Wer solche „Freunde“ hat…

Grass fühlt sich aus der deutschen Geschichte heraus verpflichtet, seinen „Freunden“ Ratschläge zu erteilen.

„Ahmadinejad sei bloß ein Maulheld.“

Gab es in der deutschen Geschichte nicht auch einmal einen Maulhelden, dessen Ankündigungen man besser ernst genommen hätte?

https://aron2201sperber.wordpress.com/2010/12/22/die-geschafte-der-omv/

Grass sorgt sich, dass ein Angriff auf die Atomanlagen ein „neues Fukushima“ auslösen könne.

…und Fukushima ist bekanntlich neben dem israelischen Siedlungsbau die größte Sorge der deutschen Intelligenzija:

https://aron2201sperber.wordpress.com/2012/03/11/mors-tua-vita-mea/

Dass Israel ein Hiroshima drohen könnte, lässt ihn kalt.

Empörend findet Grass lediglich, dass die deutsche Regierung den jüdischen „Bedrohern des Weltfriedens“ ein „sechstes“ U-Boot geliefert habe.

Grass glaubt, dass der Friede in Europa durch Reden und Diplomatie bewahrt worden sei.

Dass dieser Friede zunächst durch einen Krieg gegen Hitler und später durch die amerikanische Abschreckung gegen das aggressive Sowjet-Imperium bewahrt werden musste, ist Grass stets entgangen.

Daher kann er auch nicht nachvollziehen, dass Israel, welches bereits durch den Einsatz einer einzigen Atombombe ausgelöscht wäre, die Abschreckung gegen Aggressoren durch diese U-Boote aufrecht erhalten muss.

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10 Antworten to “Wer solche „Freunde“ hat…”

  1. besucher Says:

    Wenn Du schon mit dem ewigen Hitler als Urkatastrophe des 20. Jhs. kommen musst dann behalte doch bitte im Hinterkopf dass es unter anderem auch Großbritannien war welches die Bolschewiki unterstützt hat.
    Und dass es die Präsenz der Bolschewiki und ihr Führungsanspruch bei der sogenannten Weltrevolution war welche als Gegengewicht einen Hitler hervorgerufen haben wird unter anderm bei Ernst Nolte und seinem Begriff „Der kausale Nexus“ hervorragend erklärt.

    Hier noch mal ein guter Artikel der Grass‘ Intentionen aus einer anderen Blickrichtung betrachet:
    http://www.sezession.de/31702/grass-und-der-schuldstolze-agitprop.html

  2. . Says:

    Günter Grass : Du hast nicht gesagt
    http://www.box.com/s/27b5b91595cfea5fff05
    …………………………………………………..
    Myriam Monsonego : Der Tod der Blume
    http://www.box.com/s/eb129fe54f357c14b6d2
    ……………………………………………………
    Katajun Amirpur und Navid Kermani :
    Die fanatischen Mohammedaner und Antiiraner
    http://www.box.com/s/5p47gk5xonfdhc7cirut

  3. dieter Says:

    Man muss beides betrachten. Großmäulige Ankündigungen, als auch die Realpolitik. Der Holocaust wäre ohne den Krieg nicht möglich gewesen und der kurzfristige kriegerische Erfolg Nazideutschlands war militärisch so nicht zu erwarten und hat selbst Hitler überrascht und ihm zweifellos in seinem Größenwahn bestärkt.

    Großmäulige Ankündigungen gibt es heute viel stärker aus den Ländern des „arabischen Frühlings“ und dort sind diese populistischer Natur, haben also den Rückhalt in der Bevölkerung. Gefahr droht für Israel meiner Meinung nach viel stärker von seinen Nachbarn. Der Iran wurde ja eigentlich in der arabischen Revolution geschwächt. Die Hamas hat sich vom Iran gelöst, wendete sich den ägyptischen Muslimbrüdern zu und stellte sich gegen den vom Iran gestützten Assad.

    Der Iran verfuhr bisher nach dem Prinzip „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“. Einerseits wollte er die Speerspitze der islamischen Revolution sein. Konkret agierte er aber nur über seine Handlanger Hamas und Hisbollah.

    Die Frage ist nun, ob das Regime den Verlust der Handlanger vor Ort, inklusive Assad, zum Anlass nimmt, selbst zu handeln, oder die Flinte in Korn wirft. Ich tippe, auch aufgrund der Revolutionsmüdigkeit des iranischen Volkes, eher auf zweiteres, will aber freilich nichts ausschließen.

    In Israel gibt es übrigens auch genug radikales Maulheldentum durch radikale Siedler und Rechte. Zum Glück haben auch sie nicht das Potenzial ihre Ideen umzusetzen.

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    Was ist, wenn, wie von BDS angedacht, die Palästinenser die „Heerlager der Heiligen“-Option wählen und Millionen unbewaffnete Zivilisten gleichzeitig über die Grenze marschieren?

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    In der Ganzen Debatte werden westliche und insbesondere Feuilletonisten und Intellektuelle völlig überschätzt. Inklusive von Broder. Der Nahost-Konflikt entscheidet sich nicht daran, was Grass zum Besten gibt. Allerdings empfinde ich schon eine gewisse Schadenfreude, wenn Grass seine eigene, hysterische, moralinsaure Empörungsmedizin zu spüren bekommt.

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    Wenn, dann, ist die jüdische Bevölkerung der USA relevant, die sich zunehmend von Israel abzuwenden scheint.

    Norman Finkelstein – The Coming Breakup of American Zionism

    Finkelstein scheint sich ja neuerdings fast schon auf die Seite Israels zu schlagen, weil ihm der Antiisraelismus, BDS&Co schon zu viel wird.

    • American Viewer Says:

      Finkelstein scheint sich ja neuerdings fast schon auf die Seite Israels zu schlagen,

      Ich glaube Sie interpretieren das zweite Video falsch. Es ist auch nicht die ganze Version. Finkelstein schlägt sich nicht auf die Pro-Israel-Seite. Seine Ziele ändern sich nicht wirklich. Er analysiert nur, wo seine Seite Fehler macht und was man „besser“ machen muss, damit seine Ziele wahr werden.

      • dieter Says:

        From the horse’s mouth:

        Norman Finkelstein bids farewell to Israel bashing

        I was bashing Israel in the past because nobody else was exposing its true record. Many people are doing it now, so I switched hats from a critic of Israel to a diplomat who wants to resolve the conflict. I have not changed, but I think the spectrum has moved.

        Was pro-Israel ist und was anti-Israel, ist Ansichtssache. Inhaltlich hat er in der Vergangenheit primär die übertriebene Verherrlichung Israels und die Vertuschung der Schattenseiten Israels entkräftet.
        Dazu gehört beispielsweise der Mythos, dass die Araber 1948 freiwillig das Feld geräumt hätten. In Wahrheit wurden Araber systematisch vor und während des Kriegs gewaltsam vertrieben.

        Er hat aber ständig sein Publikum im Glauben gelassen, dass er dessen wesentlich radikalere Ansichten teilen würde. Jetzt, wo er das deutlich klar stellt, sind seine Fans von BDS&Co erschüttert.

        Finkelstein hat aber immer auf die Einhaltung der völkerrechtlichen Abkommen gepocht. Bis hin zur unrealistischen Paragraphenreiterei meiner Ansicht nach. Das implizierte immer, wenn man ihn genau zuhörte, die Akzeptanz des Staates Israel und die Ablehnung einer Ein-Staaten-Lösung.

        Er behauptet nun, seine Einseitigkeit wäre Taktik gewesen. Ich vermute, dass er bei einem expliziteren Bekenntnis zu Israel lukrative Vorträge und Auflage eingebüßt hätte.

        Interessant ist, dass er sich in dreißig Jahren kein Hebräisch angeeignet hat. Das ist allerdings leider auch nicht ungewöhnlich für westliche „Experten“. Seltsam finde ich es schon. Sich Lesekompetenz im Hebräischen anzueignen kann doch nicht so schwer sein.

  4. American Viewer Says:

    @dieter
    Er sagt ja selbst, dass er sich kein bisschen verändert hat.

    I was bashing Israel in the past because nobody else was exposing its true record

    Das ist seine verquere Weltsicht. Da stilisiert sich jemand als Außenseiter hoch, der in Wirklichkeit seit Jahrzehnten im Mainstream badet. Die gesamte Linke ist spätestens seit den 60ern anti-israelisch. Rein zufällig natürlich zeitgleich mit dem Umschwung der UdSSR.

    Dazu gehört beispielsweise der Mythos, dass die Araber 1948 freiwillig das Feld geräumt hätten. In Wahrheit wurden Araber systematisch vor und während des Kriegs gewaltsam vertrieben.

    Fragt sich nur wer so etwas je behauptet hat. Fakt ist vor 1948 gab es Vertreibungen auf beiden Seiten. Dann kam die Staatsgründung Israels, worauf alle arabischen Nachbarstaaten Israel sofort angriffen, um es wieder aufzulösen. Man könnte auch sagen, um es zu vernichten. Israel gewann den Krieg und hat natürlich Gebiete erobert. Das passiert in fast jedem Krieg. Nur bei den Juden macht man einen Big Deal daraus, obwohl die Israelis immer extrem moderat waren. Zu moderat, wie sich jetzt immer deutlicher zeigt.

    Parallel vertrieben die arabischen Staaten vor und nach 1948 praktisch alle Juden. Von Marokko bis Afghanistan. Die sind heute fast alle „judenfrei“. Diese vertriebenen Juden flohen in der Regel nach Israel. Und jetzt will man sie wieder von dort vertreiben. Darüber reden Finkelstein, Langer und die anderen üblichen „Israelkritiker“ und „Nahostkonflikt-Löser“ natürlich mit keinem Wort. Das ist ein Verrutschen der Maßstäbe. Diese Leute erzählt bewusst nicht alle wesentlichen Fakten.

    Finkelstein hat aber immer auf die Einhaltung der völkerrechtlichen Abkommen gepocht.

    Mit dem Wort immer wäre ich bei diesen Leuten vorsichtig. Finkelstein hat die typisch linksextreme Radikalisierung durchgemacht, die zu seinen Jugendzeiten eben „in“ war. Diese Leute geben sie gerne als „Rebellen“ aus, dabei haben sie einfach das nachgemacht, was die meisten Freunde auch gemacht haben. Da wurde man dann Marxist und was weiß ich noch alles. Sich selbst betrachten diese Leute immer als Engel, als moralisches Gewissen, das sich immer treu geblieben ist. Es sind immer die anderen die Fehler gemacht haben, nie man selbst.

    Interessant ist, dass er sich in dreißig Jahren kein Hebräisch angeeignet hat.

    Hebräisch ist auch verdammt schwer für Leute, die mit indogermanischen Sprachen aufgewachsen sind. Es ist der Größenwahn eines Finkelstein zu meinen, er könne den Nahostkonflikt beeinflussen oder gar lösen.

  5. dieter Says:

    Fragt sich nur wer so etwas je behauptet hat.

    Der freiwillige, angeblich durch arabische Radioansprachen angespornte Exodus wurde erst in den 80ern durch die sogenannten „neuen Historiker“ in Israel als Mythos entlarvt. In den 90ern wurde das letztlich akzeptiert.

    Norman Finkelstein hat diese Erkenntnisse im Widerstreit mit Alan Dershowitz und anderen im amerikanischen Diskurs vorgestellt und popularisiert.

    Trotzdem sehe ich die Behauptung des freiwilligen Exodus immer wieder auftauchen. Ich führe darüber nicht genau Buch, aber ich vermeine, dass Pamela Geller, David Horowitz, sowie einer der Not-Romney-Kandidaten diesen Mythos in jüngster Vergangenheit wiederholt haben.

    Finkelstein ist im Gegenteil zu Grass kein unorigineller Nachzügler, der offene Türen aufstößt, sondern er ist eine zentrale Figur der Israel-Debatte in den USA.

    Ein „Big Deal“ ist die gewaltsame Vertreibung der Araber in Bezug auf Israel heute und im historischen Kontext für mich nicht, wohl aber offenbar für 150-prozentige Israel-Fans. Der Enthusiasmus für den Staat Israel scheint durch diese und andere Makel in seiner Geschichte insbesondere unter amerikanischen Juden sehr wohl geschmälert zu werden. Die Beobachtung Finkelsteins, dass die Unterstützung und Begeisterung amerikanischer Juden für Israel stark rückgängig ist, wird auch von der Gegenseite bedauernd konstatiert.
    (Christliche Zionisten scheint das alles eher egal zu sein)
    Wenn man sich die übertriebenen Lobeshymnen auf Israel von Horowitz&Co anhört, dann verwundert es mich nicht, dass eine realistischere Einschätzung zu einer großen Enttäuschung führen kann.

    Ein anderes Problem für die Akzeptanz Israels ist freilich die Erstarkung der Ultra-Orthodoxen. Sollten diese einmal zur dominanten Gruppe werden, würde auch ich Israel nicht mehr zum Westen zurechnen.

    • Besucher Says:

      Nun wenn man die Ultraorthodoxen mal nüchtern betrachtet kann man schon schlußfolgern dass man es mit einer jüdischen Taliban-Gruppe zu tun hat.

  6. Guerrero Says:

    Ja, Ultraorthodoxe begehen Mord und Totenschlag und verstoßen täglich gegen 200 Gesetze… Ja! Sicher!

    Nimm mal lieber deine Medizin.

  7. Unberechenbarer Freund oder berechnender Feind? « Aron Sperber Says:

    […] https://aron2201sperber.wordpress.com/2012/04/07/wer-solche-freunde-hat/ […]

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