Auf Pflichtverteidiger waren die RAF-Terroristen nicht angewiesen.
Die RAF zu verteidigen, war für die jungen linken Star-Anwälte eine prestigeträchtige Angelegenheit.
Die Anwälte identifizierten sich mit den Zielen der RAF, weswegen ein Teil selbst zu Terroristen wurde.
Die Schlaueren wählten den „Marsch durch die Institutionen“ und waren dabei höchst erfolgreich.
Es ist daher kein Wunder, dass sich Zschäpes Pflichtverteidiger bei ihrer Strategie an den berühmten RAF-Star-Anwälten orientierten.
Für Zschäpe ist die Schweige-Strategie jedoch völlig untauglich.
Bei den RAF-Prozessen stand die Mitgliedschaft der Täter außer Frage. Es ging es nicht darum, die einzelnen Angeklagten, sondern die gesamte RAF-Organisation zu verteidigen. Zahlreiche noch nicht inhaftierte Mitglieder konnten dadurch geschützt werden.
Zschäpes Verteidiger müssen das Gericht hingegen davon überzeugen, dass es gar keine NSU-Organisation gab, sondern nur die Uwes.
Zschäpe belastet sich durch ihr Schweigen selbst und schützt eine Organisation, die es wohl nie wirklich gab.