Russland fühle sich vom Westen eingekreist, lautet ein Lieblingsargument der Putin-Versteher.
Deswegen hätte man der Ukraine auch nicht gestatten dürfen, sich Richtung Westen zu orientieren.
Vor dem Einmarsch der russischen Truppen in ihr Staatsgebiet, wurde Russland von der Führung der Ukraine allerdings nie als Feindbild dargestellt.
Dass Hugo Chavez die USA hingegen bei jeder unpassenden Gelegenheit als „Satan“ bezeichnete, hielt Putin freilich nicht davon ab, gemeinsam Truppenübungen in der Nähe der US-Küste abzuhalten:
Ziel ist die Küste Venezuelas, wo die ersten gemeinsamen Manöver beider Staaten stattfinden. Für die Mission, an der neben dem Raketenkreuzer »Peter der Große« – dem Flaggschiff der russischen Nordmeerflotte – auch mehrere Atom-U-Boote mit Sprengköpfen an Bord beteiligt sein sollen, wie die »Nesawissimaja Gaseta« schreibt, hat der Generalstab in Moskau insgesamt zwei Monate veranschlagt. Beide Seiten wollen bei dem Manöver laut offizieller Darstellung neben Suche und Rettung von Schiffbrüchigen auch das Zusammenwirken der Stäbe üben. Auch der Einsatz von Marinefliegern ist vorgesehen.
Die Übung, so Flottensprecher Igor Dygalo, sei bereits vor einem Jahr geplant worden und habe nichts mit den aktuellen Entwicklungen zu tun. Experten sprechen dennoch von einer Demonstration der Stärke in der Karibik. Zumal erst vor ein paar Tagen zwei russische Langstreckenbomber des Typs TU-160 von einem Patrouillenflug aus der Region zurückgekehrt sind.
(Neues Deutschland, 24. September 2008)
Auch sonst war die eigene Einkreisungs-Phobie für Putin nie ein Grund, auf die Phobien der anderen Rücksicht zu nehmen:
Moskau – Noch während die Verhandlungen über das iranische Atomprogramm zwischen Teheran, den Uno-Vetomächten und Deutschland in Wien laufen, will Russland offenbar seine Zusammenarbeit mit Iran bei der Nukleartechnologie vertiefen.
Schlagwörter: Putin
Februar 26, 2015 um 7:54 am |
Dass Putin eine Einkreisungs-Phobie hat, ist nur verständlich. Jeder Gangster hat eine Einkreisungs-Phobie, wenn Menschen in „seinen Gebieten“ eigenständig und rechtstaatlich werden wollen.
Komplett abstrus wird es, wenn Putinversteher (und in der Praxis auch Merkel und Obama) dies dann auch noch ganz ernsthaft als Argument anführen, warum man Putin nicht anrühren dürfe und die Bitten der Menschen um westliche Hilfe ausschlagen müsse.
Februar 26, 2015 um 2:19 pm |
„Jeder Gangster hat eine Einkreisungs-Phobie, wenn Menschen in “seinen Gebieten” eigenständig und rechtstaatlich werden wollen.“
Ahh, Banderastan ist also auf dem Weg zur Rechtsstaatlichkeit, also irgendetwas muss ich da wohl verpasst haben.
So viele Morde wie seit dem Maidan, so viel Unfrieden, Terror und Hass, hat es in der ganzen Zeit seit der Unabhängigkeit vom Sowjetstaat nicht gegeben.
Schon in diesen 22 Jahre war das Land eine korrupte und mörderische Ökossphäre korrupter Interessen, doch war wenigstens nach außen eine Fassade von Ordnung erkennbar. Heute ist die weg, und der Staat versinkt in Blut, anscheinend zur Freude von solchen Rechtsstaatlern wie dir.
Und jetzt sagt ihr mir alle gleich wieder, der böse Putin wars, der ist dran Schuld, dem haben wir das Progrom von Korsun, den Donezker Flughafen oder die Erschossenen auf dem Maidan zu verdanken.
Macht euch nicht lächerlich, ihr Tastaturkrieger für die „Freiheit“!
Februar 26, 2015 um 2:59 pm
Was ist denn dein Lösungsansatz damit die Ukraine ein Rechtsstaat werden kann? Die Wiedereinsetzung von Janukowitsch?
Februar 26, 2015 um 9:26 pm
Stimmt davor haben die Statistiken noch die Sowjets gemacht und da war alles in bester Ordnung. Ich kann diesen Unsinn nicht mehr hören.
Und selbst wenn es so wäre: Es ist nicht außergewöhnlich, dass in revolutionären Zeiten Umbrüche stattfinden. Das ist die Definition von Revolution. Lieber temporär unruhige Zeiten als auf ewig in einer Diktatur leben. Es soll auch Spinner gegeben, die gegen die Amerikanische und Französische Revolution waren, weil unter der Krone ja „alles bestens“ war.
Es kommt auch immer wieder vor, dass in Autokratien die Kriminalitätsrate gewaltig absinkt. Auch unter den Regimen von Putin, Mussolini, Stalin und Hitler ist die Kriminalitätsrate der Bevölkerung gegen Null gefallen: Erstens durch Definitionsänderungen und „Statistikauffrischungen“ der Regime und zweitens, weil der Staat selbst der Gangster ist, der keine anderen Gangster neben sich duldet. Wobei Putin hier eine bemerkenswerte Ausnahme ist: Er tötet selbst tausende Menschen (gerade in der Ukraine, er ist doch für die Destabilisierung verantwortlich!), ist aber dann doch zu schwach oder zu wenig interessiert, um alle anderen Gangster in seinem Land (die Russenmafia zum Beispiel) komplett zu zerstören.
Februar 26, 2015 um 9:35 pm
@besucher
Merkels letzte Begründung für ein Nichteingreifen in der Ukraine war, dass Amerika beim Bau der Mauer auch nichts unternommen habe und am Ende (fast 30 Jahre später), sei dann alles gut geworden. Die Ukraine müssen also nur 30 Jahre oder noch länger (siehe Korea) warten, ist das nicht toll?
Vielleicht sollte Merkel mal jemand sagen, dass Putin keine Mauer baut, sondern dass er Kriege führt, mit Truppen die sich bewegen können und die jeden Tag weiter vorrücken. Merkel und Obama sind wirklich von allen guten Geistern verlassen.
Man muss nicht einmal zwischen den Zeilen lesen, sondern Putin sagt immer wieder ganz deutlich, dass er wieder ein prorussisches Regime in Kiew haben will.
Februar 28, 2015 um 5:51 am
„Und selbst wenn es so wäre: Es ist nicht außergewöhnlich, dass in revolutionären Zeiten Umbrüche stattfinden. Das ist die Definition von Revolution. Lieber temporär unruhige Zeiten als auf ewig in einer Diktatur leben. Es soll auch Spinner gegeben, die gegen die Amerikanische und Französische Revolution waren, weil unter der Krone ja “alles bestens” war.“
Jetzt muss ich doch mal genauer nach deinem politischen Standpunkt nachfragen, du scheinst in dem Feed hier ja rechtstaatliche Prinzipien zu vertreten, als liberalkonservativer.
Wie kann man aber unter der Prämisse dieses Standpunktes den Maidan gut heißen ?
Da fliegen EU-Außenminister in ein Nicht-EU Land, setzen den dortigen, immerhin demokratisch gewählten, Ministerpräsidenten unter Druck. Seine Sicherheitskräfte von einem heißen Punkt, nämlich einer sehr angespannten Antiregierungsdemonstration abzuziehen.
Und zum guten Schluss sichern sie Ihm im Gegenzug VERTRAGLICH unter Hinzunahme von dortigen Demonstrationsführern zu, dass diese äußerst angespannte, heiße Situation nach Abzug jener Sicherheitskräfte (vollkommen natürlich) friedlich und entspannt werden wird. Alle wissen dass dieser Vertrag nicht das Papier Wert war auf dem er geschrieben wurde, er hielt keine 4 Stunden, dann war Janukowitsch weg.
Ich glaube dieses Beispiel ist selbsterklärend, wer hier den Standpunkt eines Rechtsstaatlers einnimmt muss, vorrausgesetzt er will sich nicht vollkommen der intellektuellen Verlogenheit hingeben, Partei für Janukowitsch ergreifen.
Wir alle wissen dass er kein Diktator war, vor ihm war eine prowestliche Regierung an der Macht, er wurde demokratisch gewählt.
Ein solcher Umgang mit einem demokratischen Führer durch eine sich selbst demokratisch nennende Organisation wie die EU, die Demokratie selbst derart in die Luft hält, ist derart schäbig und chauvinistisch das ich dafür keine Worte finde. Sowas rangiert bei mir in etwa auf einer Sufe mit dem Münchener Abkommen, dessen Folgen in Summe am Ende sogar noch hinter dem Schrecken den uns der Anblick der Ukraine heute bietet, zurückbleiben werden.
Ich will dem Maidan insbesondere der Menschen die ihn beschritten ihre moralische Legitimität nicht absprechen, mögen sie hehre Ziele gehabt haben. Aber der Umgang mit dem Recht, was einem als Rechtsstaatler wohl heilig sein sollte, ist durch den Westen in einem Maße verletzt wurden dass ich kaum noch Worte finden mag. Und dass dann zum guten Schluss noch dem Russen, insbesondere Putin anlasten zu wollen, bringt mich ehrlich gesagt zum kotzen, wobei Putin das selber früher auch ganz gut drauf hatte, mich dazu zu bringen.
Februar 26, 2015 um 12:49 pm |
So so, das flächengrösste Land der Erde fühlt sich eingekreist. Deswegen muss es noch größer werden. Seltsame Logik. Ist wohl nur für Putin-Versteher nachvollziehbar.
Februar 26, 2015 um 9:29 pm |
Das nennt man Ausbrechen aus der Wagenburg. 😉
Februar 26, 2015 um 10:30 pm |
Jetzt mal im Ernst, ich finde ihren Kommentar sehr treffend, zumal Putin mit seinen Aktionen in der Tat immer näher an die EU und die NATO heranrückt. Wenn Putin so weiter macht, haben EU und NATO bald große, gemeinsame Grenzen mit Russland.
Damit sehen die „Neurussen“ direkt in das Schaufenster des Westens, was Regimewechsel in den entsprechenden Ländern und letztendlich in Russland selbst wahrscheinlicher macht. Man könnte auch sagen: Putin schaufelt sein eigenes Grab.
Februar 26, 2015 um 11:27 pm
Na, ich denke Putin wird eher die Armenhäuser Ukraine und Moldawien arm halten damit die Russen in Russland doch sehen wie gut es ihnen geht.
Februar 27, 2015 um 12:33 am
@besucher
Das ist ziemlich genau der Punkt, den ich meinte. Das ist genau einer von Putins Fehlern. Deshalb haben sich die Ukrainer und Moldawier Richtung Westen orientiert.
Februar 26, 2015 um 2:53 pm |
Putins Argumentation in bezug auf die Krim war auch zum Niederknien (vor Lachkrämpfen): Russische Erde, russische Seele, bla bla bla.
Wenn man solches Gequatsche beim Wort nimmt und auf ihn spiegelt dann sollte er schleunigst seine Truppen aus Königsberg abziehen: Das ist seit 1525 Herzogtum (die Krim kam erst 1783 zu Russland) und die Keimzelle des neuen Kaiserreiches. Da wohnt die deutsche Seele! Das sollte Frau Merkel doch bei Gelegenheit mal ansprechen 😉
Februar 26, 2015 um 3:10 pm |
Das ist nur für einen geschichts- und heimatlosen Antideutschen ein Witz. Verzicht ist Verrrat, diese Ansicht vertraten 100% der Abgeordneten des Bundestages bis in die 60er Jahre, darunter Adenauer und Schumacher und sogar Willy Brandt. Nur weil wir von Verrätern regiert werden und der Zeitgeist antideutsch ist, bleibt Ostpreußen trotzdem deutsche Erde.
Februar 26, 2015 um 5:11 pm
Erklär das mal Putin und frag ihn was er davon hält. Das würde mich echt interessieren.
Februar 26, 2015 um 9:28 pm
Hat Olaf nicht mal einen Bericht (des Spiegels?) verlinkt, in dem man nachlesen konnte, dass die Russen Deutschland während der Wendezeit Königsberg angeboten haben? Aber Kohl und Genscher wollten nicht, die beiden Spinner.
Februar 26, 2015 um 9:39 pm
@AV
Soweit ich weiß war das mal Schirinowski, aber das lief wohl unter Clownerie.
Februar 26, 2015 um 10:20 pm
@besucher
Ich dache damals auch es sei ein Witz von Olaf gewesen. Aber man kann sich die entsprechenden Artikel im Spiegel googeln. Zum Beispiel den hier:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wiedervereinigung-moskau-bot-verhandlungen-ueber-ostpreussen-an-a-695928.html
Februar 26, 2015 um 11:33 pm
@AV
Das Angebot klingt ziemlich vage. Vielleicht wollte man auch testen ob die Deutschen sich dazu hinreißen lassen um sie bei den 2+4 Verhandlungen in die Pfanne zu hauen.
Andererseits: Hätte man die Nummer durchgezogen dann wäre Russland jetzt aus Mitteleuropa rausgedrängt. Wär nicht das schlechteste.
Februar 27, 2015 um 2:26 pm
@AV
Es war so, ich hab davon in einem Blog gelesen und sie haben den Artikel gefunden, genau wie jetzt. Von Jelzin hätte man alles bekommen können, für ne Flasche Wodka, auch Ostpreußen, aber wiegesagt, Kohl und Genscher wollten nicht. Sie hatten Angst vor Clowns wie Günter Grass und anderen antideutschen Stimmungskanonen. Wenn man bedenkt, wie wenig Geld man den Russen geben musste, um die Rote Armee von der DDR in neugebaute Wohnungen hinter den Ural zu bringen, dann ahnt man, was man mit den Billionen die man Griechenland für nix schenkt, in der Ostpreußen-Diplomatie erreichen könnte.
Februar 27, 2015 um 5:24 pm
@Olaf
Aha, aber nun erklär DU mir mal was wir mit den 1 Million Russen im nördlichen Ostpreußen hätten machen sollen. Vertreibung und Zwangsaussiedlung ist nach der Genfer Konvention verboten, ich hoffe das ist Dir klar. Ich bin gespannt auf Deinen Vorschlag!
Februar 28, 2015 um 12:19 pm
@Besuch
Ihr Antideutschen habt doch sonst kein Problem mit Massenmord und Vertreibung, wenn es um Deutsche geht, da hat man von den Gutmenschen noch nie was von der Genfer Konvention gehört. Aber da ich kein linker Unmensch bin, würde ich den Russen viel Geld geben, dass ich der EU streichen würde. Damit könnten sie sich ein Haus in Russland bauen. Wer bleiben wollte, dem würde ich einen deutschen Pass geben, Russen sind anständige und zivilisierte Leute, im Gegensatz zu den Horden, die aus dem Süden nach Deutschland zuwandern.
Februar 28, 2015 um 3:57 pm
@Olaf Deine Unterstellungen sind dümmliches Geplänkel. Kannst Du auch ohne Schaum vorm Mund reden? Man hat das Gefühl als ob man einen tollwütigen Köter vor sich hat. Also: Ich hab mir so etwas schon gedacht. Das Problem ist dass von den Russen wahrscheinlich nicht mal ein Drittel dieses Angebot annehmen würde. Dafür ist der deutsche Wohlfahrtsstaat einfach viel zu warm im Gegensatz zum kalten Mütterchen Russland. Des weiteren werden dorthin wohl nur alte Ostpreußen mit ihren Familien hingehen (wahrscheinl. kann man dort mittlerweile gut Biolandbau betreiben) . Es wäre eine Marginalie.
Februar 27, 2015 um 12:48 pm |
Aber ich finde es gut dass die Russen aufpassen bevor sich ein estnisches Millionenheer in Bewegung setzt um Sankt Petersburg zu belagern:
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/russisches-manoever-an-grenze-zu-estland-13448718.html
Februar 27, 2015 um 2:35 pm |
bin gespannt, wann Sankt Petersburg wieder umbenannt wird: Sankt Putinsgrad wäre ein reizender Name
Februar 27, 2015 um 10:40 pm |
Auch das hier ist BESTIMMT eine false-flag-operation:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-02/boris-nemzow-russland-tod