Beginnen wir beim „Einzelfall“: Anfang Dezember wurde im Wiener Theresienbad ein zehnjähriger Bub von einem Iraker auf einer Toilette missbraucht. Das gesamte Medienecho: eine Kurzmeldung im „Kurier“. Sonst Schweigen.
Bevor sich Andreas Unterberger, heute Blogger, aber früher immerhin Chefredakteur der wichtigsten konservativen Tageszeitung Österreichs, der Sache widmete, wurde der Vorfall im Internet zunächst ausschließlich auf „Unzensuriert“ behandelt.
Mir gefällt die politische Ausrichtung von „Unzensuriert“ zwar nicht.
Wenn die Qualitätsmedien geschlossen dem politisch korrekten Schweigegebot folgen, ist man leider auf Schmuddelseiten wie „Unzensuriert“ angewiesen, um sich zeitgerecht über die Realität zu informieren.
Die zweite Verteidigungslinie der Medien ist hingegen nur als frech zu bezeichnen: Sie würden wegen des „Opferschutzes“ schweigen. Aber in Wahrheit verlangt gerade der Opferschutz eine massive und intensive Berichterstattung – nämlich zum Schutz der künftigen Opfer!