Wenn der russische Geheimdienst dasselbe wie die NSA macht, handelt es sich natürlich nicht um einen Abhörskandal, sondern um einen Fall von edler „Internetpiraterie“:
Nach der Veröffentlichung des Nuland-Telefonats (“Fuck the EU!”) ist dies das zweite von pro-russischen Internetpiraten gehackte Telefonat, das die NATO-Kriegshetzer in Schwierigkeiten bringt.
Wäre Litwinenko ein nach Moskau übergelaufener amerikanischer Agent gewesen, wäre er von der progressiven Welt als Held gefeiert worden.
Stattdessen sorgte nicht einmal seine perfide Ermordung im Exil für große Empörung.
Seine Behauptungen, dass Putin die Terroranschläge vor dem Tschetschenien-Einmarsch selbst inszeniert habe, waren sein Todesurteil.
Obwohl Truther ähnliche Theorien über 9/11 oder jetzt über die Scharfschützen vom Maidan verbreiten, ist Litwinenko kein Held der Truther.
Würde man sich mit dem Schicksal Litwinenkos beschäftigen, würde einem die eigene Freiheit zur (völlig haltlosen) Meinungsäußerung womöglich nicht mehr als Selbstverständlichkeit erscheinen.
Schlagwörter: Litwinenko, Maidan, Putin, Snowden
März 6, 2014 um 6:33 pm |
Zum abgehörten Telefonat: Paet beruft sich nicht auf sich selbst, sondern auf die Ärztin Olga Bogomolets. Laut Paet hat Olga ihr gesagt, dass sie vermutet, Demonstranten und Sicherheitskräfte seien von denselben Scharfschützen erschossen worden, und Paet äußert dann den Verdacht, dass die Opposition dahinterstehen könnte.
Olga hat jedoch inzwischen dementiert, dass sie dies gesagt hat und behauptet, sie hätte nur verletzte Demonstranten behandelt und keine Sicherheitskräfte:
http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/ukraine/10677370/Ukraine-Russia-crisis-live.html
“Olga Bogomolets said she had not told Mr Paet that policemen and protesters had been killed in the same manner. “Myself I saw only protesters. I do not know the type of wounds suffered by military people,” she told The Telegraph. “I have no access to those people.” …
Mr Paet’s assertion that an opposition figure was behind the Maidan massacre was not one she could share.”
März 7, 2014 um 6:31 am |
Danke für den Hinweis!
dass es trotzdem womöglich irgendwelche Janukowitsch-Gegner waren, ist wie bei Syrien nicht auszuschließen:
https://aron2201sperber.wordpress.com/2013/08/25/obamas-angebliche-rote-linie/
dass Klitschko und die EU dabei eingeweiht waren, ist jedoch absolut unwahrscheinlich.
Putin schließt jedoch immer gern von sich auf andere:
https://aron2201sperber.wordpress.com/2014/02/08/putin-als-einzige-alternative-zum-islamisten-terror/
falls die Anschläge vor dem Tschetschenien-Krieg auf das Konto des FSB gingen, war er wohl mit ziemlicher Sicherheit eingeweiht.
März 7, 2014 um 9:56 am |
eine brillante Analyse von Andreas Unterberger:
http://www.andreas-unterberger.at/2014/03/zehn-lehren-aus-der-ukraine/
März 7, 2014 um 10:15 am |
und eine ebenso brillante Analyse von Arprin:
http://arprin.wordpress.com/2014/03/06/putin-die-krim-und-das-einseitige-selbstbestimmungsrecht/
März 8, 2014 um 7:06 pm |
Als Truth-Opfer erwischt es auch unseren Freund Erdogan sehr übel.
Wenn die Amis mal etwas zuwenig abhören, dann haben sie den Anschlag als „false-flag“ am Bein und wenn Putins alte Firma Indiskretionen streut*, dann wird das unmittelbar zu Polit-Munition.
*ggf. auch nach gewisser Bearbeitung
In Östlicher Kombination aus „Delegitimierung und Selbstermächtigung“ ist Putin jedenfalls Goldmedaillengewinner.
März 26, 2014 um 9:57 pm |
[…] Russland mit einem Fall Snowden umgegangen wäre, kann man sich angesichts des Schicksals von Litwinenko leicht […]
Mai 3, 2014 um 1:14 pm |
[…] Russland mit einem Fall Snowden umgegangen wäre, kann man sich angesichts des Schicksals von Litwinenko leicht […]
Januar 21, 2016 um 9:37 pm |
[…] Obwohl Truther ähnliche Theorien zu 9/11 verbreiten, ist Litwinenko kein Held der Truther. […]