Der eigentliche Skandal im Fall Kercher

Unterdessen wünscht sich Knox eine Versöhnung mit der Familie des Opfers. «Ich will ihr direkt sagen, dass ich nichts mit dem Mord an Meredith zu tun habe, dass ich sie gern hatte und wir Freundinnen waren», sagte die 26-Jährige der Zeitung «La Repubblica».

Die Familie des Opfers scheint sich völlig mit der Sache der Staatsanwaltschaft identifiziert zu haben.

Man kann sich dies vielleicht damit erklären, dass die Familie das Gefühl hatte, die Staatsanwaltschaft habe sich außerordentlich engagiert, indem sie alles versucht hatte, um ein besonders perfides Mordkomplott gegen die Tochter aufzudecken.

Für dieses bedingungslose Engagement ist man dankbar, auch wenn es wohl kaum zur Aufklärung des Mordfalles beigetragen hatte.

Im Gegenteil:

Aufgrund der Verschwörungstheorie der Staatsanwaltschaft ist der Vergewaltiger und (mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit) Mörder der Tochter mit einer äußerst milden Strafe davongekommen.

Dass der Vergewaltiger unmittelbar vor der Tat wegen mehreren Einbruchsdiebstählen – zweimal davon mit einem Messer bewaffnet – von der Polizei festgenommen worden war, jedoch von der italienischen Justiz wieder laufengelassen worden war, ist ein Aspekt, der in der ganzen Diskussion viel zu wenig vorkommt.

Wäre er in Untersuchungshaft gesessen, wie es sich für einen überführten bewaffneten Einbrecher gehört hätte, wäre es wohl gar nicht zum Fall Kercher gekommen.

Die italienische Justiz hat es jedoch sehr gut verstanden, vom eigentlichen Skandal abzulenken.

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Eine Antwort to “Der eigentliche Skandal im Fall Kercher”

  1. doublebass1312 Says:

    wir werden wohl nie erfahren was in der nacht wirklich passiert ist, und selbst wenn wir es erfahren oder sogar schon wissen, wir können niemals sicher sein

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