Dass jeder AfD-Wähler ein Nazi wäre, wurde bereits vor den Wahlen in zahllosen Beiträgen verkündet.
Doch erst nach den Wahlen erfahren wir, dass alle Stimmen, die nicht an die AfD gingen, an Merkel gehen:
Landtagswahlen: Merkels Sieg
Angela Merkel ist am Sonntag ein unwahrscheinliches Kunststück gelungen: Ihre Partei wurde vernichtend geschlagen. Aber ihre Politik wurde bestätigt und ihre Position gestärkt.
Zumal es wohl nicht die letzten freien Wahlen in Deutschland sein werden, treibt man mit solchen Behauptungen ein gefährliches Vabanque-Spiel.
Spätestens beim nächsten Mal wissen die Wähler, dass es zur AfD keine Alternative gibt, wenn man Merkels Asylpolitik abwählen will.
Selbst der Nazi-Vorwurf wird die in die Ecke gedrängten Wähler dann nicht mehr abschrecken können.
Ausgerechnet Julia Klöckner, welche die parteiinternen Kritiker von Merkels Asylpolitik dazu aufgefordert hatte, „einfach mal die Klappe zu halten“ zur großen Merkel-Rivalin zu stilisieren, ist selbst für Augstein ein „unwahrscheinliches Kunststück“:
Wie steht denn die Kanzlerin nach diesem Wahlsonntag da? In Wahrheit gestärkt. In der Frage, die sich – nolens, volens – als die Entscheidungsfrage ihrer Kanzlerschaft herausgestellt hat, folgt eine übergroße Mehrheit der Wähler der Kanzlerin. Gleichzeitig vermochte ihre Rivalin Julia Klöckner nicht mal, Rheinland-Pfalz zu erobern. Um die muss Merkel sich keine Sorgen mehr machen.