Dass es beim iranischen Atomprogramm nicht um Energiegewinnung, sondern um Aufrüstung geht, bestreitet nicht einmal der Spiegel:
Doch trotz aller Strafmaßnahmen baute Teheran stur und heimlich sein Atomprogramm weiter aus.
Über kurz oder lang wird Iran eine Atombombe bauen können. Die Frage ist, ob Teheran das tatsächlich will – oder es bei der Fähigkeit dazu belässt.
(Spiegel)
Bei Augstein & Co. wird jedoch der Bedrohte zum Aggressor gemacht: Nicht die Mullahs würden Israel aus ideologischen Gründen vernichten wollen, sondern Israel sei aus ideologischen Gründen gegen den gemäßigten Iran, weswegen sich die gemäßigten Iraner mit einer Atombombe vor einem Regime-Wechsel schützen müssten.
Ein demokratischer Iran wäre zwar tatsächlich wünschenswert – insbesondere für die Iraner.
Gerade Israel würde jedoch jedes iranische Regime, das bereit wäre, in Frieden mit Israel zu leben, akzeptieren.
Nicht die Israelis haben eine Anti-Iran-Obsession, sondern die Mullahs eine Antizionismus-Obsession.
Würden die Mullahs die Vernichtung Israels aus ihrer Staatsdoktrin streichen, würde dies der “Israel-Lobby” als “Regime-Wechsel“ wohl völlig ausreichen.
Würde es jedoch nicht um eine Atombombe für den Frieden, sondern tatsächlich nur um die friedliche Nutzung von Kernenergie gehen, würden gerade in Deutschland alle Alarmglocken hysterisch schrillen, zumal der Iran wie Fukushima in einem Erdbebengebiet liegt.
Eine Atombombe in den Händen der Mullahs sei ein kalkulierbares Risiko.
Die Beherrschung der Kernenergie traut man hingegen nicht einmal den eigenen deutschen Technikern zu, obwohl Deutschland im Gegensatz zum Iran und Japan nicht einmal in einem Erdbebengebiet liegt.
Dezember 1, 2013 um 12:09 pm |
[…] Wie geht der deutsche Michel – besonders die Michel-Presse und insbesondere das ehemalige „Sturmgeschütz der Demokratie“ – mit der Iran-Atomfrage um? Aron Sperber hat eine interessante Einschätzung geschrieben. […]