Die Fälle von Bakary Daffeh/ Bakery Jatta in Deutschland und Ilhan Omar/ Nur Said Elmi in den USA haben viele Gemeinsamkeiten. In beiden Fällen wurde als Argument, das gegen Betrug spräche, angeführt, dass die Betrügereien nicht notwendig gewesen wären.
Tatsächlich gab es in beiden Fällen keine Notlagen, welche Betrügereien gerechtfertigt hätten. Gambia ist ein relativ sicheres Land, und Bakary Daffeh hatte sogar schon ein Probetraining in Italien absolviert und hätte den Sprung in den europäischen Profi-Fußball vielleicht auch auf ehrliche Weise geschafft.
Bei Ilhan Omar/Nur Said Elmi war der Grund für den Betrug noch viel nichtiger. Der Halbbruder hatte in UK die Staatsbürgerschaft. Er hätte dort (wo er mittlerweile längst wieder zurückgekehrt ist) ebenso gut wie in den USA studieren können.
Es gab keinerlei Notlage, die einen Betrug gerechtfertigt hätte. Ilhan Omar war zum Zeitpunkt der Scheinehe mit dem eigenen Bruder bereits eine zweifache Mutter und islamisch mit ihrem echten Mann verheiratet.
Ohne Not riskierte Ilhan Omar wegen einer Nichtigkeit einen schweren Betrug an ihrer neuen Heimat, die ihr Asyl gewährt hatte und ihr alle Möglichkeiten geboten hatte. Offenbar fühlte sie sich sehr sicher, nicht dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden.
Im Normalfall bleiben solche Identitäts-Betrügereien sowieso unter dem Radar. Aber selbst wenn sie ausnahmsweise auffliegen, weil die Betroffenen unerwartet Prominenz erlangen, passiert offenbar nichts.
Wenn nicht einmal US-Politiker oder deutsche Fußball-Stars für ihre Identitäts-Betrügereien zur Verantwortung gezogen werden, kann die Masse getrost weiterschwindeln.
