Vernünftige Worte von Saudi-Barbariens Außenminister im Spiegel-Interview:
Al-Jubeir: Ich teile die Angst nicht. Ganz im Gegenteil: Wir sind sehr optimistisch, wir erwarten eine sehr viel engere Kooperation als bisher. Donald Trump ist ein sehr pragmatischer Mann, er ist kein Verrückter, er ist kein Ideologe. Schauen Sie sich sein Kabinett an, vom Außenminister bis zum CIA-Chef, alles fähige Persönlichkeiten mit viel Erfahrung. Trump selbst hat klargemacht, dass die USA unter ihm eine starke Rolle in der Welt spielen werden, dass er den „Islamischen Staat“ bekämpfen will, dass er Iran stärker kontrollieren will. Alle diese Ziele teilen wir.
SPIEGEL ONLINE: Aber Sie haben hier auch die vielen Befürchtungen gehört, dass das Risiko von militärischen Auseinandersetzungen, von neuen US-Interventionen unter Trump steigen wird.
Al-Jubeir: Erinnern Sie sich an die Zeit als Ronald Reagan 1980 gewählt wurde. Die Welt, allen voran in Europa, fürchtete einen Atomkrieg. Nena sang in ihrem Popsong „99 Luftballons“ vom Ende der Welt, vom Weltkrieg. Was ist dann passiert? Reagan hat die Ausweitung der Sowjetunion verhindert, aber er hat immer gemeinsam mit der Welt gehandelt. Am Ende unterzeichnete er einen Waffenkontrollvertrag mit Moskau. Die düsteren Erwartungen erwiesen sich als falsch. Ganz ähnlich wird es auch bei Trump sein.
SPIEGEL ONLINE: Donald Trump macht offen Stimmung gegen alle Muslime. Seine erste Amtshandlung war ein Einreiseverbot für Menschen aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern. Kein Grund zur Sorge für Saudi-Arabien?
Al-Jubeir: Der Travel Ban richtete sich ausdrücklich nicht gegen Saudi-Arabien, zudem sind die Maßnahmen ja umgehend eingeschränkt worden, sie sind zeitlich limitiert. Saudi-Arabien respektiert das Interesse, die USA sicher zu machen und besser zu kontrollieren, wer ins Land kommt.
SPIEGEL ONLINE: Die Maßnahme wurde als krasse Vorverurteilung von Muslimen verstanden, auch weil Trump im Wahlkampf Ressentiments gegen Muslime benutzte.
Al-Jubeir : Der Präsident hat gesagt, dass sich die Einreisebestimmungen nicht gegen Muslime richteten, sondern gegen Länder, die schlechte Kontrollen haben.
Ausgerechnet diejenigen, die dem Westen mangelnden Realismus im Umgang mit arabischen Despoten wie Saddam oder Assad vorhalten, spielen bei den Saudi-Barbaren die Moralaposteln.
Besonders gerne werden unsere Waffenverkäufe an die Saudi-Barbaren angeprangert, so als ob der IS oder andere Dschihadisten mit deutschen Panzern herumfahren würden.
Was man zu Recht kritisieren darf, ist die saudische Finanzierung von Daʿwa, ein Hobby, das die Saudis ihren Wahabiten zugestehen, damit sie im eigenen Land Ruhe geben und stattdessen andere Länder terrorisieren:
Heiliger Sankt Florian / Verschon‘ mein Haus / Zünd‘ andre an!
Das ist zwar mies von den Saudis. Wir sind allerdings selbst schuld, wenn wir dem Treiben der Salafisten in unseren eigenen Ländern im Namen der Religionsfreiheit tatenlos zusehen.
Es läge an uns, Burkaverbote und andere Maßnahmen gegen unsere Salafisten zu erlassen. Wer den IS in Syrien bekämpfen will, sollte damit zuerst vor der eigenen Haustüre beginnen.
Dabei ist es nicht einmal die Saudische Regierung, die sich für die Salafisten-Burka in Europa stark macht, sondern es sind die europäischen Linken im Verbund mit den schein-gemäßigten Islamisten von der Muslimbruderschaft.
Es mag auch mies von den Saudi-Barbaren sein, keine Flüchtlinge aus der arabischen Welt aufzunehmen. Trotzdem hatte Riad Merkel keinen Befehl zur Aufnahme von Millionen Moslems erteilt.
Nicht Riad, sondern Mekka ist das Problem:
„Oh Allah, schenke Sieg, Ehre und Macht unsere Brüdern den Dschihadisten im Jemen, in Syrien, im Irak, auf der ganzen Welt. Laß sie triumphieren über die verräterischen Juden, die bösartigen Christen und die unzuverlässigen Heuchler.“
(Abdurrahman ibn Abdulaziz as-Sudais, Imam der heiligen Moschee von Mekka, 2015)
Da der Islam im säkularen Europa jedoch heilig ist und „zu Deutschland gehört“, darf immer nur Riad und nie das heilige Mekka kritisiert werden.