Im Standard beklagt eine „Nahost- und Afrika-Expertin“ den fehlenden Einfluss der Islamisten auf die neue ägyptische Verfassung:
Ottaway: Das heißt: Das Militär wählt die Verfassungskommission – und im Großen und Ganzen passt das den säkularen Parteien, während die Islamisten dagegen wüten. Denn es bedeutet, dass die Islamisten kaum einen Einfluss beim Schreiben der Verfassung haben werden, egal wie gut sie bei den Wahlen abschneiden.
Die „Expertin“ vergleicht die Säkularen mit der europäischen „Mittelklasse“, die sich aus Angst vor dem Kommunismus in die Arme der Faschisten geflüchtet hätte:
Ottaway: Jedenfalls ist das nicht gerade demokratisch – ich verwende gerne den Vergleich zu Europa in den 1920/30ern: Damals hat sich die Mittelklasse aus Angst vor dem Kommunismus dem Faschismus in die Arme geworfen. Auch jetzt haben Sie eine Mittelklasse – wobei auch viele Islamisten Mittelklasse sind -, also eine säkulare Klasse, die den Autoritarismus einer Demokratie vorzieht, die die Muslimbrüder beteiligt.
Gerade die europäische – genauer gesagt – die deutsche Geschichte hat jedoch auch gezeigt, wie gefährlich es sein kann, eine totalitäre Bewegung an der Macht zu beteiligen.
Und dass der Erfolg bei Wahlen eine totalitäre Bewegung leider nicht automatisch „demokratisch“ macht:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reichstagswahl_M%C3%A4rz_1933
Im Übrigen handelte es sich auch bei der „Angst vor dem Kommunismus“ wohl um eine nicht ganz unberechtigte Sorge, wie fast 45 Jahre Dikatur in halb Europa zeigten.
Schlagwörter: Ägypten, Gudrun Harrer, Standard
November 20, 2011 um 11:08 pm |
Welcher Klasse die Expertin angehört, dürfte auch ziemlich klar sein:
der linken Ober-Klasse, die sich anmaßt für alle Unterklassen zu sprechen.
insbesondere für jene aus exotischen Weltteilen, da man von den einheimischen Unterklassen wegen ihres falschen rechten Wahlverhaltens mittlerweile bitter enttäuscht ist
November 21, 2011 um 7:30 pm |
selbstverständlich 😉
als „Nahost und Afrika-Expertin“ kann man nur dieser Klasse angehören, wenn man Erfolg haben will
November 20, 2011 um 11:24 pm |
die säkularen sind die neuen faschisten und die islamisten die neuen commies oder wie darf man die „expertin“ verstehen?
November 21, 2011 um 7:28 pm |
die Mittelklasse war nach Ansicht der linken Elite ohnehin immer schon „faschistisch“
daran ändert die Säkularität natürlich auch nix
November 21, 2011 um 5:41 pm |
Ich dachte als Bayer immer zu mindestens die Österreicher von den 68er Linken verschont wurden. Wohl falsch gedacht.
November 21, 2011 um 7:25 pm |
leider völlig falsch 😉
die „GRM“ (Gruppe Revolutionäre Marxisten) ist so etwas wie die Kaderschmiede des österr. Journalismus:
https://aron2201sperber.wordpress.com/2009/04/14/pamphletismus-im-qualitatsjournalismus/
November 22, 2011 um 4:50 am |
11. September
http://www.box.net/shared/kxdr64h46ctjgykily12
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November 23, 2011 um 3:36 pm |
„Abstiegsängste des Kleinbürgertums“ heißt es normalerweise hämisch. Und zwar üblicherweise aus dem Munde eines linken Kleinbürgers.