Mailand/Essen – Im Verfahren um den tödlichen Brand in einem italienischen ThyssenKrupp-Werk hat ein Gericht die Haftstrafe gegen einen früheren Manager reduziert. Dieser muss wegen Totschlags nun zehn statt sechzehneinhalb Jahre ins Gefängnis.
Das Gericht in Turin begründete dies am Donnerstag damit, dass der ehemalige Italien-Cchef von ThyssenKrupp bei den Sicherheitsbestimmungen in dem Turiner Werk nicht bewusst fahrlässig gehandelt habe. Bei dem Brand waren 2007 sieben Menschen ums Leben gekommen. Das Gericht verringerte die Haftstrafen gegen fünf weitere Manager auf sieben bis neun Jahre.
Der Fall hatte in Italien für großes Aufsehen gesorgt. Angehörige der Opfer reagierten empört auf die Entscheidung der Turiner Richter und weigerten sich, den Saal zu verlassen. Die Dauer des Verfahrens und das ursprüngliche Urteil hatte hingegen die Wirtschaftswelt in Italien geschockt. „Das Urteil bleibt von historischer Bedeutung“, sagte Staatsanwalt Raffaele Guariniello. Noch nie seien für Arbeitsunfälle so hohe Strafen verhängt worden.
Das italienische „Popolo“ ist jetzt natürlich empört, weil ein Urteil der linken Polit-Justiz gegen die „Padroni“ etwas abgeschwächt werden musste.
Zur Strafe wird das „Popolo“ bei den (baldigen) nächsten Wahlen noch mehr Grillo (der wegen dreifacher fahrlässiger Tötung keinen einzigen Tag in Haft verbracht hatte) wählen.