Türkische Staatsbürger und Migranten, die über türkisches Gebiet in die EU eingereist sind, werden künftig in das Land zurückgeschickt. Ein entsprechendes Rücknahmeabkommen hat Ankara gerade mit der EU unterzeichnet. Im Gegenzug beginnt Brüssel mit der Türkei Verhandlungen über eine visafreie Einreise türkischer Bürger in die EU zu Besuchszwecken.
(ORF)
Solche Rücknahmeabkommen müsste man auch mit Marokko, Algerien, Libyen, Ägypten und Tunesien abschließen.
In Verbindung mit strengen Kontrollen der EU-Außengrenze und der Abschaffung der nationalen Asylsysteme wäre dies der einzig realistische Weg, um das „Sterben im Mittelmeer“ zu beenden.
Solange man nach der illegalen Einreise nicht zurückgeschickt wird, sondern die Möglichkeit hat, den Aufenthalt nachträglich durch ein Asylverfahren zu legalisieren, werden Menschen ihr Leben für ein vermeintlich besseres Leben aufs Spiel setzen.
Das aktuelle System ist total schizophren:
Einerseits versucht man die EU-Außengrenzen möglichst dicht zu machen, andererseits ermuntert man durch die nationalen Asylsysteme zur illegalen Einreise.
Die Schlepper werden zwar gerne als Buhmänner präsentiert, sie befriedigen jedoch lediglich eine Nachfrage, die aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen entstanden ist.
Würde Europa die illegale Einwanderung in den Griff bekommen, könnte sich Europa, wie von EU-Parlamentspräsident Schulz gefordert, gerne progressive Länder wie Kanada zum Vorbild beim Einwanderungsrecht nehmen, da man dann auch in einer vergleichbaren Situation wäre.
So wie Rechte sich daran festklammern, dass es auf keinen Fall mehr Zuwanderung geben dürfe, würden Linke nie so etwas Herzloses wie eine “Festung Europa” akzeptieren, die jedoch die Voraussetzung für eine neue gemeinsame Asylpolitik wäre.
Daher wird in Europa wohl alles beim Alten bleiben und das Sterben im Mittelmeer weitergehen, wofür sich Linke und Rechte auch weiterhin gegenseitig die Verantwortung zuschieben werden.
Schlagwörter: Asyl
Januar 6, 2014 um 1:24 pm |
Werter Aron,
ein frohes neues Jahr wünsche ich Dir. Wir haben einen neuen Artikel bezüglich der islamisierten Armenier in der Türkei veröffentlicht:
Die islamisierten Armenier: http://parseundparse.wordpress.com/2014/01/06/die-islamisierten-armenier/
Januar 6, 2014 um 4:08 pm |
Wünsche Dir auch ein frohes neues Jahr!
Januar 8, 2014 um 4:56 pm |
Es gibt auch ein neues Gesetz nachdem Ausländische EU Verbrecher ihre Strafe im Heimatland absitzen sollen(natürlich nur wenn sie dann nciht von ihrer Familie getrennt sind)-was denken sie wieviele sind dorthin verfrachtet wurden?Ich schätze 0-10…
Januar 9, 2014 um 3:25 pm |
vielleicht sind es auch schon 11 😉
Februar 7, 2014 um 1:56 pm |
[…] Mehrheit der Europäer will Wohlstand, geschützte Außengrenzen und keinen Sozialtourismus innerhalb der […]
März 20, 2014 um 8:42 pm |
[…] wenn in den Booten auch einige Syrer dabei sind, so haben die Bootsfahrten von Tunesien nach Italien wenig mit Asylschutz zu […]
April 11, 2014 um 10:51 am |
[…] wenn in den nordafrikanischen Booten auch einige Syrer dabei sind, so haben die Überfahrten nach Italien wenig mit der Suche nach Asylschutz zu […]
April 29, 2014 um 8:50 am |
[…] hat mit der Türkei ein Rücknahmeabkommen abgeschlossen, welches die Vorgehensweise der Griechen […]
Mai 17, 2014 um 10:33 am |
[…] das “Sterben im Mittelmeer” zu beenden, müsste die EU als wichtigsten Schritt Rücknahmeabkommen mit sämtlichen Transitländern abschließen. Das Beispiel der Türkei zeigt eindeutig, dass sich […]
Oktober 8, 2016 um 10:48 pm |
[…] Rücknahme-Abkommen mit Transitländern in Nordafrika sind grundsätzlich richtig und notwendig. […]
November 13, 2016 um 11:15 pm |
[…] Rücknahme-Abkommen mit Transitländern in Nordafrika sind grundsätzlich richtig und notwendig. […]