Als 1968 unser unmittelbarer Nachbar CSSR aufgrund von Sowjet-Imperialismus überfallen wurde, waren die Reaktionen im Westen bei weitem nicht so eindeutig. Es gab unter der westlichen Intelligenzija mehr Sowjet-Versteher, als es heute Putin-Versteher gibt.
Die meisten rechten Putin-Versteher hatten für Putin nur Verständnis, so lange er irgendwie im Recht war. Auf bedingungslose linke Antiimperialisten, die zum Ostblock hielten, egal was er anstellte, kann Putin kaum noch zählen. Die neue UdSSR, die für Linke immer im Recht ist, ist eher die woke EU bzw. EUdSSR als Putins faktisch eher rechtes Russland.
Putin ist nicht nur seinen rechten Verstehern in den Rücken gefallen. Er hat sogar den McCarthysmus rehabiltiert. Bis vor wenigen Wochen war McCarthysmus so ziemlich der schlimmste Vorwurf den man in der US-Politik erheben konnte. Selbst im kältesten Kalten Krieg war es nach Ende der McCarthy-Ära legitim, die Politik der UdSSR zu verteidigen. Gerade dies machte die Überlegenheit des freien Westens aus.
Obwohl die USA anders als in Vietnam (wo der kommunistische Norden den Süden angriff) noch nicht einmal selbst im Krieg sind, sollen Putin-Versteher wie Tucker Carlson nach Ansicht von CNN & Co als „Hochverräter“ verfolgt werden. Damit endet die Anti-McCarthy-Ära, auch wenn man wohl nicht die Konsequenz hat, die Person McCarthy offiziell zu rehabilitieren.

März 15, 2022 um 8:53 pm |
März 15, 2022 um 8:55 pm |
März 19, 2022 um 12:20 pm |
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