„Schlemihl“ Muzicant

Rechtextremismus konnte noch nie erfolgreich durch linksextremen Terror bekämpft werden.

Jener wird dadurch höchstens verstärkt.

Obwohl schon im vorhinein klar ist, dass die Demonstration gegen den Korporationsball für Gewaltexzesse mißbraucht werden wird, glaubt Ariel Muzicant, sich daran beteiligen zu müssen.

http://derstandard.at/1326503716971/WKR-Ball-Behoerden-befuerchten-Ausschreitungen-IKG-beruhigt

Wenn absehbar wäre, dass eine Anti-Moschee-Demo für Pogrome gegen türkische Geschäfte genutzt werden soll, würde es wohl auch nicht ausreichen, sich in Lippenbekenntnissen davon zu distanzieren.

Würde die FPÖ trotzdem mitmarschieren, müsste sie sich die rechtsextreme Gewalt wohl zu Recht zurechnen lassen.

Wenn es den friedlichen Demonstranten ernst mit ihrer „Distanzierung von der Gewalt“ wäre, so könnten sie die Demo an einen anderen Ort verlegen, sodass eine Teilnahme für Krawallsuchende unattraktiv wäre bzw. die Gewalttäter ohne „friedliche Masse“, in der sie untertauchen können, unterwegs wären.

Bei so einer tatsächlich friedlichen Demo wäre auch ich dabei, da Muzicants Kritik an dem rechtsextremen Spektakel von mir inhaltlich durchaus geteilt wird.

Leider befürchte ich, dass die Mehrzahl der angeblich „Friedlichen“ trotz aller „Distanzierung von der Gewalt“ für meine Idee nicht zu begeistern wäre.

Für viele „friedliche Demonstranten“ machte schon immer die „Reibung“ den Reiz an der Sache aus.

Das war beim Schah-Besuch schon so, und es ist morgen beim Burschenschafter-Ball genau dasselbe.

Im Namen der Israelitischen Kultusgemeinde linksextremen Untrieben als Feigenblatt zu dienen, ist in der heutigen Zeit besonders idiotisch.

Sind es doch heutzutage in erster Linie Linksradikale, die sich besonders vehement gegen die Unterstützung Israels aussprechen und Sanktionen gegen die Möchtegern-Judenmörder aus Teheran strikt ablehnen (übrigens einer der wenigen Punkte, bei dem sich Österreichs Rechtsradikale und Linksradikale einig sind).

Die in der aktuellen Situation so wichtige Sympathie der politischen Mitte wird man durch die Kumpanei mit linksextremer Gewalt wohl kaum gewinnen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schlemihl

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12 Antworten to “„Schlemihl“ Muzicant”

  1. dieter Says:

    Ich dachte es gibt zwei unabhängige Veranstaltungen?

    http://www.linkswende.org/5536/ABC-des-Marxismus-D-Diktatur-des-Proletariats

    „In dieser Zwischenphase, der »Diktatur des Proletariats« oder dem Sozialismus, ist ein gewisser Grad von Organisation nötig um den Kapitalisten die Produktionsmittel, also Fabriken, Minen, Büros usw. zu entreißen und sie daran zu hindern, die alten Ausbeutungsverhältnisse wieder aufzubauen bzw. gewaltsam gegen die Revolution vorzugehen. Nur mehr eine kleine Minderheit ehemaliger Ausbeuter muss für eine Zeit unterdrückt werden, dafür ist nicht mehr allzu viel Gewalt oder Staat nötig.“

    Hier wird klassischer Lenin’scher roter Terror propagiert, dem Muzicant bestimmt als einer der ersten zum Opfer fallen würde. Vielleicht ist es Muzicant ja ein Trost, dass er von seinen Mitstreitern nicht als Jude, sondern als Kapitalist gelyncht würde.

    Aufgrund der hohen und obsessiven Dichte von Israel-feindlichem und Iran- und Hamas-verherrlichendem, ist aber auch daran zu zweifeln.

  2. aron2201sperber Says:

    um sich den Gedenktag an die Befreiung Auschwitzs nicht durch linksradikale Krawallmacher mißbrauchen zu lassen, hätte man diesen nicht mit einer Anti-Korporationsball-Kundgebung verbinden dürfen, so unsympathisch und historisch belastet die Deutschnationalen auch sein mögen.

    eine Demonstration vor der Botschaft der heutigen Auschwitz-Leugnern wäre z.B. eine gute Idee gewesen:

    Leugner der Holocaustleugnung

    dabei hätte es wohl keinerlei Probleme mit linksradikalen Trittbrettfahrern gegeben…

  3. Besucher Says:

    ich vermute mal der Wiener Stadtmuzicant ist wahrscheinlich nicht der Hellste.

    Wie war das nochmal? „Wie kann man nur Ariel heißen wenn man soviel …. “
    Wer hat’s gesagt? 🙂 Steinigt Ihn!

  4. aron2201sperber Says:

    der hat sich ohnehin selbst erledigt 😉

  5. wnstädter Says:

    Kommt mir das nur so vor oder ist die sich aus einer fokussierenden Engführung des Gewaltbegriffs stammende hier geäußerte Befürchtung absolut gar nicht eingetreten?

  6. aron2201sperber Says:

    Wenn man diesen Bericht, der sicher nicht von Sympathisanten der Schmiß-Typen stammt, schaut es mit der Gewaltlosigkeit etwas anders aus:

    http://kurier.at/nachrichten/wien/4482833-wkr-ball-spiessrutenlauf-zum-rechtswalzer.php

    nur wenige Journalisten haben sich freiwillig auf diese Perspektive eingelassen.

    würden Teilnehmer des Flüchtlingsballs von einer Horde Nazis bespuckt und beflegelt werden, sähe die „Eh keine Gewalt“-Berichterstattung wohl ein wenig anders aus.

  7. aronspeiber Says:

    Hihi, witzig, wie ein paar Halbstarke aka „Aron Sperber“, „dieter“ und „Besucher“ dem Ariel Muzicant vorschreiben wollen, wie er gegen ausgewiesene Antisemiten (HC Strache: „wir sind die neuen Juden“, weil jemand eine andere Meinung artikuliert) zu protestieren hat. Diese Art von Bevormundung ist ein Chauvinismus, der nur von jemandem kommen kann, der sich noch nie damit beschäftigt hat, was Diskriminierung, Rassismus und die Beseitigung ebendieser _wirklich_ bedeuten.

  8. aron2201sperber Says:

    natürlich ist es widerlich, wenn sich Strache & Co. zu den „neuen Juden“ stilisieren.

    wahrscheinlich haben sie sich das von den heutigen führenden Judenhassern und Holocaustleugner abgeschaut:

    Mit Burka und Moslem-Stern

    die sich auch gerne als verfolgte Juden darstellen, wenn es opportun ist, das Opfer zu spielen.

  9. aron2201sperber Says:

    Muzicant hat Strache nun wg seines Nazi-Vergleiches nach dem Verbotsgesetz angezeigt.

    Natürlich war Straches Vergleich (so wie 90 % aller Nazi-Vergleiche) absurd und geschmacklos.

    wenn das nach dem Verbotsgesetz strafbar sein soll, so müsste man jedoch auch alle anderen überzogenen Nazi-Vergleiche abstrafen:

    Ein ultraignoranter Nazi-Vergleich

    http://diepresse.com/home/politik/wienwahl/587895/Wiener-Blut_Gruene-werfen-FPOe-NaziJargon-vor

    http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/gaza-un-berichterstatter-falk-vergleicht-gazastreifen-mit-warschauer-ghetto_aid_364376.html

  10. aron2201sperber Says:

    Spät aber doch findet Muzicant die richtigen Worte:

    http://derstandard.at/1328162563260/Nach-WKR-Ball-Muzicant-Gewollt-oder-ungewollt-zu-Speerspitze-des-Protests-geworden

    Hochachtung“ spricht Muzicant der Polizei aus. Es sei „so gut wie nichts passiert“. Teilen der Gegner-Seite steht auch er kritisch gegenüber: „Wenn dann Extremisten auf der Protestseite das jetzt nützen, um mit irgendwelchen Burschenschaftern Radau zu treiben oder sogar zu Gewalt zu greifen, ist das genau so verabscheuungswürdig wie die Gewalt von Rechts. Gewalt ist grundsätzlich kein politisches Instrument und sollte nicht verwendet werden.“

  11. uwe Says:

    Tödliche Gewalt gegen unliebsame Wissenschaftler (bspw. im Iran) ist ok, Backpfeifen gegen Faschisten in Wien aber böse linksextremistische Gewalt?

    „2 x 3 macht 4
    Widdewiddewitt und Drei macht Neune !!
    Ich mach‘ mir die Welt
    Widdewidde wie sie mir gefällt“

  12. aron2201sperber Says:

    Der SPÖ-Demonstrant und der „Runen-Schläger“:

    http://derstandard.at/1328507207762/Albrecht-Konecny-im-Interview-Die-Polizisten-machten-keine-Anstalten-mir-zu-helfen

    derStandard.at: Glauben Sie, dass Sie der Täter gezielt aufgesucht hat?

    Konecny: Nein, das glaube ich nicht. Mit meiner Kappe war ich auch nicht so gut zu erkennen. Was mir aufgefallen ist: Er hatte eine Mütze auf, auf der ein Zeichen war, das ich für eine Rune halte.

    Zugeschlagen hat er mit einem Schlagring, der bei mir Verletzungen in Runenform hinterlassen hat.

    Konecny: Natürlich kann ich nicht fix sagen, es war ein Rechtsradikaler. Es gibt genug Narren in allen politischen Spektren. Aber ich denke nicht, dass es einen Autonomen gibt, der mit einer Rune auf der Haube herumläuft.

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