Normal in Norwegen

Der irre Breivik hat seinen Willen bekommen und wird von Norwegens Justiz als normal behandelt.

Nicht normal ist auf jeden Fall die Höchststrafe von 21 Jahren.

Zwar bin auch ich ein Gegner der Todesstrafe.

Ich respektiere jedoch – im Gegensatz zu den meisten Europäern – andere Meinungen zu diesem Thema.

Die Europäer erachten sich augrund ihrer Haltung zur Todesstrafe als den Amerikanern moralisch haushoch überlegen.

Dabei handelt es sich jedoch um eine ziemliche Scheinmoral.

Fragt man Europäer, was sie mit den Mördern oder selbst nur Vergewaltigern ihrer Kinder anstellen würden, bekommt man auch von den zivilisiertesten Exemplaren auf einmal “Wild-West”-Antworten zu hören.

Die Europäer sind nur deshalb so von ihrer Haltung überzeugt, weil sie in der Todsstrafensdiskussion die Möglichkeit ausklammern, selbst Opfer schlimmer Verbrechen zu werden.

Stattdessen wurden wir dazu erzogen, uns in die armen Täter, die stets unschuldig im Todestrakt sitzen, hineinzuversetzen.

Strafen sind jedoch nicht nur zur Besserung der Täter da, sondern auch um “Rache-Gefühl” der Opfer zu befriedigen.

Wenn die Justiz das nicht mehr bringen will oder kann, werden gerade die Menschen im superzivilisierten Europa irgendwann wieder zur Selbstjustiz greifen müssen.

Das Urteil zeigt, wie degeneriert die Justiz im überzivilisierten Norwegen ist.

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7 Antworten to “Normal in Norwegen”

  1. besucher Says:

    Dort wo nicht mal mehr die Polizisten bewaffnet sind…

  2. Rainer Lang Says:

    „Der irre Breivik hat seinen Willen bekommen und wird von Norwegens Justiz als normal behandelt.“

    womit sich Norwegens Justiz als vergleichbar zur Klassenjustiz in sozialistischen Ländern erwiesen hat. Das Breivik hochgradig pathologisch defekt ist, kann nur ein Idiot oder ein ideologisch Indoktrinierter bezweifeln. Auch die ‚Legitimierung‘ durch veröffentlichung der angeblichen norwegischen Mehrheitsmeinung erinnert an die Klassenjustiz in sozialistischen Ländern. Es interssiert nicht die Meinung des Mobs, sondern einzig ein objektiv gemäss wissenschaftlicher Kriterien gefälltes Urteil und ein solches wird Breivik nie und nimmer als psychisch gesund klassifizieren.

    Und so wird es auch in ein paar Jahren gesehen werden, wenn US amerikanische und ostasiatische Wissenschatler den Fall neu betrachten werden. Darauf würde ich wetten….

    • American Viewer Says:

      Es interessiert nicht die Meinung des Mobs, sondern einzig ein objektiv gemäss wissenschaftlicher Kriterien gefälltes Urteil und ein solches wird Breivik nie und nimmer als psychisch gesund klassifizieren.

      Was heißt schon wissenschaftlich. Man hat im Fall Breivik schön gesehen wie die Sache funktioniert. Das erste Gutachten war vielen Menschen, den Medien, ja selbst der Richterin nicht genehm. In so einer Situation finden sich dann ganz schnell „Wissenschaftler“, die einem das gewünschte Ergebnis liefern. Das ist Massenpsychologie at his best. Ähnliche Phänomene gab es in DL nach dem Tsunami in Japan. Wenn der Wahnsinn epidemisch wird, heißt er Vernunft. Passend dazu ein Essay von Broder.

  3. American Viewer Says:

    Strafen sind jedoch nicht nur zur Besserung der Täter da, sondern auch um “Rache-Gefühl” der Opfer zu befriedigen.

    So habe ich die Sache noch gar nicht betrachtet. So gesehen war das heute ein gutes Urteil. Die Mehrzahl der Norweger und wohl auch die Opfer wollten dieses Urteil. Gegen Rache habe ich nichts. Das ist richtig. Wer will dieses Monster nicht für immer hinter Gittern sehen? Das ist ja wohl das mindeste.

    Es ist, wie du richtig sagst, die Scheinheiligkeit, die verstörend ist.

    Die Todesstrafe und geistig gestörte Attentäter sind da zwei gute Beispiele. Natürlich würde der gute Europäer niemals einen geistig erkrankten Menschen normal bestrafen. Was macht man also? Man verneint bei Bedarf einfach die geistige Erkrankung.

    Der Spiegel hat einen guten Journalisten in Oslo. Gerhard Traufetter ist sein Name. Traufetter spricht noch einmal ein paar Punkte im Vorgehen der Richterin an:

    Arntzen, ihr Beisitzer und die drei Laienrichter, stellen sich mit ihrem Urteil gegen das Justizsystem Norwegens. Der oberste Ankläger des Landes, Tor Aksel Busch, wollte ihr Anfang des Jahres das Recht absprechen, ein zweites forensisches Gutachten anfertigen zu lassen. Auch die beiden Ankläger, Svein Holden und Inge Bejer Engh, warnten sie in ihrem Plädoyer im Juni, sie solle im Falle Breivik kein neues Recht schaffen, weil der Oberste Gerichtshof ihre Entscheidung kassieren könnte.

    Schon im Januar brachte es Traufetter mit dem Titel „Der Wahnsinnige soll gesund werden“ recht präzise auf den Punkt.

    • aron2201sperber Says:

      21 Jahre Haft ist vielleicht zur Abschreckung genauso effizient wie Lebenslänglich.

      für die Opfer, die für immer einen Menschen verloren haben, ist es nicht dasselbe.

      Breivik gehört lebenslänglich in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.

      • American Viewer Says:

        Ich habe nichts gegen die Strafe. Das ist das Maximum, was die Gesetze hergeben. Die Strafe in der Psychiatrie wird nicht als härter angesehen. Warum auch immer.

        Daher ja auch der Hinweis der Staatsanwaltschaft. In Norwegen hat der Täter im Zweifel wohl ein Recht auf die „mildere“ Strafe, sprich auf die Psychiatrie. Die Richterin hat daraufhin schwer getrickst und behauptet, es gibt keine Zweifel an der Schuldfähigkeit von Breivik. Ganz so als gäbe es das erste Gutachten und genug Psychiater mit der gleichen Meinung nicht.

        Das Urteil scheint mir sehr anfechtbar, aber es will ja niemand anfechten. Weder die Staatsanwaltschaft, noch die Verteidigung, noch sonst jemand. Also wird das Urteil wohl Bestand haben.

      • aron2201sperber Says:

        ich glaube, was uns beide an dem Urteil stört, ist Folgendes:

        Breivik war wie Oswald oder Loughner ein psychisch gestörter Einzeltäter.

        Indem man ihn für zurechnungsfähig erklärt, stellt man ihn in eine Liga mit echten Terrororganisationen.

        Terrororganisationen verfügen zwar auch über irre Ideologien, die einzelnen Mitglieder müssen jedoch keinswegs irre sein.

        bei Einzeltätern steht hingegen immer der persönliche Irrsinn im Vordergrund:

        Die Ideologien der Einzeltäter

        die Ideologie ist austauschbar und zweitrangig

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