Nach Orban, Netanjahu, Trump und Johnson ist nun Salvini der neue Lieblings-Schurke des deutschen Establishments. Wie die anderen politischen Bösewichte bedrohe auch Salvini Merkels gute EU.
Statt sich damit zu begnügen, Salvini als bösen rechten Verführer darzustellen, könnte sich das deutsche Establishment allerdings zur Abwechslung auch einmal selbst fragen, warum die meisten Europäer alles andere besser finden als das grüne, deutsche Modell mit seinen wursthaarigen Raketen.
Salvini ist ein wenig charismatischer Typ, der lange Zeit als Hinterbänkler kaum auffiel. Ähnlich wie unser Innenminister Kickl in Österreich. Die Europäer wählen solche Politiker aus (wohlbekannten) inhaltlichen Gründen. Sebastian Kurz wurde nicht wegen seiner Schönheit und Jugend gewählt, sondern wegen seiner Linie in der Flüchtlingskrise.
Auch die Deutschen wünschen sich in Wahrheit eine strengere Migrationspolitik. Sie lassen sich jedoch von der Angst, dann vom Establishment als AfD-Nazis angeprangert zu werden, davon abhalten, die Politik zu wählen, die sie eigentlich wollen.
Nicht in den USA, GB, Ungarn oder Italien versagt die Demokratie, sondern dort, wo es für die Wähler keine Alternativen geben darf.
August 12, 2019 um 8:28 am |
Also Salvini saß im EU-Parlament und fiel mMn dort schon auf, etwa mit dieser Rede
Kein Charisma? Bei der letzten Wahl setzte Salvini auf zwei Slogans „Buonsenso“ (Hausverstand) und „Prima gli Italiani“ (Italiener zuerst). Er inszeniert sich als Typ von nebenan – regelmäßige Facebook Videos, wo er die Zuseher als Amici (Freunde) anspricht, Dreitagebart, Wampe, die er am Strand offen zur Schau stellt.
Die Botschaft ist klar – ich bin einer von euch und kämpfe gegen die da oben, die den Verstand verloren haben. Klingt einfach, muß man aber auch können.
Was den Vergleich mit Kickl angeht: Dem fehlt nicht Charisma, sondern Sympathie. Der macht den Eindruck, als ob er zum Lachen in den Keller geht.
August 12, 2019 um 6:59 pm |
ich gebe dir recht: Kickl ist ein eigenbrötlerisch wirkender Unsympathler. Salvini ist natürlich volksnäher – entsprechend höher ist seine politische Reichweite.
brillante Demagogen wie ein junger Haider sind jedoch beide nicht. Sie haben mit ihren Themen einfach den Willen der Bevölkerung auf ihrer Seite.
August 12, 2019 um 6:09 pm |
Die Deutschen und zu fragen, warum die anderen nicht ihrem Bespiel folgen wollen, 1. eine solche Frage fällt einem Deutschen nicht ein; 2. falls doch: es ist, weil die anderen es nicht verstehen, wie recht wir haben. Wir haben nämlich immer recht, mindestens in den allermeisten Fällen; wissen immer, was für die Welt (die anderen) gut ist. Das ist bitte keine Besserwisserei, es ist eben s o.
lg
caruso