Posts Tagged ‘Ägypten’

Was Ägypten von Assad gelernt hat

Dezember 31, 2013

Nach der Einstufung der ägyptischen Muslimbruderschaft als Terrororganisation sind die Sicherheitskräfte gestern hart gegen landesweite islamistische Proteste vorgegangen. Bei Zusammenstößen zwischen Anhängern der Organisation und ihren Gegnern seien vier Menschen getötet worden, teilte das Innenministerium mit. 265 Demonstranten seien festgenommen worden.

Falls die neue ägyptische Führung vorhaben sollte, gegen ihre Gegner scharf vorzugehen (was angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Land wohl unausweichlich ist), empfehle ich ihr dringend, vorher ein paar antiamerikanische Sprüche loszulassen.

Die USA würde sich unter Obama ohnehin auf keiner Seite einmischen und durch herzhaften Antiamerikanismus könnte man immerhin das Wohlwollen der antiimperialistischen Welt gewinnen.

Als antiimperialistische Kraft wäre es selbstverständlich legitim, alle Gegner der eigenen Regimes als Terroristen zu etikettieren und zu bekämpfen.

Würde man dann auch noch dem Menschenrechts-Helden Snowden Asyl anbieten, könnte man selbst so viele Menschenrechte brechen wie man will, ohne dem Tadel der kritischen Intelligenzija ausgesetzt zu sein.

Dass man keine Wahlen veranstalten muss, um als guter „Führer“ zu gelten, konnte Ägyptens Armee von Assad lernen.

Man muss sich dafür nur die richtigen Verbündeten aussuchen.

Kairo schlimmer als Peking?

August 16, 2013

Der Nahost-Experte Peter Scholl-Latour fühlt sich durch die Bürgerkriegs-Bilder aus Ägypten „an die Niederschlagung der Demonstrationen auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking“ erinnert. „Was im Moment in Kairo geschieht, ist noch sehr viel schlimmer“, sagte Scholl-Latour unserer Berliner Redaktion.

Ich habe noch nie etwas davon gelesen, dass Peter Scholl-Latour das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens besonders beklagt hätte, zumal er Demokratie ohnehin nur für einen westlichen Zirkus hält, der nicht nach Asien oder Afrika passe.

Also verwundert es auch nicht, dass er das Vorgehen gegen die ägyptischen Islamisten als viel schlimmer bezeichnet als jenes gegen die chinesischen Demokraten.

Vom Ende des Arabischen Frühlings zu sprechen, sei für ihn ein völlig falsches Bild. „Von einem Arabischen Frühling haben nur Dummköpfe geredet. Den hat es nie gegeben“, sagte er. „Das war nur Wunschdenken.“ Jetzt sehe er Ägypten auf dem Weg zurück in die Militär-Diktatur. „Darauf läuft es hinaus.“

Ob er die Militärdiktatur nun gut oder schlecht findet, verrät uns der große Welterklärer allerdings nicht.

Dass er die Bejubler des Arabischen Frühlings für Dummköpfe hält, hindert ihn nicht daran, regelmäßig auf ihren Konferenzen aufzutreten.

Was hat Ägypten von Assad gelernt?

Juli 7, 2013

Falls die neue ägyptische Führung vorhaben sollte, gegen ihre Gegner scharf vorzugehen (was angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Land wohl unausweichlich ist), empfehle ich ihr dringend, vorher ein paar antiamerikanische und antizionistische Sprüche (für die islamische Welt) loszulassen.

Dafür hat sich das Regime wohl auch ElBaradei, einen notorischen USA- und Israelhasser, als den passenden Diktator der Herzen ausgesucht.

Die USA würde sich unter Obama ohnehin auf keiner Seite einmischen und durch herzhaften Antiamerikanismus könnte man immerhin das Wohlwollen der antiimperialistischen Welt gewinnen.

Als antiimperialistische Kraft wäre es selbstverständlich legitim, alle Gegner der eigenen Regimes als Terroristen zu etikettieren und zu bekämpfen.

Würde man auch noch dem Menschenrechts-Helden Snowden Asyl anbieten, könnte man selbst so viele Menschenrechte brechen wie man will, ohne dem Tadel der kritischen Intelligenzija ausgesetzt zu sein.

Ägyptens Armee hat wohl von Assad, der auch nach 100.000 Toten fest im Sattel sitzt, gelernt, dass man keine Wahlen veranstalten muss, um als legitimer Führer zu gelten.

Man muss sich einfach nur die richtigen Verbündeten aussuchen.

Angriff auf die Revolutionäre?

Februar 2, 2012

Im Spiegel stand jene Schlagzeile heute ganz ohne Fragezeichen:

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,812846,00.html

Während man über „mutmaßliche Terroristen“ stets skrupelhaft im Konjunktiv berichtet, verzichtet der Spiegel bei revolutionären Verschwörungsgerüchten auf journalistische Mindeststandards.

Stattdessen wird der Mut und die körperliche Tüchtigkeit der Hooligan-Helden gepriesen:

Eben jene Ultras sind seit Beginn der Revolution vor einem Jahr auch politisch aktiv – gegen Mubarak und das altes Regime. Sie sind jung, gut trainiert, bezeichnen sich selbst als die Speerspitze der Revolutionsbewegung.

Die wahren Schuldigen werden schnell ausfindig gemacht:

Der Polizeichef verließ bereits in der Halbzeit das Stadion, der Gouverneur erschien erst gar nicht zum Spiel. Es scheint, als hätten sie gewusst, welches Massaker sich am Abend abspielen sollte.

Tatsächlich ist es jedoch so, dass nicht der ohnehin schwache Staat von den Ausschreitungen profitiert, sondern die Muslimbrüder, die sich als neue Ordnungsmacht anbieten.

Aber wer würde den ägyptischen Fans schon zutrauen, ohne „staatliche Lenkung“ für Gewaltexzesse verantwortlich zu sein?

„One Nation for New Holocaust“

Januar 12, 2012

Eine Fußball- und Holocaust-begeisterte „Nation“:

Wo sich Jubelaraber in Zurückhaltung üben

Januar 8, 2012

Bei Mubaraks Sturz hatte unsere Intelligenzija jubiliert, obwohl vieles daruf hindeutete, dass nicht unbedingt etwas Besseres folgen sollte.

https://aron2201sperber.wordpress.com/2011/02/11/die-arabeske-vom-verzuckten-orf-korrespondenten/

Mubarak und Ben Ali zählten zu den milderen Despoten der islamischen Welt.

Dass der politische Islam von Marokko bis Malaysia eine Gefahr darstellt, gilt zwar auch für Libyen und Syrien, aber immerhin handelt bzw. handelte es sich bei Baschar al-Assad und Gaddafi um zwei echte Tyrannen.

Ausgerechnet bei Syrien und Libyen hielten sich die Jubelaraber jedoch zurück bzw. setzen sich sogar für den Erhalt der Tyrannei ein:

http://arprin.wordpress.com/2012/01/07/er-wird-zum-mittater/

Asyl vor Barbarei statt Asyl für Barbaren

Dezember 2, 2011

Die „gemäßigte“ ägyptische SA dürfte bei den Parlamentswahlen knapp vor der fundamentalistischen SS liegen:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,801180,00.html

Bevor sich eine der beiden Bewegungen engültig durchgesetzt hat, um sich später den eigentlichen (gemeinsamen) Zielen (Scharia, Vernichtung Israels, Krieg gegen den Westen) zu widmen, wird sich die Barbarei zunächst noch gegen die Feinde im eigenen Land richten.

Genau für so eine Situation wurde die Genfer Flüchtlingskonvention ursprünglich geschaffen, welche Minderheiten vor den Übergriffen einer barbarischen Herrschaft schützen sollte.

Leider werden sich die verfolgten Ägypter hinten anstellen müssen, da unser Asylsystem heillos verstopft ist.

Auch nach der Machtübernahme der islamistischen Barbaren, werden weiterhin Anhänger der islamistischen Barbarei nach Europa aufbrechen.

Ägypten hat nun einmal kein Erdöl, welches wie im Iran dazu verwendet könnte, die eigenen Anhänger zu versorgen.

Stattdessen ist man auf Touristen angewiesen, die jedoch auf islamistische Sitten wohl wenig Lust haben dürften und stattdessen weiterhin auf die genauso sonnigen Kanaren ausweichen werden.

In Saudi Arabien, dem Land der Finanzierer der islamistischen SS, gäbe es zwar genug Arbeit.

Doch wer will schon arbeiten, wenn man die europäischen Menschen- und Sozialrechte genießen kann und sich dabei trotzdem als „Opfer von islamophober Ausgrenzung“ zum islamischen Märtyrer stilisieren kann:

https://aron2201sperber.wordpress.com/2011/07/05/deutschland-was-bietest-du/

Lustiger ist es im sündigen Westen sowieso:

https://aron2201sperber.wordpress.com/2011/10/30/die-kriminelle-karriere-eines-euro-muslim/

…wenn auch nur für die islamischen Jungmänner.

Solange es geht, werden die Barbaren also weiterhin mit denjenigen um Asylschutz konkurrieren, die ihn tatsächlich bräuchten.

Echte Flüchtlinge sind dankbar für den Schutz, den sie erhalten.

Iraner, die vor dem Mullah-Regime flüchten mussten, wissen genau, was sie an den westlichen Werten haben:

http://iranbato.wordpress.com/

http://arshama3.wordpress.com/

http://iraniangerman.wordpress.com/

Im Gegensatz zu den linken iranischen 68er-Studenten, die schon während der Schah-Zeit ohne gröbere Not nach Europa kamen:

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/kein_krieg/

Von Asylbetrügern darf man sich ebenfalls keine Dankbarkeit erwarten.

In diesem Punkt unterscheiden sich Asylbetrüger nicht von sonstigen Betrügern.

Der Betrüger ist dem Betrogenen niemals dankbar, sondern verachtet ihn stets wegen seiner Blödheit.

Wer jedoch fordert, die Betrüger von den echten Verfolgten auszuselektierten, wird sogleich die Nazi-Keule zu spüren bekommen:

Denn „ausselektiert“ hätten ja auch die Nazis in Auschwitz…

…also dürften auch die islamistischen Barbaren nicht von den Opfern der islamistischen Barbarei „ausselektiert“ werden.

Ein Schafspelz für Islamisten

November 27, 2011

Mohammed ElBaradei glaubt einen Weg gefunden zu haben, ganz ohne lästige Wahlen, die er wohl sicher verlieren würde, an die Macht zu gelangen:

http://derstandard.at/1319183899745/Ex-IAEO-Chef-ElBaradei-will-aegyptische-Uebergangsregierung-fuehren

Mohammed ElBaradei mag zwar der Liebling der europäischen Medien sein.

Als der Friedensnobelpreisträger seine Landsleute zum Boykott der Parlamentswahlen aufrief, folgte niemand seinem Aufruf.

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„Immer diese ängstliche Mittelklasse“

November 20, 2011

Im Standard beklagt eine „Nahost- und Afrika-Expertin“ den fehlenden Einfluss der Islamisten auf die neue ägyptische Verfassung:

http://derstandard.at/1319183326391/Aegypten-vor-der-Wahl-Die-Saekularen-verstecken-sich-hinter-den-Militaers

Ottaway: Das heißt: Das Militär wählt die Verfassungskommission – und im Großen und Ganzen passt das den säkularen Parteien, während die Islamisten dagegen wüten. Denn es bedeutet, dass die Islamisten kaum einen Einfluss beim Schreiben der Verfassung haben werden, egal wie gut sie bei den Wahlen abschneiden.

Die „Expertin“ vergleicht die Säkularen mit der europäischen „Mittelklasse“, die sich aus Angst vor dem Kommunismus in die Arme der Faschisten geflüchtet hätte:

Ottaway: Jedenfalls ist das nicht gerade demokratisch – ich verwende gerne den Vergleich zu Europa in den 1920/30ern: Damals hat sich die Mittelklasse aus Angst vor dem Kommunismus dem Faschismus in die Arme geworfen. Auch jetzt haben Sie eine Mittelklasse – wobei auch viele Islamisten Mittelklasse sind -, also eine säkulare Klasse, die den Autoritarismus einer Demokratie vorzieht, die die Muslimbrüder beteiligt.

Gerade die europäische – genauer gesagt – die deutsche Geschichte hat jedoch auch gezeigt, wie gefährlich es sein kann, eine totalitäre Bewegung an der Macht zu beteiligen.

Und dass der Erfolg bei Wahlen eine totalitäre Bewegung leider nicht automatisch „demokratisch“ macht:

http://de.wikipedia.org/wiki/Reichstagswahl_M%C3%A4rz_1933

Im Übrigen handelte es sich  auch bei der „Angst vor dem Kommunismus“ wohl um eine nicht ganz unberechtigte Sorge, wie fast 45 Jahre Dikatur in halb Europa zeigten.

Endlich frei?

Februar 13, 2011

Bisher waren die ägyptischen „Schwestern“ gezwungen, sich freiwillig zu verschleiern.

Nun haben sie endlich die Freiheit, sich politisch mit ihren „Brüdern“ für die Zwangsverschleierung aller Ägypterinnen zu engagieren.