Wenn ich die Berichterstattung über die Silvester-Übergriffe sehe bzw. lese, merke ich dass man ungerne von „Muslimen“ spricht, aber kein Problem damit hat, von „Nordafrikanern“ oder „Arabern“ zu sprechen. Das gilt auch für seriöse Medien.
Warum ist die Benachteiligung der Frauen plötzlich ein arabisches Problem, kein islamisches, wenn wir wissen, dass Frauen auch in Afghanistan, dem Iran, in Pakistan, und sogar in den Musterstaaten Indonesien und der Türkei unter den gleichen Phänomenen leiden?
Sucht man einen gemeinsamen Nenner zwischen dem schiitischen Iran und dem sunnitischen Ägypten, ist er leider nur der Islam. Zwischen dem östlichen Indonesien und dem westlichen Marokko? Auch der Islam. Zwischen dem armen Afghanistan und dem reichen Saudi Arabien? Auch der Islam.
Der Islam ist zwar keine Rasse, sondern eine Ideologie.
Trotzdem steht er unter dem Schutz der selbst erklärten „Antirassisten“.
Bevor man dem Islam die Schuld an islamischen Problemen gibt, macht man daraus lieber noch ein „arabisches Problem“.
Augstein prangert stets den “Rassismus” der „Islamophoben“ an:
Es darf kein neuer Rassismus im Schatten der Sorgen erblühen, die sich der Westen über das Scheitern der arabischen Welt macht. Denn wir erleben ja das schmerzhafte Zerbrechen der postkolonialen Staaten.
(Augstein)
Zwei Sätze weiter will er aus dem “Islam-Problem” ein “Araber-Problem” machen:
Die meisten Muslime aber leben in Indonesien, Pakistan, Indien und Bangladesch. Die Probleme des arabischen Islam sind nicht unbedingt ihre.
Wer ist also der Rassist?
Aus einem Ideologie-Problem ein Rassen-Problem zu machen, ist in Deutschland nichts Neues.
Deutschland hatte nach dem Ersten Weltkrieg ein reales Kommunismus-Problem.
Hitler hat daraus ein Judenproblem gemacht.
Am Ende waren Millionen Juden ausgerottet und halb Europa kommunistisch.
Schlagwörter: Hamed Abdel-Samad
Januar 17, 2016 um 1:31 am |
Auf die Idee, Kritik am Christentum als rassistisch zu bezeichnen ist auch noch niemand gekommen.
Januar 17, 2016 um 10:13 am |
Würde sich ein Deutscher als “Anti-Russe”, ein Kurde als “Anti-Türke”, ein Chinese als “Anti-Tibeter” bezeichnen – würde man solche Aussagen wohl als rassistisch qualifizieren.
Ein Antirassist sollte keine anderen Nationen zum Feindbild haben – auch nicht seine eigene.
Nur im Falle Israels wird nicht derjenige, der eine andere Nation vernichten will, als Rassist wahrgenommen, sondern der Bedrohte.
Januar 17, 2016 um 11:11 am |
Hat dies auf psychosputnik rebloggt.
Januar 19, 2016 um 8:48 pm |
Der Denkfehler dabei ist, dass Sexismus und Gewalt gegen Frauen eben KEIN muslimisches Phänomen sind, sondern weltweit vorkommen. Lateinamerika ist durch und durch katholisch, der Machismo dort teilweise enorm. Indien ist kein muslimisches Land, aber Gewalt gegen Frauen ist ein Riesenproblem. Deutsche Männer kaufen sich im Urlaub Kinder in thailändischen Bordellen. Frauenschutzhäuser sind in Deutschland leider eine traurige Notwendigkeit… Ihre Wortklauberei um Rassismus oder nicht lenkt ab von dem Punkt, dass pauschal und unerträglich selbstgerecht eine ganze Gruppe diffamiert und kaum noch differenziert wird. Es gibt übergriffige muslimische Männer, und es gibt viele, die sich sehr klar und eindeutig davon distanzieren.
Januar 19, 2016 um 8:59 pm |
ihr progressiven Menschen prangert gern „struktuerellen Rassismus und Sexismus“ an
beim Islam seht ihr jedoch nur „bedauerliche Einzelfälle“
was mit dieser Mentalität herauskommt, kann man im besonders progressiven Schweden beobachten:
https://aron2201sperber.wordpress.com/2013/05/26/arger-im-progressiven-paradies/
Mai 21, 2018 um 10:09 pm |
[…] Aron Sperber, 16.1.2016: „Islam ist keine Rasse, Islamkritik kein Rassismus“ https://aron2201sperber.wordpress.com/2016/01/16/islam-ist-keine-rasse/ […]