarthy Ära war vorbei).

Die Gelegenheit, mit allen „Islamkritikern“ endlich abrechnen zu können, ist hingegen für viele einfach zu verlockend.

Die Ideologien der Einzeltäter

Juli 27, 2011

Wenn Einzeltäter aus „politischen Gründen“ Verbrechen verüben, geht es meistens um die eigene Psyche.

Beipiele für solche Einzeltäter:

  • Der „Marxist“ Lee Harvey Oswald
  • Der Nixon-Attentäter Samuel Byck
  • Der Una-Bomber
  • Der Briefbombenattentäter Franz Fuchs

Die Ideologie ist austauschbar, die Persönlichkeitsstruktur jedoch stets ähnlich.

Welche Lehren könnte man daraus ziehen?

In erster Linie, dass man Irre ernst nehmen sollte.

Insbesondere das persönliche Umfeld sollte dazu ermutigt werden, rechtzeitig auf Persönlichkeitveränderungen zu reagieren.

Dass Lee Harvey Oswald ein „Marxist“ war, wurde nicht dazu benutzt, um auf Marxisten Hexenjagden zu veranstalten (die McCarthy Ära war vorbei).

Die Gelegenheit, mit allen Islamkritikern endlich abrechnen zu können, ist hingegen zu verlockend.

Und wieder wird die Chance verpasst, einen „Psychopathen, der mordet, um Aufmerksamkeit zu erregen“, als das zu erkennen, was er ist:

„Ein Psychopath, der mordet, um Aufmerksamkeit zu erregen“

Auf diese Weise verabsäumt man es ein weiteres Mal, die richtigen Schlüsse zu ziehen, die ähnliche Ereignisse in der Zukunft vielleicht verhindern könnten.

Terror einmal anders

Juli 26, 2011

 

Niemand feiert den Massenmörder als Helden.

Vergleiche 9/11

Niemand sucht nach Rechtfertigungen für die Wahnsinnstat.

Vergleiche 9/11

Niemand versucht mit Hilfe einer Verschwörungstheorie wem anderen die Schuld zuzuweisen.

Vergleiche 9/11

Jemand fordert stattdessen einen „harten Kampf“ gegen die Ideologie („rechts“) des Täters.

Vergleiche 9/11

Standard verärgert Großinquisitor

Juli 25, 2011

Letzte Woche überraschte mich der Standard mit einem politisch inkorrekten Interview, in welchem der Einfluss des Klimawandels auf die Dürrekatastrophe in Ostafrika verneint wurde.

Nun wird sogar ein Beitrag von pi.news veröffentlicht.

Statt die Gelegenheit zu nutzen, alle Ketzer zu verbrennen, bietet ihnen der Standard auch noch ein Forum.

Solch eine Nachlässigkeit im Umgang mit dem Teufel lässt den Kärntner Großinquisitor natürlich toben.

Terror und „CUI BONO“ einmal anders

Juli 24, 2011

Diejenigen, die sonst stets darauf bestehen, zwischen friedlichen und gewaltbereiten Muslimen genau zu unterscheiden, sind die Ersten, wenn es darum geht, allen Islamkritikern pauschal die Verantwortung für die Wahnsinnstat eines Einzelnen zuzuschreiben.

Und diejenigen, die sonst jeden Terroranschlag mit ihrer „Cui bono“-Theorie als Inszenierung dunkler Mächte entlarven, sind auch die ersten, die auf „Cui bono“ pfeifen, wenn der Terrorist einmal nicht einer ihrer Genossen im Kampf gegen die „imperialen Mächte“ ist:

Wenn Islamisten morden, schade es stets den friedlichen Muslimen und nütze der CIA und dem Mossad – folglich sei Terror stets eine Inszenierung der Imperialisten.

Wenn ein Islamkritiker mordet, schadet es zwar wohl auch den friedlichen Islamkritikern und nützt den Feinden der Freiheit.

Trotzdem ist dann alles anders:

Und die Frage CUI BONO, liebe Kollegen, ist ein wichtiges, aber immer nur EIN Element bei der Aufklärung eines Verbrechens. Die Frage führt ins Nichts, wenn nicht rationale Kalküle, sondern irrationale Wahnvorstellungen das Movens sind.

(„CUI BONO“-Experte Jürgen Elsässer)