Was unterscheidet die Tragödie der Palästinenser in Israel von jener der Kurden in der Türkei?
Während es 22 arabische Staaten gibt, die zwar nicht in der Lage waren palästinensische Flüchtlinge in ihre Gesellschaften zu integrieren (4,5 Millionen Palästinenser zählen immer noch als Flüchtlinge) aber dafür den Kampf des palästinensischen Volkes gegen den Fremdkörper in der arabischen Welt permanent unterstützen, fehlt den Kurden solch eine Lobby.
Im Gegensatz zu Israel wird der türkische Nationalstaat keineswegs in seiner Existenz bedroht. Trotzdem wird auf Aktivitäten der PKK mit extremer Härte und Angriffen auf nachbarstaatliches Territorium reagiert.
Die Türkei hat aber das Glück, dass die so genannten Völkerrechtsexperten sich nur bei Verstößen der USA oder Israels dazu berufen fühlen, anklagende Worte auszusprechen.
Noch besser als mit den Gefühlen der arabischen Welt lässt es sich mit den Gefühlen der islamischen Welt spielen. Das weiß der Islamist Erdogan nur zu gut.
Wer laut gegen Israel wettert, meldet seinen Führungsanspruch an. Die Unterdrückung von muslimischen Glaubensbrüdern wird verziehen, solange der Kampfgeist gegen den kleinen Satan unter Beweis gestellt wird.