Wer braucht schon russische Oligarchen?

Wien. So geht Understatement. Es war jedenfalls eine knappe Presseaussendung, die die Redaktionen des Landes am gestrigen Freitagvormittag erreichte. Ebenso lakonisch der Titel: „Blue Minds holt finanzstarken Investor an Bord“. Zum besseren Verständnis der Brisanz dieser schlanken Meldung: Blue Minds ist jenes Unternehmen, das mehrheitlich Eveline Steinberger-Kern und Christian Kern gehört. Und der „finanzstarke Investor“ ist niemand Geringerer als der Industrielle Hans Peter Haselsteiner.

Haselsteiners Familien-Privatstiftung ist mit ihrer ZMH GmbH im Rahmen einer nicht näher bezifferten Kapitalerhöhung eingestiegen und hält nun 20,1 Prozent an der Blue Minds Holding GmbH. Weitere fünf Prozent hat sich die Beteiligungsgesellschaft Peak Pride gesichert. Sie gehört übrigens neben Hans Peter Haselsteiner auch der Projektgesellschaft von Ex-SPÖ-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer.

(Die Presse)

Ganz zufällig deckt sich der erlesen Blue Minds-Kreis mit Österreichs Silberstein-Connection, die 2017 für eine beispiellose Kampagne im Wahlkampf verantwortlich war.

Man wußte genau, welche Karotte man Strache vor die Nase halten musste, um ihn vorzuführen.

Klar wollte auch der kleine, blaue Emporkömmling aus Erdberg das haben, was rote und schwarze Netzwerke schon längst haben.

Die Staatsaufträge, die Strache von Haselsteiner an seine vermeintliche Oligarchin vermitteln wollte, werden jedoch auch weiterhin bei Haselsteiner bleiben.

Und die einzige früher halbwegs FPÖ-freundliche Zeitung hat jetzt im FPÖ-Hass sogar den ORF überholt. Ganz nebenbei gehören die Anteile, die Strache der vermeintlichen Oligarchin zuschanzen wollte, mittlerweile einem Kurz-nahen Tiroler Oligarchen.

Beim privaten Strache aus dem Video waren keine rassistischen Töne zu hören. Strache ist nicht an seiner Nazi-Vergangenheit, sondern an seiner Schwäche für Ibiza (die wahrscheinlich wesentlichen Anteil an der Abkehr von der früheren Nazi-Ideologie hatte) in Kombination mit seinem Wunsch, wie die Etablierten eigene Oligarchen-Freunde zu finden, gescheitert, da man von beiden Schwächen gut Bescheid wußte.

Bildergebnis für gusenbauer kern haselsteiner

5 Antworten to “Wer braucht schon russische Oligarchen?”

  1. aron2201sperber Says:

    Ibiza ist mehr als eine Insel.

    Es ist Geburtsort und trotz Kommerzialisierung immer noch lebendiger Teil der Rave-Kultur, die von GB ausgehend ab 1988 die gesamte Jugendkultur stark geprägt hat (und Mentalitäten verändert hat).

    Besonders stark war dies in GB, wo die gewalttätige und verschlossene Hooligan bzw. Mod/Skinhead/Punk-Kultur durch gemeinsame Massen-Raves mit Ecstasy als gemeinsame Liebes-Droge aufgeweicht wurde.

    auch unser Klassen-Rechter erfuhr durch die Rave-Kultur eine Persönlichkeitsänderung, und hatte später sogar lange eine türkische Freundin.

    dies trifft wohl auch auf Strache und Gudenus zu, die ihre spirituelle Homebase nicht mehr bei Sonnwendfeiern, sondern in Ibiza, der ewigen Party-Insel hatten.

  2. Ibiza statt Sonnwendfeier | Aron Sperber Says:

    […] von der früheren Nazi-Ideologie hatte) in Kombination mit seinem Wunsch, wie die Etablierten eigene Oligarchen-Freunde zu finden, gescheitert, da man von beiden Schwächen gut Bescheid […]

  3. Olaf Says:

    Der blasse Kickl war noch nie in der Sonne, schon garnicht auf Ibiza. Wofür wurde der eigentlich bestraft? Kurz, der Speichellecker der BRD-Lügenpresse, gehört durch die Wähler bestraft. Nie wieder Großmediendeutschland. BRD-Satire-Hitler raus.

    • besucher Says:

      Es ging ja um einen Korruptionsverdacht: Kickl kann halt nicht gegen sich selbst ermitteln. Deswegen musste er gehen. Kurz hat bei der Europawahl richtig gut abgeschnitten. Letztendlich entscheiden SPÖ und FPÖ ob er im Amt bleibt.

  4. Gebührt Oligarchinnen-Darstellerin oder echtem Oligarchen die Ibiza-Ehre? | Aron Sperber Says:

    […] wahre Held des Ibiza-Videos war natürlich nicht die kleine Oligarchinnen-Darstellerin, sondern ein echter Oligarch, dem der Film-Schurke Strache seine Aufträge wegnehmen […]

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