Julian Assange wehrt sich mit Händen und Füßen gegen seine Auslieferung nach Schweden.
Das neutrale Schweden müsste eigentlich seinem Idealbild eines gerechten Staates entsprechen.
Schweden nimmt zwar selbst an keinen Kriegen teil, nimmt jedoch bereitwillig Kriegsopfer auf, insbesondere wenn es sich um arme Muslime handelt.
Dass die Gefahr einer Auslieferung in die USA ausgerechnet im neutralen, antiamerikanischen Schweden höher sein sollte als in Großbritannien, erscheint wohl nicht sehr logisch.
Trotzdem hat Julian Assange gute Gründe, sich vor einer Auslieferung nach Schweden zu fürchten.
Schweden ist wie Assange ein Musterschüler einer Agenda, die sich immer auf die Seite der vermeintlich Schwächeren stellt.
Seien es die armen Muslime, die von der westlichen Welt verfolgt werden.
Seien es die armen Prostituierten, die von westlichen Männern ausgebeutet werden.
Dummerweise verkörpert niemand die schändliche westliche Welt besser als ein erfolgreicher weißer Mann mittleren Alters.
Als Verräter von westlichen Militärgeheimnissen hätte Assange in Schweden wohl nichts zu befürchten.
Seine Anwalts-Armada hätte wohl keine Probleme damit, die schwedischen Richter davon zu überzeugen, ihn nicht an die mörderische USA auszuliefern.
Wenn es um ein weißes arrogantes Macho-Schwein geht, versteht der schwedische Linksstaat jedoch keinen Spaß.
In Schweden können Männer auch nach einvernehmlichem Sex wegen Vergewaltigung vor Gericht gezerrt werden, wenn sich arme Frauen mies behandelt vorkommen.
Dabei ist es nicht so, dass die Schweden mangels echter Vergewaltigungen es notwendig hätten, neue Tatbestände zu erfinden:
Schweden ist vor Norwegen das Land mit der höchsten Rate an echten klassischen Vergewaltigungen in Europa.
Im Unterschied zu Norwegen darf in Schweden jedoch nicht über die Herkunft der Vergewaltiger berichtet werden…
…außer es handelt sich dabei um erfolgreiche weiße Männer.
August 18, 2012 um 10:17 pm |
Assange geht einfach davon aus, dass er in Ecuador noch sicherer vor einer Auslieferung nach Amerika ist. Sicherlich kein ganz falscher Gedanke, wenn man Ecuadors Nähe zu Staaten wie Bolivien, Venezuela und Kuba bedenkt. Allerdings ist der Weg über das Meer weit und Ecuador selbst ist ein hochgradig korrupter, instabiler Staat. Ich hoffe, dass amerikanische Behörden alles daran setzen Assange zu fassen. Wer weiß, vielleicht ist Ecuador einfach nur eine geniale Falle, in die Assange gerade tappt. Wir müssen ihn kriegen so oder so. So ein Mann darf nicht ungestraft bleibt, sonst verliert Amerika sein Gesicht. Hilary Clinton tut zumindest so als sehe sie das genauso. Bei Obama weiß man es nicht. Er will Assange sicher nicht am Hals haben. Jedenfalls nicht vor den Wahlen. Wenn sie Assange holen (egal wo er auch ist), dann sicherlich erst nach den Wahlen.
August 19, 2012 um 12:45 pm |
wäre in GB wieder ein Politiker mit Eiern an der Macht, könnte man sich das ganze Theater ersparen, und Assange bekäme gleich in London einen Spionage-Prozeß.
August 19, 2012 um 12:47 pm |
die letzte britische Politikerin, die wirklich Eier hatte, war ja eine Frau 😉
August 19, 2012 um 1:21 pm |
@ American viewer: Der sicherste Weg für die USA das Gesicht zu verlieren wäre es, Assange in die Finger zu bekommen. Sie haben sicherlich auch schon mitbekommen, dass die Veröffentlichung halbgeheimer Dokumente ( um nichts anderes handelte es sich bei den Depeschen ) seit einem Grundsatzurteil irgendwann in den Siebzigern von der Pressefreiheit gedeckt ist. Assange könnte also von Rechts wegen in den USA vor gar kein Gericht gestellt werden. Man müsste einen juristischen „Umweg“ erfinden, um überhaupt eine Verurteilung zu erreichen ( z.B. wegen Hochverrats, wobei ein nicht amerikanischer Bürger mit einer nichtamerikanischen Webseite keinen Hochverrat z.L. der USA ausserhalb der USA begehen kann. Das ist per se ausgeschlossen ). Die amerikanischen Gerichte wären aber im Gegenzug im „Innenverhältnis“ gezwungen irgendwas zu verurteilen.
Und sorry, dass ich es so hart sage: Die USA sind innenpolitisch nicht stabil genug, um einen Freispruch auszuhalten. Also werden sie in der Welt ihr Gesicht verlieren, denn nach einem solchen Urteil, stünden die USA nicht mehr weit von Russland.
August 19, 2012 um 1:45 pm |
Was hat der “neue Held des Journalismus” eigentlich geleistet?
Julian Assange hat keine Skandale enthüllt, er hat lediglich die Diplomatie der Obama-Administration entblößt, indem er gestohlene, vertrauliche Daten veröffentlicht hat.
Diplomatie ist eines der friedlichen Mittel der Außenpolitik – dank Julien Assange wurden die Karten der USA offengelegt, während die Gegner der USA weiterhin mit verdeckten Karten spielen dürfen.
Die USA-feindlichen Regime, die kritische Journalisten oft tatsächlich ermorden lassen, dürfen sich über diese “Leistung” freuen:
https://aron2201sperber.wordpress.com/2012/04/17/assange-und-die-internationale-solidaritat/
August 19, 2012 um 1:51 pm |
Assange hat geklaute Daten veröffentlicht:
https://aron2201sperber.wordpress.com/2010/11/28/helden-des-journalismus/
dabei handelt es sich sehr wohl um eine strafbare Handlung.
würde sich eine rechtspopulistische Zeitung sich auf illegale Weise die Daten von straffäligen Ausländern besorgen, um sie zu veröffentlichen, gäbe es wohl keine Diskussion über die Strafbarkeit.
August 19, 2012 um 5:42 pm |
Wenn die Darstellungen der Frauen stimmen, dann kann von Einvernehmlichkeit keine Rede sein.
Die Frage ist, wie die schwedische Justiz Aussage gegen Aussage gewichtet.
Ich habe zunächst vermutet, dass Assange hier eine Show abzieht um einer Verurteilung wegen Vergewaltigung zu entgehen. Andererseits sind auch Assanges vorgebliche Befürchtungen nicht unplausibel. Das eine schließt das andere auch überhaupt nicht aus.
Man darf das Schweden-Klischee, das die Schweden nach außen abgeben und von linksprogressiven außerhalb Schwedens verbreitet wird, nicht für bare Münze nehmen.
Man erinnere sich auch an die Razzia gegen Piratebay. Es ist durchaus denkbar, dass Schweden den USA einen Gefallen machen könnte.
August 19, 2012 um 7:22 pm |
Man darf das Schweden-Klischee, das die Schweden nach außen abgeben und von linksprogressiven außerhalb Schwedens verbreitet wird, nicht für bare Münze nehmen.
dieses „Klischee“ wird wohl nicht nur von Linksprogressiven verbreitet:
http://avpixlatde.wordpress.com/
und dass es sich dabei nur um Klischees handle, halte ich ebenso nicht für zutreffend
August 19, 2012 um 8:01 pm
Dein Link enthält ein gutes Beispiel:
Hier wird behauptet:
In Wahrheit gibt es diese Entwicklung in Deutschland, aber auch in Wien schon länger. Einfach mal im Archiv von PI-News nachsehen.
Die Behauptung, dass es nicht mehr notwendig wäre, Schwedisch sprechen zu müssen, ist falsch. Laut dem Link im Blogposting soll ein expliziter, schriftlicher Sprachtest abgeschafft werden. Die Altersgrenzen werden angehoben usw.
Die Schweden behaupten immer überall die ersten und fortschrittlichsten zu sein; selbst jene, die die Zustände in Schweden ablehnen.
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Ich spielte aber auf etwas anderes an. Schweden ist heute eines der wirtschaftsliberalsten Länder Europas. Offene Grenzen passen dazu auch ins Bild.
Schweden hat eigentlich einen Schwenk in Richtung Neoliberalismus vollzogen und die Führung ist auch pro-amerikanischer.
August 19, 2012 um 8:52 pm |
Zur Behauptung, Assange habe nichts enthült bringe ich ein Beispiel, dass auch zu Schweden und Multikulti passt.
Analyse der Unruhen in Frankreich 2005 seitens der US-Botschaft
http://cablegatesearch.net/cable.php?id=05PARIS7682
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Das ist Multikulti und Occupy-Rhetorik vom Feinsten. Dazu Islamapolegetik und Islam-Naivität. Der Text hätte von Claudia Roth stammen kommen, wurde aber von Mitgliedern der angeblich so kulturkämpferischen Bush-Administration verfasst.
Es erinnert auch an besserwisserische Kommentare europäischer US-Kritiker zur Rassenthematik und der sozialen Frage in den USA.
Darüber hinaus finanzieren und organisieren die USA (auch schon unter Bush) in Frankreich multikulturelle Organisationen und Veranstaltungen, die dem französischen Assimilationismus entgegen stehen.
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Vorverurteilung in Vergewaltigungfällen kennt man in den USA auch. Google nach „duke lacrosse rape scandal“. Expansive Neudefinitionen des Vergewaltigungs-Begriffs wurden an US-Universitäten entwickelt.
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Das Problem Schwedens ist wohl, dass dort manche amerikanische Schnappsideen besonders schnell umgesetzt werden können, die in den USA aufgrund des Föderalismus, direkter Demokratie, dem christlichen Konservativismus, der Verfassung und anderer Faktoren etwas länger brauchen.
August 19, 2012 um 9:14 pm |
das beweist lediglich, dass es auch unter amerikanischen Diplomaten verblendete Idioten mit einer linken Agenda gibt.
aus so einer einzelnen Depesche auf eine Linie der Bush-Administration zu schließen, ist ziemlich absurd
August 19, 2012 um 9:49 pm
Es gibt mehre Depeschen. Die Unterstützung multikultureller Veranstaltungen ist real.
Vielleicht bist du ja auch dem Bush-Klischee der Presse auf den Leim gegangen. Bush hat den Islam ständig in Schutz genommen und als Religion des Friedens bezeichnet. Das wurde häufig als heuchlerische Fassade vor einem insgeheimen Kreuzrittertum gedeutet.
Ich halte es für eine aufrichtige Aussage, die auch zum gesamten neokonservativen Kanon und Projekt passt. Der Irak-Krieg sowie der Afghanistan-Krieg hätten auch sonst in ihrer Form überhaupt keinen Sinn ergeben. Die Öl-Theorie der Anti-Imperialisten lehne ich ab. Die Neocons glaubten tatsächlich, dass die Zustände in einem Land durch einzelne boshafte Elemente von oben herab verursacht werden und durch deren Beseitigung automatisch der Naturzustand Liberaldemokratie ausbricht:
http://en.wikipedia.org/wiki/An_End_to_Evil:_How_to_Win_the_War_on_Terror
Man hat nicht einmal dafür gesorgt, dass die Scharia im Irak und Afghanistan nicht in den Verfassungsrang gehoben wurde. Den arabischen Frühling haben die Neokonservativen beklatscht und gar als die Frucht der Bush-Politik bejubelt.
Bush wollte auch eine Amnestie für Illegale Einwanderer durchboxen. Affirmative Action blieb intakt. Mit No Child Left Behind wurde die Bildung zentralisiert und technokratisiert.
Oder mal umgekehrt gefragt: Weise nach, dass die Depesche nicht in die Ideologie der Bush-Regierung passt.
August 19, 2012 um 10:03 pm
Dieter, das stimmt, Bush hat Deutschland und Japan als historisches Beispiel und Vorbild für Irak und Afghanistan genannt, da hat er wohl selbst dran geglaubt.
Was für eine Beleidigung für Europa und Japan.
August 19, 2012 um 10:18 pm
Charles Krauthammer, der freilich kein Regierungsmitglied war, schlug damals durchaus kulturkämpferische Töne an. Aber nichts zur Essenz und Eroberungsstrategie des Islam.
Und als einzigen Lösungsansatz bot er folgendes an:
http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,1129602-2,00.html
Er wähnt also Muslime in Frankreich in der gleichen Situation wie die der Schwarzen in den USA vor der Bürgerrechtsbewegung (einseitig ausgegrenzt) und fordert die gleichen Lösungsansätze, die in den USA zum Erfolg geführt hätten.
Ein Realitätscheck widerlegt das sozioökonomische Argument Krauthammers, sowie der US-Botschaft. Einer von drei Afroamerikanern landet einmal im Leben im Gefängnis. Aktuell sind die Hälfte aller jungen Schwarzen Männer arbeitslos. Es gibt auch alle paar Jahre einen größeren Rassenkrawall.
Die Situation der Muslime in Frankreich ist heute besser als die der Schwarzen in den USA. Dann sollte die Situation in Frankreich entweder keine Sorge bereiten, weil es dem Vorbild USA ja nichts nachsteht, oder aber es gibt eine besondere Sorge, die dann aber nicht einfach sozioökonomisch begründet werden kann.
August 20, 2012 um 8:06 pm |
Schweden ist so lächerlich!
btw: @Aron: Mach ma‘ Blogsbruderschaft: http://dagarser.wordpress.com/2012/08/20/profilierung/#comment-2086
August 27, 2012 um 4:48 am |
[…] Aron Sperber mit ein paar Worten zu einem skandinavischen Land und seinen politisch-korrekten Eigenheiten: Schweden. […]
Januar 25, 2013 um 10:55 pm |
[…] es um ein weißes arrogantes Macho-Schwein geht, versteht der schwedische Linksstaat jedoch keinen […]
Mai 26, 2013 um 3:47 pm |
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