Das saudische Dilemma

Saudi-Arabiens Bevölkerung setzt sich zwar zu 27 % aus Gastarbeitern (vornehmlich aus Indien und den Philippinen) zusammen, die für die Ölscheichs schuften, bei der Asylquote stehen die Saudis trotz ihres Reichtums lediglich an 117. Stelle.

Obwohl es im steinölreichen Land genug Bedarf nach Arbeitskräften gibt, nimmt man kaum angeblich verfolgte Muslime auf.

Allerdings sorgt man dafür, dass die in Europa materiell versorgten Muslime auch weiterhin mit der richtigen Ideologie versorgt werden und liefert Moscheen, Imame und Dialüg-Zentren nach Europa.

Im eigenen Land halten sich die Sauds die Extremisten möglichst vom Leibe, während sie in Europa die Verbreitung des Salafismus fördern.

Ganz ähnlich hatte es auch Assad getrieben, der islamistischen Terror stets gefördert hatte, solange sich jener nicht gegen das “eigene Haus” richtete.

Bei aller Kritik an Saudi-Arabien muss jedoch eine wichtige Tatsache berücksichtigt werden:

In Saudi-Arabien sind die Salafisten nur ein Machtfaktor.

Im Iran sind die Mullahs hingegen an der Macht.

Ein Regime-Change in Saudi-Arabien könnte alles noch schlimmer machen, während es im Iran nur besser werden kann.

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11 Antworten to “Das saudische Dilemma”

  1. American Viewer Says:

    So Texte mag ich. Viele gute Beobachtungen kurz und knapp auf den Punkt gebracht.

  2. Kassandra von Troja Says:

    Unsere Gutmenschen aus allen Lagern der Republik werden ja nicht müde, diese Leute zu uns einzuladen um sie dann zum Nulltarif vollversorgen zu können, soll heißen, das muss natürlich der arbeitende Otto-Normal erbringen. Dass von diesen – in Europa – arbeitsunwilligen und stattdessen die Sozialsysyteme Belastenden keiner in ein Land geht, wo es für viel Arbeit wenig Geld und ansonsten keine sozialen Leistungen gibt, ist dann verständlich. Als ich noch soziale Leistungen ausgezahlt habe, hätte sich so mancher deutsche Sozialhilfeempfänger sehr gewundert, was Eingewanderten so alles zusteht – und es auch bekommen. Was die angeblich Verfolgten angeht, ist das Benehmen der meisten dieser Verfolgten angeht, alles andere als das wirklich Verfolgter, denn diese benehmen sich in einem Land, in dem sie Aufnahme finden gut und sind dankbar. Übrigens: Bei diesen sozialen Leistungen, die ich auszahlen musste, waren Urlaubsreisen in die Herkunftsländer der Verfolgten drin enthalten. Man kann sicher annehmen, dass das heute auch noch so gehandhabt wird.

    • aron2201sperber Says:

      Obwohl es genug reiche islamische Länder gäbe, bevorzugen es muslimische Asylwerber trotz aller beklagten Islamophobie, sich in Europa humanitär versorgen zu lassen:

      „Deutschland, was bietest du?“

      Zwar werden in den offiziellen UNO-Statistiken islamische Länder als Hauptaufnehmer von Flüchtlingen genannt:

      http://www.factfish.com/de/statistik/fl%C3%BCchtlinge%20nach%20dem%20zufluchtsland

      Dies liegt jedoch daran, dass Flüchtinge in islamischen Ländern für immer Flüchtlinge beiben, während sie in Europa nach wenigen Jahren aus der Statistik verschwinden.

      Jordanien steht an erster Stelle, obwohl die Palästinenser bereits vor mehr als 45 Jahren kamen und wie die Jordanier muslimische Araber sind.

      Pakistan steht an dritter Stelle, obwohl die afghanischen Paschtunen bereits vor über 20 Jahren kamen und ebenfalls dieselbe Sprache sprechen und dieselbe Religion teilen.

      Der Iran steht an fünfter Stelle, obwohl die afghanischen Hazaren bereits vor über 20 Jahren kamen und Iranisch-sprechende Schiiten sind.

      Die Flüchtlinge aus dem Bakankrieg sind hingegen in der UNO-Statistik nicht mehr zu finden, obwohl sie weder die Sprache noch die Religion der Aufnahmeländer teilten.

      Ganz zu schweigen von den Millionen Menschen, die seit Ende des zweiten Weltkriegs aus dem Ostblock geflohen waren.

    • aron2201sperber Says:

      Echte Flüchtlinge sind dankbar für den Schutz, den sie in Europa erhalten:

      Asyl vor Barbarei statt Asyl für Barbaren

      Von Asylbetrügern darf man sich jedoch keine Dankbarkeit erwarten.

      In diesem Punkt unterscheiden sich Asylbetrüger nicht von sonstigen Betrügern.

      Der Betrüger ist dem Betrogenen niemals dankbar, sondern verachtet ihn stets für seine Blödheit.

  3. arprin Says:

    Zustimmung, bis auf die Stelle mit Saudi-Arabien. Dass ein Regime Change in SA alles schlimmer machen könnte, gilt höchstens für die Beziehungen zum Westen, aber nicht für die Menschenrechtssituation in SA allgemein, denn obwohl es dort in den letzten Jahren einige Reformen gab, ist es immer noch das totalitärste Land der Welt. Es kann in Sachen Menschenrechte in SA kaum schlimmer kommen. Die Wahhabiten (oder Salfisten, die Ideologie ist dieselbe) sind in SA durchaus an der Macht. Ihre Ideologie bestimmt das Leben in dem Land und alle Nicht-Wahhabiten werden diskriminiert oder verfolgt. Das nennt man „an der Macht sein“.

    Bis zu einem gewissen Grad ist Kooperation mit SA angebracht:

    Iran vs. Saudi-Arabien


    Panzerlieferungen sind jedoch in keinster Weise zu rechtfertigen. Nicht nur aus moralischen Gründen- immerhin könnten diese Panzer eines Tages gegen von den Herrschern in SA gegen das eigene Volk eingesetzt werden- sondern auch aus strategischen. Denn wenn es mal zum Regime Change kommt, werden die neuen Herrscher die Panzer nicht einfach zurückgeben.

    • aron2201sperber Says:

      die Salafisten haben zwar viel Macht…
      …an der Macht ist nach wie vor die Familie Saud.

      der Wahabismus hat den Sauds geholfen, das Land in einem Zustand der Unterwerfung zu halten (weswegen es außer den religiösen Salafisten keine politische Opposition gibt)

      irgendwann könnten die Sauds jedoch auch selbst vom Wahabismus/Salafismus unterworfen werden.

      wenn die Salafisten auch die weltliche Macht übernehmen, werden nicht nur die Beziehungen zum Westen leiden, sondern der Irrsinn wird auch innerhalb Saudi-Arabien neue Horizonte erreichen…

      …auch wenn man sich das bei einem ohnehin schon völlig fundamentalisichen Land wie Saudi-Arabien kaum vorzustellen vermag.

      • besucher Says:

        Du meinst dass so etwas wie „die Frauen dürfen das Haus nicht mehr verlassen“ und „alle sendetechnisch empfangbaren Medien zur Unterhaltung sind verboten“ , Aron. Da gebe ich Dir Recht, dann wird es noch irrsinniger als es jetzt schon ist.

  4. Gastarbeit am Golf, Asyl in Europa « Aron Sperber Says:

    […] https://aron2201sperber.wordpress.com/2012/12/26/asyl-in-europa-statt-arbeit-am-golf/ […]

  5. Putins deutscher Experte | Aron Sperber Says:

    […] Laden war zwar ein Saudischer Staatsangehöriger, der Saudische Staat war bei aller berechtigten Kritik jedoch oft genug auch selbst das Ziel von Al Qaidas […]

  6. Voraussetzungen für ein effizienteres Asylsystem | Aron Sperber Says:

    […] ist nicht einzusehen, warum sich Länder, die arabisch und muslimisch sind und sogar Arbeitskräfte importieren müssen, bei der […]

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