Jeder muss sich fürchten (außer Terroristen)

Gegen diesen ehemaligen Vorsitzenden am Bundesgerichtshof, der nun für den Spiegel eine „Sami A. und der Rechtsstaat“-Kolumne verfassen durfte, ist selbst Jakob Augstein ein gemäßigter Vernunftmensch:

Dann muss sich jeder fürchten

Herr Sami A., ein Bürger der Republik Tunesien, die uns Brüdern und Schwestern im Norden die Flüchtlinge und die Migranten aus dem Süden vom Hals halten soll, trägt den Titel „mutmaßlicher Leibwächter von Osama Bin Laden“.

Ein „Leibwächter“ ist eine Person, die den Leib einer anderen Person vor Verletzungen schützt. Einen Leibwächter stellt man sich als eine Art Kevin Costner vor, mit einem Spiralkabel im Ohr, ganz dicht hinter Rachel Marron (Jackson, 1992) oder Serge Mazra (Winkelmann, 1989). Das Leibwächtertum von Herrn A. soll sich aus einer möglichen kurzzeitigen Mitgliedschaft in einer Einheit von Kämpfern ergeben, die Herrn Osama Bin Laden beschützen sollte. Diesen gab es nach herrschender Meinung wirklich.

Er ist bekannt geworden als mutmaßlich ideologischer und/oder finanzieller Führer der organisatorisch unklar abgegrenzten terroristischen „Bewegung“ al-Quaida, war mit hoher Wahrscheinlichkeit an der Ermordung von mehr als 3.000 unschuldigen Menschen im September 2001 in New York führend beteiligt und rühmte sich anschließend der Drahtzieherschaft dieses Verbrechens. Zur Strafe wurde der Leib des Herrn Bin Laden am 2. Mai 2011 in seinem Schlafzimmer von einem Kommando der Navy Seals abgeknallt, das von den Menschenrechtsfreunden aus den USA entsandt war. Der tote Leib des toten Feindes wurde anschließend mutmaßlich – als Ganzer oder in Stücken – in den unermesslichen Ozean geworfen und dort von Tieren aufgefressen, die mutmaßlich später zu Fischmehlfutter für zertifizierten Räucherlachs verarbeitet wurden.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/sami-a-und-der-rechtsstaat-kolumne-von-thomas-fischer-a-1224050.html

Wenn die deutsche Justiz schon nicht Osama vor Obama retten konnte, so muss wenigstens sein tunesischer Leibwächter vor Tunesien beschützt werden.

Groß ist natürlich auch die Sorge, die Auslieferung eines tunesischen Bin Laden-Lakaien nach Tunesien könnte demnächst auch jeden deutschen subversiven Richter oder Spiegel-Leser treffen:

Denn wenn es letztlich gleichgültig ist, wie man Feinde behandelt, muss sich jeder fürchten.

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35 Antworten to “Jeder muss sich fürchten (außer Terroristen)”

  1. Benjamin Goldstein Says:

    Hat dies auf Goldstein deutsch rebloggt.

  2. Olaf Says:

    Der Fischer stinkt vom Kopf her. Was in Merkels Reich alles oberster Richter werden kann, da kann sich Sami A. noch Chancen ausrechnen. Dann kann er seine Wüstenburka als Talar verkaufen, der Spiegel wirds besingen.

  3. aron2201sperber Says:

    Unsachlicher geht es kaum. Selbst für eine Spiegel Kolumne ist das krass.

    Bei der Justiz ist der Marsch durch die Institutionen noch extremer als im Journalismus geglückt.

  4. besucher Says:

    Formal hat der Dicke recht, andererseits kann man es den Behördenmitarbeitern nicht verdenken wenn sie nach so vielen Winkelzügen von Samis Anwaltsentourage die Faxen dicke hat und das sich bietende Zeitfenster nutzt.

  5. Benjamin Goldstein Says:

    Eigentlich ist nicht der Fall, sondern das Mediengeschiss so abstoßend. Ich kann es verstehen, wenn der Staat wegen Formfehlern irgendwelche Terroristen heimholt. Schlimm genug. ABER! Dann leise!

    Stattdessen kriegen wir eine Debatte über, „Soll der Gerichts-injunction jetzt berückstichtigt werden oder nicht?“ Eh zu spät. Ich will wissen, „Wie ändern wir die Gesetze, damit bei extremen Gewalttätern es WURSCHT ist, ob gefoltert wird oder nicht?“ Und wieviele Indizien reichen, bis es der neuen Gesetzeslage nach wurscht ist.

    • American Viewer Says:

      Das sehe ich nicht so. Wenn es nur noch um Formfehler geht anstatt um den Inhalt, dann läuft es genau falsch herum. Juristen können sich immer etwas aus dem Arsch ziehen, wenn sie denn wollen, sie wollen in diesem Fall nur nicht. Und es sind auch die Juristen, die das maximal aufblähen, indem sie eine maximal eskalierende Sprache benutzen. Das machen ja sonst immer Prantl und Co, aber in diesem Fall machen es schon die Richter. Man muss sich die Richterin nur mal Wort für Wort anhören, die tut so als sei Deutschland wegen dieser Abschiebung am Ende.

      • Benjamin Goldstein Says:

        Ja, mein Punkt ist aber, dass das tiefere Problem auf die Tagesordnung muss. Die Rechtssituation muss sich so ändern, dass sich nicht jeder Aktivistenjurist dauernd was aus dem Arsch ziehen kann.

        Eine Gerichtsaal ist doch kein russisches Roulette! Also….ich meine, sollte es nicht sein!

      • American Viewer Says:

        Ist ja auch kein russisches Roulette. Es wird zumeist stramm linksextrem entschieden, so viel „Verlässlichkeit“ ist bei deutschen Gerichten also gegeben. 😉

  6. aron2201sperber Says:

    Spiegel bejubelt die Lösung der Demokratie-Krise durch die Justiz:

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-geraet-unter-druck-und-fakten-zaehlen-doch-a-1224449.html

    da holt man sich bereits Anregungen für zukünftige AfD-Wahlsiege.

    Wenn die Falschen gewählt werden sollten, kann man sie durch die Justiz einfach absetzen lassen. Mit Demokratie hat so ein System nicht mehr viel zu tun.

    • Benjamin Goldstein Says:

      Das ganze wird auf einen Krieg hinauslaufen. Die Fronten sind so verhärtet. Das hält höchstens noch eins oder zwei Jahrzähnte. Ich denke, dass es schon früher richtig knallt. Und ich meine nicht nur die USA. Ich meine sogar besonders Deutschland.

      • American Viewer Says:

        Immer dieses Gerede vom Bürgerkrieg. Da kennst du die deutschen Bürger aber relativ schlecht. Die Masse der Bürger ist extrem träge, nur wenige sind politisch informiert und an Krieg denkt sowieso niemand, würde auch keinen Sinn machen. Krieg und Revolution werden also ausfallen. Mal abgesehen davon hat die Rentner-Demokratie Deutschland schon Probleme, wenn es um eine kleine Kurve geht, das macht der Rollator nicht mit.

      • Benjamin Goldstein Says:

        Man braucht keine Massen für einen Krieg. Man braucht nur die Eskalation, die es schon gibt, weiterlaufen lassen. Autos und Häuser werden brennen (neulich in Schweden), Säureattacken (UK hat weltweit die meisten Säureüberfälle – jedenfalls nach offiziellen Zahlen), Leute werden bei lebendigem Leib abgefackelt (trifft schon Obdachlose), Massenschlägereien werden waffentechnich besser vorbereitet (Messer, illegale Schusswaffen, Schlagringe, Ketten), Bomben gehen überalll hoch…..Von den meisten Irakkriegstoten starb die Überzahl bei solchen „Einzelfällen.“ Innenstätte wie London, Brüssel, Paris (wahrscheinlich auch Chicago) haben Gegenden, die gefährlicher sind als der Jemen.

        Den Anfang müssen die Deutschen gar nicht machen, auch wenn die Breiviks dazukommen werden. Es langt, wenn Araber, Türken und Kurden sich wechselseitig zerfleischen. Ein paar Pädoringe später, steigen auch die ersten Deutschen ein. Du wirst mal sehen. Ich geb dem so zehn bis fünfzehn Jahre.

        Alles hängt an der Meinungsfreiheit. Ich bin selbst an einem sehr grenzwertigen Punkt angekommen. Sagen wir mal so, wenn Frau Merkel heute enthauptet würde, wären „meine Gedanken mit den Angehörigen“ und ich würde davor warnen „die Ängste der Bevölkerung nicht zu missbrauchen“. Kaltschneuzig. So wie die.

      • besucher Says:

        Den Krieg werden aber die völlig verblendeten fanatisierten Trump-Fans beginnen wenn Ihr Präsident abgesetzt wird.

      • Benjamin Goldstein Says:

        Bislang wurde noch nie ein US-Präsident abgesetzt und der Krieg hat längst begonnen. Er köchelt nur langsam die Eskalationsstufen hoch.

    • Olaf Says:

      Wenn Trump den Film „Wag the dog“ mag, dann nimmt er vielleicht statt Albanien Merkel-Germoney unter Beschuss, um die Reihen zu schließen. Lets hope.

      • Benjamin Goldstein Says:

        Ich bin wirklich nich so weit davon entfernt, angesichts der Schwäche des Bundes auf so einen klassischen Einmarsch zu hoffen. Irak hatte eine stärkere Armee und war innerhalb von zwei Wochen ohne viele Tote befreit. (Danach hat man Islamistenmorde dem Krieg als Opfer zugeordnet und die Gewalt vorher nicht erwähnt).

      • Olaf Says:

        Sie müssten garnicht erst einmarschieren, sie sind ja schon hier, also ein paar richtige Tweets von Trump und die US-Army mistet Bürlün aus.
        Die Irak-Toten sind natürlich Fake-News der linken Terrorfreunde. Fischers Tomfritze hat dazu bestimmt auch schon beim Spiegel gejurisfaked.

      • Benjamin Goldstein Says:

        Schön wärs.

      • salamshalom Says:

        Warum soll eigentlich immer nur die USA irgendwo einmarschieren?
        Wie wäre es mal, wenn stattdessen jemand in die USA einmarschiert?
        Für euch doch gleiche Sache, gleiche Euphorie, nur mit etwas mehr Abwechslung…
        Und dann singen wir gemeinsam: „kaum Tote und schnell geschlagene Armee – shallalah…“

  7. American Viewer Says:

    Fischer ist schon eine Hausnummer für sich. Ich habe öfter mal seine Kolumne bei ZEIT online gelesen, aus meiner Sicht wirklich ein kompletter Spinner. Irgendwann war es selbst ZEIT online zu blöde und sie haben ihn rausgeworfen. Dass er nun bei SpOn schreibt, ist typisch.

    Erschreckend ist dabei auch, dass so jemand über viele Jahre einer der mächtigsten Richter Deutschlands war beziehungsweise simmer noch ist, weil Fischer verfasst immer noch den Standard-Kommentar
    zum Strafgesetzbuch, also quasi die Bedienungsanleitung wie man die in verquaster Sprache verfassten Gesetze auslegen sollte.

    Und da es nun mal ein Standard-Kommentar ist, orientieren sich viele Juristen auch daran. Außerdem dient es der Ausbildung aller neuen Juristen. Deutschland wird somit seit vielen Jahren von immer neuen Fischer-Juristen überschwemmt. Einer bekloppter als der andere.

    Der Kafkaeske Justiz-Apparat hat die allermeisten westlichen Länder mittlerweile nahezu komplett übernommen. Siehe Deutschland, siehe Amerika usw.

    • besucher Says:

      Zum Glück wird ja jetzt in den USA aufgeräumt und ausgemistet. Als Erstes wir Manfort begnadigt, das schlimmste Justizopfer seit Menschengedenken.

    • Benjamin Goldstein Says:

      Das allerschlimmste ist, dass ich die ganzen Gefahren eigentlich schon immer gesehen hab, aber dachte, dass sich das von selbst schon löst. Die Deutschen sind halt nicht so entwickelt, aber irgendwann haben die so ein demokratisches Grundverständnis, dachte ich.

      Deutsche sind v.a. gut darin in kürzester Zeit jegliche Zivilisation zu verlieren. Immer und immer wieder.

      Ich hab all das schon kommen sehen. Die Selbstherrlichkeit, der Unwille aus der Geschichte zu lernen bei gleichzeitiger Behauptung es schon getan zu haben, die fehlenden Rechte…alles. Ich hab das alles schon immer gesehen. Es ist so schmerzhaft, wenn aus dem hypothetischen das reale wird.

      Das ganze Strafrecht ist auch ein Witz. Schon die Grundidee, Leute nur erziehen und nicht bestrafen zu wollen, ist kommunistisch.

      • idiota Says:

        „Deutsche sind v.a. gut darin in kürzester Zeit jegliche Zivilisation zu verlieren. Immer und immer wieder.“

        Das ist so richtig typische deutsche Hybris.

        „Schon die Grundidee, Leute nur erziehen und nicht bestrafen zu wollen, ist kommunistisch.“

        I wo, sowas nennt man Aufklärung.

      • Benjamin Goldstein Says:

        „I wo, sowas nennt man Aufklärung.“
        Sie machen Ihrem Nutzernamen alle Ehre.

      • idiota Says:

        Das steht mit zu, ich bin kein aufgeklärter Mensch und damit nicht zurechnungsfähig.

    • aron2201sperber Says:

      als ich studierte, waren bei Jus noch die Konsis und ich ein linker bunter Vogel:

      https://www.fischundfleisch.com/aron-sperber/kein-haider-sein-32866

      während ich nach rechts gerückt bin, sind die Rechtswissenschaften nach links gerückt und mittlerweile fast ähnlich von Linken dominiert wie die traditionell linken Geisteswissenschaften:

      https://aron2201sperber.wordpress.com/2012/10/07/das-sein-pragt-das-bewustsein/

  8. Benjamin Goldstein Says:

    Glaubt einer von euch, dass es nicht zu einem Krieg kommt? Ich denke, der Umgang mit dem Pegidademonstranten zeigt, dass es kein zurück mehr gibt. Ich hab darüber sehr lange, sehr intensiv nachgedacht. Seit Charlie Hebdo. Mein Blog handelt viel von Moral und Werten und hier ist der Grund. Wir können alle nicht mehr zurück, weil unsere Werte inkompatibel sind.

    Der Moslem lebt nur ewig im Paradis, wenn er Mohammet und seine Gemeinschaft gegen Kritik verteidigt, auch und v.a. mit Gewalt. Der Konservative will Diplomatie, weil er weiß, dass, wenn die Worte schweigen, die Waffen sprechen. Der kann sich nicht verbal aus den Ehrenmorden heraushalten. Der Linke muss Hitlerbaby töten und verfährt wie die Inquisition, Schuld bei Anklage.

    KEINER von uns kann auch nur einen Milimeter zurück.

  9. Benjamin Goldstein Says:

    Ist noch jemand der Meinung, dass die Lage nicht eskaliert?

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