In dem Rechtsstreit Elsässer, Jürgen (…) gegen Ditfurth, Jutta (…) erlässt das Landgericht München I (…) ohne mündliche Verhandlung wegen Dringlichkeit (…) folgenden Beschluss:
1. Der Antragsgegnerin wird im Wege der einstweiligen Verfügung unter Androhung eines Ordnungsgeldes bis zu zweihundertfünfzigtausend Euro oder einer Ordnungshaft bis zu sechs Monaten – Ordnungshaft auch für den Fall, dass das Ordnungsgeld nicht beigetrieben werden kann – wegen jeder Zuwiderhandlung
untersagt,
den Antragsteller als “glühenden Antisemiten” zu bezeichnen.
Auch Augstein hätte vom Gericht wohl jederzeit so eine einstweilige Verfügung gegen Broder erhalten.
Doch wer ist in Deutschland heutzutage noch ein „glühender Antisemit“ oder „Nazi“?
Selbst Hitler würde heute kein Bärtchen mehr tragen und sich an die gängigen Konventionen für Judenhass halten.
Seinen Hass gegen Amerika könnte Hitler nach wie vor offen ausleben, bei der jüdischen Weltverschwörung müsste er leichte Abstriche machen, dafür könnte er Israel um so leidenschaftlicher kritisieren.
Jürgen Elässer sinnierte mit Ken Jebsen darüber, ob die NPD eine Nazi-Partei wäre. Er kam dabei zu dem Schluss, dass die NPD keine Nazi-Partei sei, da sie im Gegensatz zu Netanjahu kein Groß-Israel errichten wolle:
(ab 0:54:00)
„Nazi“ ist für den Joseph Goebbels von heute ein Schimpfwort, das er verwendet, um seine politischen Feinde zu diffamieren (und am liebsten setzt er es gegen Juden ein).
Schlagwörter: Antisemitismus, Jürgen Elsässer
Juni 1, 2014 um 11:17 pm |
Im Persilscheine ausstellen, sind viele Deutsche in der Tat Experten. Auch Augstein stand bekanntlich das gesamte deutsche Feuilleton bei, als es darum ging ihn vom Vorwurf des Antisemitismus freizusprechen.
Das Absurde an der deutschen „Meinungsfreiheit“ ist, dass Menschen wie Elsässer Narrenfreiheit haben (was ja okay ist), aber Menschen, die Elsässer als das bezeichnen, was er ist, werden verfolgt und mit Gefängnis und 250.000 Euro Strafe bedroht. Das ist so grotesk, dass man gar nicht mehr weiß, was man sagen soll.
Juni 7, 2014 um 9:38 pm |
gerade Elsässer hatte den Ausdruck „Antisemit“ früher völlig inflationär für seine politischen Feindbilder verwendet, ähnlich wie er heue „Antideutscher“ verwendet.
und er verwendet „Antisemit“ nach wie vor, wenn es ihm gerade wieder ins Konzept passt:
http://juergenelsaesser.wordpress.com/2014/06/01/die-antisemiten-sitzen-in-der-fed-nicht-unter-den-kritikern-der-fed/
…die FED, die er gerade noch mit Chodorkowski, Rotschilds und Soros gleichgesetzt hatte, ist jetzt auch wieder „antisemitisch“.
Juni 5, 2014 um 7:10 pm |
“ “ „Der Joseph Goebbels von heute“ “ “
Soeben begreife ich, Aron Sperber, weshalb mich die Überschrift Ihres Artikels ziemlich verstört!
Wollen Sie elsässers Jürgen, den ewigen Leerling, dem kein ernsthafter Hahn nachkräht, tatsächlich mit einem Scheusal wie Joseph Goebbels vergleichen?
Dieser Vergleich geht wirklich zu weit.
Juni 7, 2014 um 9:49 pm |
Elsässer war immerhin schon außenpolitischer Berater von Lafontaine, als jener ernsthafte Chancen auf das Kanzleramt hatte.
Hitler erreichte 1928 bei den Reichtagswahlen keine 3 % – in Zeiten von Krisen können Demagogen schnell hochgespült werden.
ich halte Elsässer übrigens für intelligenter (und daher gefährlicher) als Augstein, der sich mit seinem linken Unsinn trotz seiner geerbten Medienmacht selbst stets ins Abseits stellt.
Juni 8, 2014 um 7:37 pm
Alles richtig, Aron Sperber, trotzdem spielt Elsässer auf zu kleinen Instrumenten, intellektuell wie gesellschaftlich, um den Vergleich mit Goebbels zu rechtfertigen.
Aron Sperber: „… ich halte Elsässer übrigens für intelligenter (und daher gefährlicher) als Augstein, …“
Was besagt das? Wenn Sie in der Fußgängerzone einer beliebigen Großstadt laut pfeifen, drehen sich mindestens 500 Menschen um, die intelligenter sind als Augstein.
Sind sie darum gefährlicher?
Waren Fritz Michael Gerlich oder Kurt Tucholsky gefährlicher als Hitler, nur weil sie intelligenter waren?
Juni 8, 2014 um 9:09 pm
Goebbels hatte zweifellos eine größere Bühne zur Verfügung.
dass Elsässer jedoch auch großes Potenzial zum Regime-Propagandisten hat, konnte er widerholt in Putins RT zeigen.
Elsässer stellt Behauptungen auf, die selbst den Russen zu plump sind, um sie selbst zu äußern:
https://aron2201sperber.wordpress.com/2013/12/31/putins-deutscher-experte/
…und die man daher gern dem deutschen Experten überlässt
Juni 8, 2014 um 9:22 pm
natürlich auch richtig 😉
was ich meine:
Augstein ist trotz seines jungen Alters jetzt schon am Höhepunkt, mehr als die Spiegel-Kolumne wird bei ihm nie sein und politisch wird er sicher nie eine Rolle spielen, da er wohl selbst den Grünen zu blöd wäre.
bei Elsässer sehe ich das anders, der hätte trotz seines Alters und der momentanen relativen Bedeutungslosigkeit das Zeug zu einem gefährlichen Demagogen.
Juni 9, 2014 um 5:30 pm
„Elsässer … das Zeug zu einem gefährlichen Demagogen.“
Das glaube ich nicht. Womöglich war das tatsächlich einmal der Fall, aber derzeit wird er nur noch von den Verschwörungstheoretiker (VTler) um den Koop Verlag unterstützt.
Die Verschwörungstheoretiker sind zwar sehr zahlreich, aber auch sehr zersplittert, uneins und unglaubwürdig. Wobei allerdings auch einige Intelligente und Gebildete zu den VTlern gehören.
Insofern sehe ich den neuen Verlag Elsässers, als einen Versuch sich einen breiteren Rückhalt zu verschaffen.
Auch wenn Elsässer ein Demagoge ist, von „gefährlich“ ist e weit entfernt und wird wohl nie einer werden.
Oktober 3, 2014 um 9:33 pm |
[…] Freie Meinungsäußerung steht in Elsässers Welt jedoch nur Elsässer zu und so werden seine Gegner für Diffamierungen, die er täglich selbst gebraucht, hemmungslos verklagt. […]