Normalerweise ist Jürgen Elsässer darin Experte, die Opfer von Terroranschlägen zu den Profiteuren zu erklären.
Wenn sich der Terror jedoch gegen Russland richtet, gilt seine übliche „Cui bono?“-Logik natürlich nicht:
Mittlerweile ist offensichtlich, dass Putins Entgegenkommen – Freilassung von Chodorkowskij und den Pussy Riots – von den Feinden Russlands nicht honoriert wurde. Wir erleben die schlimmste Terrorwelle seit Ende der 1990er Jahre – und es ist ziemlich klar, dass sie von den radikalen Salafisten kommt, die ihr Zentrum in Saudi-Arabien haben, was wiederum der wichtigse Öl-Partner der Vereinigten Staaten ist.
Die Freilassung Chodorkowskis mit dem Terror in Russland in Verbindung zu setzen, wäre wohl selbst Putins eigenen Propagandisten zu plump gewesen.
Deswegen hält sich Putin deutsche Experten wie Elsässer.
Bin Laden war zwar ein saudischer Staatsangehöriger und es mag gute Gründe geben, die Saudis zu kritisieren, der saudische Staat war jedoch oft genug auch selbst das Ziel von Al Qaidas Terror.
Der BRD die Verantwortung für die Taten der RAF zuzuweisen, weil sie sich aus lauter Westdeutschen zusammensetzte, wäre selbst den DDR-Propagandisten nicht eingefallen – dazu hätte es schon einen Göbbels oder zumindest einen Elsässer gebraucht.