Erdogan will 50.000 Ukrainer in der Türkei aufgenommen haben und unsere guten Medien glauben ihm seine Lügen wieder einmal aufs Wort:
Ankara will EU weiter von Migranten entlasten. Nun nimmt das Land auch Ukrainer und Russen auf. Eine Geste mit Signalwirkung.
Neben rund vier Millionen Syrern haben sich Hunderttausende Afghanen in der Türkei in Sicherheit gebracht. Seit Ausbruch des Ukraine-Krieges sind laut regierungsnahen türkischen Medien rund 50.000 Ukrainer und 15.000 Russen hinzugekommen. Kein anderes Land der Welt beherbergt so viele Flüchtlinge.
Bei den Millionen Syrern, die er angeblich versorgt (und dafür Milliarden von der EU kassierte), gibt es wenigstens den wahren Kern, dass sie durch die Türkei durchgereist sind. Für Ukrainer, die Visums-frei in die EU reisen können, ist die Türkei nie und nimmer ein Transitland (und natürlich erst recht auch kein Zielland).
Außer bei ein paar Weihnachts-Touristen vor Ausbruch des Kriegs ist es komplett unrealistisch, dass 2022 Ukrainer in die Türkei eingereist sind. Aber Erdogan weiß, dass er unseren Medien und Politikern alles erzählen kann. Überhaupt wenn Putin gerade der Haupt-Bösewicht ist.
Wer sich zu fein bzw. grün ist, eigene Energie zu produzieren, landet als Bittsteller bei miesen Despoten. Sei es beim Sowjet-Nostalgiker Putin, der die Ukraine überfallen hat. Sei es beim Islamisten-Emir von Katar, der in Syrien Al-Qaida und in Afghanistan die Taliban gefördert hatte.
Die Abhängigkeit von russischem Gas mit der Abhängigkeit von Katars Gas zu tauschen, ist wie der Umstieg von Wodka auf Heroin. Auch wenn man den Wodka-Kater kurzfristig los wird, würde ich vom Katar-Zeug dringend abraten.
Das Problematische am Emir sind nicht die Arbeitsbedingungen für seine Wüsten-WM, sondern sein Bündnis mit dem politischen Islam. Katar war nicht nur der wichtigste Förderer der Jihadisten in Syrien und der Taliban in Afghanistan, sondern der superreiche Emir finanziert auch die im Westen überaus einflussreichen Muslimbrüder.
Gerade die Muslimbrüder werden von linken Menschenrechtlern im Westen jedoch oft für gute „Genoss*innen“ gehalten, weil sie sich nach außen scheinbar an den linken wokistischen Zeitgeist anpassen und vorbildlich gendern und sogar Regenbogen-Fahnen schwenken.
Die meisten Herrscher in islamischen Ländern sehen den politischen Islam zu Recht als Bedrohung an, egal ob es sich um säkulare Diktatoren oder absolutistische Monarchen (Katars Staatsform) handelt.
Warum hat Katar anders als alle anderen arabischen Diktatoren und Monarchen keine Angst vor den Muslimbrüdern?
Katar ist ein Land ohne eigenes Staatsvolk. Lediglich 300.000 der 3.000.000 Einwohner Katars haben die eigene Staatsbürgerschaft. Der Emir achtet penibel darauf, keine Araber als potenzielle Bürger ins Land zu lassen. Die WM-Stadien lässt sich der Emir von Indern oder Nepalesen errichten. Statt durch Asyl und Jobs auf seinen Baustellen unterstützt er seine syrischen Brüder lieber durch die Schaffung islamistischer Infrastruktur im westlichen Asyl-Mekka.
Während Katars Staatssender Al-Jazeera vom Westen die Aufnahme islamischer Flüchtlinge einfordert, hat das eigene Emirat selbst so gut wie keine syrischen Flüchtlinge aufgenommen, obwohl die Integration aufgrund der gemeinsamen Sprache und Religion im superreichen Emirat kein Problem gewesen wäre.
Ohne muslimische Araber im eigenen Emirat kann es sich der Emir erlauben, die mächtigste Organisation des politischen Islam zu fördern und zur Ausweitung der eigenen Macht zu nützen, ohne selbst dadurch gefährdet zu sein.
Der Nationalislamist Erdogan ist der engste „Bruder“ des Emirs. Wie Putin überfiel Erdogan immer wieder seine Nachbarländer, die er als Teil seines neoosmanischen Imperiums betrachtet. Das kurdische Afrin und das christliche Bergkarabach hat Erdogan bereits okkupiert. Auch die griechische Grenze ist für Erdogan alles andere als heilig. Dank Europas Abhängigkeit von seinem Emir-Bruder wird sich auch Erdogan vielleicht bald stark genug fühlen, Griechenland so zu behandeln, wie Putin es mit der Ukraine vorgeführt hat.
Wenn Europa sich von der Abhängigkeit durch Despoten wie Putin oder Erdogan lösen will, muss es sich vom infantilen Greta-Kult befreien, um wieder selbst mehr Energie zu produzieren.
Putin sieht sich als Kämpfer gegen Nazis, der es Russlands Feinden wie im „Großen Vaterländischen Krieg“ noch einmal zeigen werde. Er vergisst dabei, dass Stalin den Krieg gegen Hitler nicht im Alleingang gewonnen hat, sondern Russland gegen den Aggressor Deutschland von den USA und GB unterstützt worden war.
Auch wenn Russland viel mehr Menschenopfer erbringen musste als die anderen Allierten, hätte Stalin ohne die US-Lieferungen, die über den Persischen Korridor kamen, keine Chance gegen Hitler gehabt. Der sowjetische Diktator Stalin wurde vom Westen genauso wenig wie Hitler als Freund betrachtet. Weil Deutschland jedoch als der gefährlichere Aggressor angesehen wurde, stand Russland letztlich auf der Siegerseite.
Dass sich ein russischer Präsident für russische Minderheiten einsetzte, war für mich verständlich. Insbesondere nachdem die von der russischen Minderheit mit überwiegender Mehrheit gewählte Regierung der Ukraine 2014 durch gewaltsame Proteste gestürzt worden war. Nachbarländer zu überfallen, ist jedoch kein patriotischer Akt. Wenn das eigene Land in der Welt durch so ein Verhalten des Anführers zum Schurkenstaat gemacht wird, stellt diese Politik genau das Gegenteil von Patriotismus dar.
Putin hat es jedoch immerhin zustande gebracht, dass die Patriotismus verachtenden Regenbogen-Westler auf einmal wieder eine Nationalfahne schwenken, wenn auch nicht die eigene, sondern nur die blaugelbe ukrainische Flagge. Was an der Situation besonders paradox ist: die Ukraine in der EU wäre eine massive Stärkung der rechtsbösen Visegrad-Staaten. Was sich die Linksguten gegen Putin wünschen, würde sie letztlich massiv in der EU schwächen.
Als 1968 unser unmittelbarer Nachbar CSSR aufgrund von Sowjet-Imperialismus überfallen wurde, waren die Reaktionen im Westen bei weitem nicht so eindeutig. Es gab unter der westlichen Intelligenzija mehr Sowjet-Versteher, als es heute Putin-Versteher gibt.
Die meisten rechten Putin-Versteher hatten für Putin nur Verständnis, so lange er irgendwie im Recht war. Auf bedingungslose linke Antiimperialisten, die zum Ostblock hielten, egal was er anstellte, kann Putin kaum noch zählen. Die neue UdSSR, die für Linke immer im Recht ist, ist eher die woke EU bzw. EUdSSR als Putins faktisch eher rechtes Russland.
Putin ist nicht nur seinen rechten Verstehern in den Rücken gefallen. Er hat sogar den McCarthysmus rehabiltiert. Bis vor wenigen Wochen war McCarthysmus so ziemlich der schlimmste Vorwurf den man in der US-Politik erheben konnte. Selbst im kältesten Kalten Krieg war es nach Ende der McCarthy-Ära legitim, die Politik der UdSSR zu verteidigen. Gerade dies machte die Überlegenheit des freien Westens aus.
Obwohl die USA anders als in Vietnam (wo der kommunistische Norden den Süden angriff) noch nicht einmal selbst im Krieg sind, sollen Putin-Versteher wie Tucker Carlson nach Ansicht von CNN & Co als „Hochverräter“ verfolgt werden. Damit endet die Anti-McCarthy-Ära, auch wenn man wohl nicht die Konsequenz hat, die Person McCarthy offiziell zu rehabilitieren.
Warum konnten die Taliban das von den USA 20 Jahre lang hochgerüstete Afghanistan in nur einer Woche einnehmen?
Warum wehren sich die Ukrainer erfolgreicher gegen die russische Armee als die von den USA hochgerüsteten Afghanen gegen ein paar Steinzeit-Taliban?
Weil die Ukraine ein Nationalstaat ist, für den sich eine ukrainische Nation einsetzt.
Für Österreich würden nur Österreicher kämpfen. Wenn der US-Schutz wie bei Afghanistan wegfallen sollte, hätten wir wie Afghanistan auch kaum noch eine Nation, die unseren Nationalstaat verteidigen würde. Für die EU und andere Regenbogenreiche würden nur Söldner kämpfen.
Die Ukraine-Fahne ist zwar auch im woken Westen auf einmal irgendwie hip. Grundsätzlich werden unsere Nationalfahnen jedoch verachtet – und auch diejenigen, die bereit wären, dafür zu kämpfen.
Im Geschichtsunterricht hatte ich über den Ausdruck „Cäsarenwahn“ noch herzlich gelacht. Heute lache ich nicht mehr. Es steht für mich außer Frage, dass der verbrecherische Überfall auf die Ukraine der Anfang von Putins Ende ist. Die Frage ist nur, wie viele Menschen er noch mit in den Abgrund reißen wird.
Die Russen bräuchten dringend ein Angebot für eine Exit-Strategie. Kollektivschuld fördert nur Bunkermentalität und nützt Putin.
Dürfen die Russen nicht aus der Verantwortung genommen werden, weil sie schließlich 20 Jahre für Putin gestimmt hätten?
Von Putins wahnwitzigem Krieg sind Freund und Feind wohl gleichermaßen überrascht worden. Bei unseren Guten war der Sowjet-Nostalgiker Putin weniger wegen seiner eigenen Politik unbeliebt, sondern weil er als Trump-Rechtspopulismus-Förderer angesehen wurde.
Es war ein bisschen wie bei Gaddafi, der nicht abgelehnt wurde, weil er der alte Terrorförderer Gaddafi war, sondern weil er als neuer Berlusconi-Freund galt.
Russland wurde von Putin nicht geführt wie Nordkorea. Die Russen haben trotz „gelenkter Demokratie“ halbwegs frei und gut gelebt. Solange sie das Gefühl hatten, Putin würde im Wohle Russlands handeln, folgten sie ihm weitgehend freiwillig. Das könnte sich jetzt sehr rasch ändern.
Das putin’sche Narrativ von der „Entnazifizierung“ der (von einem Juden regierten) Ukraine, die von ihm als Grund für den Überfall angegeben wurde, ist unglaublich schwach. Nicht einmal RT klingt davon wirklich überzeugt.
Die Russen werden wohl kaum wegen des (relativ leicht durchschaubaren) politischen Irrsinns Putins langfristig auf Wohlstand und Anerkennung verzichten und sich daher hoffentlich rasch gegen ihren völlig aus der Spur geratenen Lenker erheben.
Der Westen sollte versuchen, das russische Volk als Verbündeten gegen Putin zu gewinnen, statt es durch Generalverdacht gegen alle Russen hintern ihn zu scharen.
Anlässlich des 100. Geburtstags von Pier Paolo Pasolini brachte der ORF auch wieder seinen berühmtesten Satz „Ich weiß, auch wenn ich keine Beweise habe.“ mit dem er den Staat bezüglich des „Anschlags auf die Piazza Fontana“ einer „Strage die Stato“ (staatlichen Massakers) bezichtigt hatte.
Zu wissen, ohne Beweise zu haben, ist eine widersprüchliche, hinterfragenswerte Behauptung (auch wenn es der ORF natürlich nicht tut).
Ein paar Fakten zum „Anschlag auf die Piazza Fontana“:
1) Tatsächlich handelte es sich dabei um einen Bombenanschlag auf eine Bank, also ein Symbol des Kapitalismus. Indem es von der „Controinformazione“ als Anschlag gegen die „Piazza“ geframed wurde, konnte es als rechter Anschlag auf das linke Volk verkauft werden.
2) Die Bank hätte zum Zeitpunkt der Explosion eigentlich schon geschlossen sein sollen, war jedoch aufgrund einer länger andauernden Auszahlung von Förderungen noch voller Kunden. So wurde aus einem „Anschlag gegen eine Sache“ wohl unbeabsichtigt ein Massaker an Menschen.
3) Gegenüber der Bank hatte sich ein von Anarchos besetztes Haus, das ehemalige „Albergo Commercio“ befunden, das 3 Monate vor dem Anschlag auf die Bank im August 1969 von der Polizei gestürmt und geräumt worden war.
4) Italiens reichster Erbe und Revolutionsromantiker Giangiacomo Feltrinelli hatte in den Monaten zuvor alle möglichen Anarchos, aber auch sardische Separatisten und rechtsextreme Splittergruppen gefördert, um endlich auch in Italien gegen einen angeblich reaktionären, faschistischen Staat Che Guevara spielen zu können. Auch das berühmte Che-Foto wurde ursprünglich von Feltrinelli editiert.
5) Zu Besuch bei Feltrinelli in Mailand waren Anfang Dezember 1969 die Kaufhausbrandstifter Andreas Baader und Gudrun Ensslin.
6) Feltrinelli ging unmittelbar nach dem Anschlag auf die Bank in den Untergrund, um die GAP (Gruppi d’Azione Partigiana), die Vorläufer der Brigate Rosse, zu gründen.
Wien – Die Zahl rechtsextremer Straftaten ist im Corona-Jahr 2021 stark gestiegen. 1.053 Tathandlungen mit einschlägigem Hintergrund wurden verzeichnet. Enorm angestiegen ist auch die Zahl der Personen, die wegen Verstoß gegen das Verbotsgesetz angezeigt wurden – von 801 im Jahr 2020 auf 998 im Vorjahr.
Dazu komme das offensichtliche Erstarken der rechtsextremen Szene im Zuge der Proteste gegen die Corona-Maßnahmen und eine Häufung von Waffenfunden in der rechtsextremen Szene in den vergangenen Jahren.
Quelle: APA
Hoffentlich liest das Putin nicht.
Es ist die eine Sache, wenn sich kleine, dumme Corona-Demonstranten durch das Tragen von Judensternen als Nazi-Opfer darstellen. Es ist die andere Sache, wenn die großen Herrschenden sich auf das gleiche Niveau begeben und dies nach dem Verbotsgesetz verfolgen lassen.
„Entnazifizierung“ ist heute für alle Seiten die Rechtfertigung für alles. Statt vom Kampf gegen Hitler zu reden, sollte man sich mehr bemühen, sich nicht selbst so zu benehmen. Das gilt zwar ganz besonders für Putin, der im Namen der Entnazifizierung einen Überfall auf ein Nachbarland gestartet hat. Bei der Einschränkung demokratischer Grundrechte steht Putin jedoch keineswegs allein da, wie man von Kanada bis Österreich beim Kampf gegen angebliche Corona-Nazis beobachten konnte.
Dass sich ein russischer Präsident für russische Minderheiten einsetzte, war für mich nachvollziehbar. Insbesondere nachdem die von der russischen Minderheit mit überwiegender Mehrheit gewählte Regierung der Ukraine 2014 durch gewaltsame Proteste gestürzt worden war.
Nachbarländer zu überfallen, ist jedoch kein patriotischer Akt. Wenn das eigene Land in der Welt durch so ein Verhalten des Anführers zum Schurkenstaat gemacht wird, stellt diese Politik genau das Gegenteil von Patriotismus dar.
Putin hat es jedoch immerhin zustande gebracht, dass die Patriotismus verachtenden Regenbogen-Westler auf einmal wieder eine Nationalfahne schwenken, wenn auch nicht die eigene, sondern nur die blaugelbe ukrainische Flagge.
Auch eigene Fossilenergie zu gewinnen und das Budget für die eigene Landesverteidigung zu erhöhen, ist auf einmal kein Tabu mehr. Man wird allerdings erst sehen, ob es bei der neuen Bundeswehr auch wieder nur um Diversity und Gendersternchen geht oder wirklich darum, Schlachten gegen seine Feinde gewinnen zu können.