Der Antisemitismus des Latino-Populismus

Wie erwartet, enthüllt das Absinken des Ölpreises das undemokratische Antlitz des Chavismo:

Caracas – Agenten des venezolanischen Geheimdienstes Sebin haben den oppositionellen Oberbürgermeister der Hauptstadt Caracs, Antonio Ledezma, festgenommen. „Sie haben ihn geschlagen“, twitterte Ledezmas Ehefrau Mitzy über den offiziellen Account ihres Mannes.

(Spiegel)

Argentiniens Peronisten sind bereits eine Stufe tiefer gesunken.

Dort ermordet man sogar die eigenen Staatsanwälte, um nicht auf gute Geschäfte mit Terroristen verzichten zu müssen.

Die Täter stellen sich dabei auch noch als Opfer (der jüdischen Weltverschwörung) dar.

In Andreottis Italien lief es ähnlich: um nicht auf Gaddafis Spezialkonditionen verzichten zu müssen, wurde der Terrorist Gaddafi bedingungslos gedeckt. Die Verantwortung für den Terror ließ man stattdessen den eigenen Verbündeten in die Schuhe schieben, als deren Köpfe vom „Popolo“ die USA und Israel angesehen wurden.

Wie in Südamerika ist auch in Italien ein linker Antisemitismus auf dem Vormarsch.

Dabei hat Italien eigentlich keine antisemitische Tradition, wohl weil es in Italien lediglich eine kleine und völlig unproblematische jüdische Minderheit gab.

Aber das war in Hitlers Deutschland ja auch nicht viel anders: Hitlers Antisemitismus knüpfte nicht am traditionellen Antisemitismus, wie es ihn in Luegers Wien oder im Zaristischen Russland gab, an, sondern beruhte auf modernen Weltverschwörungstheorien.

Im heutigen Italien ist es ähnlich: der Hass auf Israel ist eine relativ neue linke Domäne, die ihre Wurzeln in der “antiimperialistischen Solidarität” zu den Palästinensern hat und danach durch zahllose linke Verschwörungstheorien gespeist wurde.

Juden wird von modernen Antisemiten nicht ihr Mangel an Integration vorgeworfen, sondern ihr Erfolg geneidet.

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4 Antworten to “Der Antisemitismus des Latino-Populismus”

  1. monieka Says:

    „unproblematische jüdische Minderheit“ – wo gabs denn eine problematische jüdische Bevölkerung?

    • aron2201sperber Says:

      im Zarenreich und Gallizien waren die Juden eine arme Minderheit. Durch die Diskriminierung, der die Juden im Zarenreich ausgesetzt waren, kam es ja auch zu Massenauswanderung, auch nach Wien.

      die Massenzuwanderung brachte sicher auch Probleme mit sich.

      gerade in der K u K Monarchie gehörten die Juden jedoch bald zu den am besten integrierten Bürgern, obwohl sie vom Staatsdienst ausgeschlossen waren und dem Antisemitismus von Lueger und Schönerer ausgesetzt waren.

    • aron2201sperber Says:

      mit ultraorthodoxen Juden ist das Zusammenleben auch heute nicht leicht, auch nicht für Juden:

      https://aron2201sperber.wordpress.com/2011/12/27/toleranz-fur-fanatiker/

      im Unterschied zu den Islamisten, wollen die jüdischen religiösen Eiferer keinen expansiven weltlichen Staat errichten und alle damit unterwerfen.

  2. Wo der Antisemitismus seinen Platz hat | Aron Sperber Says:

    […] Linke solche Thesen vertreten, werden sie jedoch als “Kapitalismus-Kritik” […]

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