In der Regel?

So erhellend die Erkenntnisse der beiden letzten Tage sind, eine der großen Fragen in Bezug auf das Verschwinden von Flug MH370 wurde auch bei der Pressekonferenz am Sonntag nicht erörtert: Warum nämlich die Boeing 777-200 nach Abbruch des Funkkontakts umkehren, malaysisches Gebiet überfliegen und dabei vom Radar des Militärs erfasst werden konnte – und trotzdem nichts geschah.

Die gängige Reaktion nämlich auf das Eindringen eines nicht identifizierten Flugzeugs, wie es Flug MH370 nach Abschalten des Transponders und des ACARS war, ist massiv: In der Regel steigen binnen Minuten Kampfjets auf, um den Eindringling abzufangen.

(Spiegel)

Solche Ereignisse sind nun einmal nicht die Regel.

Selbst das Pentagon konnte trotz höchster Alarmbereitschaft nicht geschützt werden.

Dem Militär ein Fehlverhalten vorzuwerfen, ist natürlich immer das Leichteste.

Inkompetente Journalisten werden dann auf einmal zu großen Experten für Radar und Kampfjets.

Bleibt zu hoffen, dass Malaysias Luftwaffe nicht dasselbe Schicksal wie Italiens „Aeronautica Militare“ erleidet.

Jahrzehntelang prozessierte Italiens Justiz gegen die Generäle der italienischen Luftwaffe, denen man vorwarf, einen angeblichen Nato-Luftkrieg verschleiert zu haben, der zum Absturz einer italienischen Passagier-Maschine über der Mittelmeerinsel Ustica geführt haben solle.

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2 Antworten to “In der Regel?”

  1. American Viewer Says:

    Ein nicht sehr intelligenter Spiegel-Artikel. Malaysia ist ein relativ kleines, relativ armes Land – und wohl ohne direkte Feinde. Warum sollte man da Unsummen in sein Militär stecken?

    Vielleicht war der Überflug außerhalb der üblichen Bürozeiten, wie kürzlich in der Schweiz:
    http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Die-Schweiz-hatte-keine-Kampfjets-bereit-19722028

    😀

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