Sender RTL hat am heutigen Mittwoch entschieden, den umstrittenen Ex-Juror Michael Wendler (48) aus den aufgezeichneten und fertig produzierten Folgen von „Deutschland sucht den Superstar“ herauszuschneiden.
Das bestätigte die RTL-Sprecherin Anke Eickmeyer gegenüber BILD. Wendler habe mit seinem „KZ-Vergleich“ eine rote Linie überschritten.
Als der Papst griechische Flüchtlinslager mit den Konzentrationslagern der Nazis verglichen hatte, fand BILD nichts dabei.
Bei einem ähnlich unpassenden KZ-Vergleich eines deutschen Schlager-Fuzzis (der die Regierung wegen ihrer Corona-Maßnahmen kritisiert hatte) ist BILD auf einmal päpstlicher als der Papst und fordert seine „Ausschneidung aus der Sendung“.
Was man als skurrile Episode der sowjetischen Geschichte kannte, ist auf einmal deutsche Gegenwart.
RTL wird eine ARD-Moral aufgezwungen. Ohne die gleichen Zwangsgebühren kann dies jedoch nicht lange funktionieren.
Die deutsche NGO „Auschwitz Komitee“ führt die deutsche Doppelmoral besonders eindrucksvoll vor:
Eine deutliche Ansage macht Christoph Heubner (71), Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees. Er zu BILD: „Mit dem Begriff „KZ“ spielt man nicht und man missbraucht ihn auch nicht egozentrisch für seine eigenen Befindlichkeiten. Für Überlebende des Holocaust ist eine solche Äußerung verletzend, übergriffig und widerwärtig und zeigt in welche Abgründe des Realitätsverlusts die Querdenker Bewegung ihre Sympathisanten hineinbugsiert.“
Das IAK bezeichnete den Vergleich als legitim. „Ich halte das nicht für empörend“, sagte der Exekutiv-Vizepräsident des Zusammenschlusses von Überlebenden des KZ Auschwitz, Christoph Heubner, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Papst Franziskus habe es in guter Absicht gesagt. „Er überzeichnet, um Herzen in Bewegung zu bringen. Das ist legitim.“