Der Film, den Oliver Stone über Edward Snowden gedreht hat und der jetzt in die Kinos kommt, ist pathetisch. Gut so. Pathos ist das Fach von Hollywood. Aber auch die Geschichte von Snowden ist pathetisch. Edward Snowden hat sich geopfert. Für uns alle. Buchstäblich für jeden einzelnen von uns.
Denn jeder einzelne ist ein Objekt des amerikanischen Daten-Imperialismus.
Stone ist pathetisch, Augstein ist pathologisch und Snowden ist beim Putin.
Deutsche Antiimperialisten würden mit der Wahl Trumps allerdings ein schlimmes Dilemma beschert bekommen.
Wenn auch die USA von einem Putinisten regiert werden, kann man dann noch zu Putin halten?
Schon allein deswegen drücke ich für Trump die Daumen. Mal sehen, ob er dann seine Ankündigungen umsetzt und gegen Snowden Putin-Methoden anwendet. Assange sollte ebenfalls aufpassen, was er sich wünscht, denn es könnte auch bei ihm in Erfüllung gehen.
Putin würde wohl vollstes Verständnis für Trump haben. Wenn im Weißen Haus ohnehin ein Putinist sitzt, braucht er Verräter wie Snowden oder Assange nicht mehr.
Was geschieht, wenn diese Macht in die „falschen“ Händen gerät? Gibt es „richtige“ Hände für eine solche Macht? Jeder mag sich überlegen, was aus der Demokratie wird, wenn Leute wie Donald Trump oder Marine Le Pen über die Instrumente der totalen digitalen Kontrolle verfügen.
Wenn man die Demokratie abschaffen will und einen totalitären Staat einführen will, braucht man nur die Methoden der real existierenden sozialistischen Diktaturen anwenden. In Kuba oder Nordkorea gibt es kein Internet, in China ist es stark eingeschränkt.
Justizminister Maas betätigt sich allerdings auch schon jetzt als Säuberer der sozialen Medien, und Augstein denunziert in seinen Kolumnen regelmäßig die „Nazis“, die man ausschalten muss.