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Warum Terror für Opfer nicht „bono“ ist

November 6, 2015

Bisher verhielten sich der Kreml sowie die russischen Medien in Sachen möglicher Anschlag auf das Passagierflugzeug mehr als zurückhaltend, wie der „Independent“ schreibt. Sollte eine Bombenexplosion als Absturzursache bestätigt werden, könnte das einen schweren innenpolitischen Dämpfer für die Großmachtpolitik Putins bedeuten.

(ORF)

Putins Syrien-Strategie beruhte auf dem Konzept, seinen Bastard Assad zu stärken.

Dabei ging es in erster Linie um Aleppo und andere umkämpfte Städte im Westen Syriens, und nicht um die vom IS beherrschten östlichen Gebiete, die Assad ohnehin abgeschrieben hatte.

Dass Putin jetzt auf einmal doch den IS zum Gegner hat, passt ihm gar nicht ins Konzept.

Auch wenn „Cui bono?“-Theorien nach Anschlägen gegen den Westen in Putins Medien stets breitgetreten wurden, sieht man jetzt, wie wenig „bono“ es ist, Opfer von miesen Terroristen zu werden.

„Bono“ ist der Terror ausschließlich für die Reputation der IS-Terroristen, die gezeigt haben, dass sich auch außerhalb des IS zuschlagen können.

Putin wird trotzdem auf den Terror reagieren müssen, und sich dabei wie der Westen die Hände schmutzig machen. Denn wer gegen Terroristen Schwäche zeigt, wird erst recht weiter zum Opfer gemacht werden.

Auch für die USA war es nicht „bono“, nach dem Al Qaida-Anschlag durch Stärke reagieren zu müssen, und sich dabei in aufreibende Kämpfe gegen islamische Irre zu verwickeln.

Bomben gegen Passagierflugzeuge waren in den 80er-Jahren Gaddafis Spezialität.

Gaddafi bestrafte Staaten, die sich ihm gegenüber falsch benommen hatten, jedoch militärisch eine Nummer zu groß waren, besonders gerne mit Bomben gegen Passagierflugzeuge.

Die Rache genoss sich Gaddafi stets im Stillen.

Lockerbie und eine über Niger explodierte französische Passagiermaschine musste er zwar letztlich auf seine Kappe nehmen.

Sein Meisterstück blieb jedoch Ustica.

Hier wurde er vom bestraften Land auch noch zum Opfer erklärt, während seine größten Gegner jahrzehntelang als Täter verdächtigt wurden.

Italien hatte es damals nicht ins Konzept gepasst, dass der wichtigste Öl-Lieferant gleichzeitig auch für den Terror zuständig war:

1994 kam ein internationales technisches Gutachten zu dem Ergebnis, dass es sich um eine Bombenexplosion im Inneren des Flugzeuges gehandelt habe, und zwar in der Toilette, welche steuerbordseitig im Heck liegt.

(Wikipedia)

Daher drückte Italien beide Augen zu, um diese Geschäfte trotz Gaddafis Terror nicht zu verderben:

Die nicht-technischen Mitglieder der Priore-Kommission sahen weiterhin eine Rakete als Ursache an.

(Wikipedia)

Gaddafi hatte aber immerhin zwei Seiten (auch wenn beide bösartig waren):

Sudans Präsident Numeiri: „Ghaddafi hat eine gespaltene Persönlichkeit – beide Seiten sind bösartig.“

So konnte er trotz wahnsinniger Rache-Aktionen am nächsten Tag wieder der charmant-schmierige „Amico“ sein, mit dem man tolle Geschäfte abschließen konnte.

Dass Gaddafi sich niemals öffentlich zu seinen Terroranschlägen bekannte, half natürlich beim Ignorieren.

Diese Möglichkeit gibt es bei Al Qaida oder dem IS nicht.

Putin wird den Kampf gegen den IS daher wohl oder übel aufnehmen müssen – mit all den hässlichen Dingen, die eine Konfrontation mit wahnsinnigen Monstern mit sich bringen.

Im Gegensatz zu Putin nach 9/11 sollte sich der Westen jetzt nicht schadenfroh zurücklehnen, sondern Putin die Unterstützung anbieten, die für einen gemeinsamen Kampf gegen den IS notwendig wäre.

Strafaktion gegen Russland?

November 1, 2015

Die Absturzursache ist noch unklar – ebenso wie die Frage, ob der Pilot einen Notruf absetzte oder nicht. Zunächst hatte ein Vertreter der ägyptischen Flugaufsicht Stunden nach dem Absturz erklärt, dass der Pilot technische Probleme gemeldet habe. Und dass er den nächstgelegenen Flughafen ansteuern wolle.

Später dann dementierte der für zivile Luftfahrt zuständige ägyptische Minister Mohammed Hossam Kamal: Die Luftverkehrskontrolle habe keine Notrufe aus dem Flieger aufgezeichnet. „Bevor das Flugzeug abstürzte, gab es nichts Ungewöhnliches“, sagte Kamal laut CNN auf einer Pressekonferenz, „es verschwand plötzlich vom Radar.“ Die Maschine hatte schon fast ihre Reiseflughöhe erreicht, als sie 23 Minuten nach dem Start praktisch senkrecht zu Boden stürzte.

(Spiegel)

Zwar treiben sich Dschihadisten am Sinai herum, sie wären jedoch wohl kaum in der Lage, ein Flugzeug in so einer Höhe abzuschießen.

Eine Bombe in ein Flugzeug zu schmuggeln, ist da wohl schon leichter zu schaffen.

Das Motiv für so eine Tat wäre wohl auch ziemlich klar. Russland ist im Moment der Hauptfeind aller möglichen Dschihadisten (mit Ausnahme der Hisbollah).

Ein Flugzeug mit Passagieren des verfeindeten Staates ist ein klassisches Ziel für eine Strafaktion von Terroristen, die ihrem Gegner militärisch nicht gewachsen wären.

Nebenbei schadet der Terror auch Sisis Ägypten und wäre das Flugzeug über Israel explodiert hätte es überhaupt ein herrliches Durcheinander gegeben:

Route

Ein wahrer Meister solcher Strafaktionen war Gaddafi.

Gaddafi bestrafte Staaten, die sich ihm gegenüber falsch benommen hatten, jedoch militärisch eine Nummer zu groß waren, besonders gerne mit Bomben gegen Passagierflugzeuge.

Die Rache genoss sich Gaddafi stets im Stillen.

Lockerbie und eine über Niger explodierte französische Passagiermaschine musste er zwar letztlich auf seine Kappe nehmen.

Sein Meisterstück war jedoch Ustica.

Hier wurde er vom bestraften Land auch noch zum Opfer erklärt, während seine größten Gegner jahrzehntelang als Täter verdächtigt wurden.

Spiegel missbraucht Bellingcats Reputation

Januar 13, 2015

Ein Team von Spiegel, Algemeen Dagblad und Correctiv hat mit Unterstützung der internationalen Investigativplattform Bellingcat nach den Schuldigen für den Abschuss von Flug MH17 am 17. Juli über der Ukraine gesucht. Diese Investigativjournalisten und Rechercheure kommen zu dem Schluss, dass womöglich beide Seiten, also Russen und Amerikaner, die die Ukrainer decken, ein Interesse daran haben könnten, „die Geschichte von MH17 nicht zu Ende zu erzählen“.

Die Rechercheure schließen aus, dass die Boeing 777 von einer Luft-Luft-Rakete abgeschossen wurde, denn da hätte es weniger Einschusslöcher gegeben.

Was sie nicht ausschließen ist jedoch, dass sich ein ukrainischer Kampfjet in der Nähe der Maschine, vermutlich sogar unterhalb der Malaysian Airlines versteckt haben könnte. Dann hätten die Ukrainer die Passagiere eines zivilen Flugzeugs quasi zu Geiseln gemacht.

(Kurier)

Was für eine komplett an den Haaren herbeigezogene Geschichte, bei der Bellingcats gute Reputation vom Spiegel schamlos missbraucht wird.

Dass sich ein ukrainischer Jet hinter dem Passagierflugzeug versteckt hätte, wurde vom russischen Verteidigungsministerium bereits im August 2014 behauptet:

„Where is the transcript of the recordings of conversations between the pilot of this plane and his command? How did a military aircraft come to be alongside a civilian one?

„If people are saying today that a rocket was fired from the ground towards that military plane, then I’d like to look that military pilot in the eye who used a civilian plane as cover, if of course that’s what happened,“ Antonov said.

Was Bellingcat von jener These der „Geiselnahme durch die Ukrainer“ tatsächlich hält, kann man bei Bellingcat nachlesen:

Now, instead of a jet appearing in front of MH17 it’s appearing alongside it, maybe even using it as cover from a surfaced launched missile. This would be an impressive feat of piloting considering the speed and flight ceiling of a SU-25 are both much lower than that of MH17

(Bellingcat)

Dass sich Militärjets hinter Passagierflugzeugen verstecken können, die dann statt ihnen abgeschossen werden, ist eine faszinierende Theorie.

Über ein derartiges Szenario wurde nach dem Absturz einer italienischen Passagiermaschine vor Sizilien jahrzehntelang spekuliert.

In der Realität dürfte ein derartiges Manöver wohl trotzdem noch nie stattgefunden haben.

Schützt Putin die ukrainischen Schützen?

November 12, 2014

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bestätigte zu RIA Novosti, dass das Thema der Flugzeugkatastrophe die kurze Unterredung Putins mit Abbott dominiert habe. „Abbott sprach über Angaben verschiedener Herkunft, die der australischen Seite zur Verfügung stehen. Putin sagte daraufhin, dass die russische Seite all ihre Angaben schon bereit gestellt habe und darauf hoffe, dass auch die anderen Angaben, von denen viele sprechen, publik gemacht werden.“

(RIA Novosti)

Obwohl der Abschuss wenige Kilometer von der russischen Grenze erfolgte, konnte Russland keine Beweise für die von russischen Medien (und deren westlichen Nachplapperern) behauptete These eines „Abschusses durch einen ukrainischen Kampf-Jet“ vorlegen.

Als 1980 ein italienisches Flugzeug im Mittelmeer abstürzte, fand man in den Radaraufzeichnungen ebenfalls keinen Hinweis auf einen Abschuss durch ein anderes Flugzeug.

Die These eines Nato-Abschusses war jedoch so populär, dass man der eigenen Luftwaffe unterstellte, alle Beweismittel manipuliert zu haben, zumal sie mit den Nato-Tätern unter einer Decke gesteckt habe.

Jahrzehntelang prozessierte man gegen die Generäle der „Aeronautica Militare“, ohne Hinweise für die angebliche Vertuschung zu finden.

Am Ende wurde jedoch in einem absurden Zivilprozess die Luftkampf-These abgesegnet, und Italien zu Milliardenzahlungen wegen der „Nichtverhinderung“ des angeblichen Luftkampfes verurteilt.

Nach der italienischen Logik müsste Putin mit den ukrainischen Tätern ebenfalls unter einer Decke stecken, zumal er keine Radaraufzeichnungen für die in seinen eigenen Medien vertretene These vorlegen konnte.

Obwohl Ustica fest zum Repertoire eines jeden gestandenen Verschwörungstheoretikers gehört, und gleichzeitig die russische Theorie begeistert nachgeplappert wird, ist noch niemand der Verschwörungsexperten auf die Idee gekommen, die Schlussfolgerungen aus den eigenen Theorien zu ziehen.

Wäre der Absturz in der Nähe eines Nato-Landes erfolgt, wäre es natürlich etwas völlig Anderes:

Dann wäre es völlig klar, dass das Fehlen von Radar-Beweisen für einen Nato-Abschuss „wie bei Ustica“ nur an der Vertuschung durch die Nato liegen könne.

Der Opferausbeuter braucht keine Beweise

September 22, 2014

Berlin – Zwei Monate nach dem Absturz des Fluges MH17 planen die Familien der deutschen Opfer, vor Gericht zu ziehen. Die Hinterbliebenen wollen den ukrainischen Staat in den kommenden zwei Wochen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verklagen, sagte der Rechtsanwalt und Professor für Luftfahrtrecht, Elmar Giemulla, in der „Bild am Sonntag“. Als Vertreter von drei der vier deutschen Opferfamilien wolle er außerdem Schmerzensgeldforderungen von je mindestens einer Million Euro stellen.

(Spiegel)

Für eine Klage gegen Russland “fehlen noch die Beweise”, bei der Ukraine braucht der feine „Opfer-Anwalt“ keine, da sie für ihren Luftraum verantwortlich sei und sich daher auf jeden Fall der „Unterlassung“ schuldig gemacht habe.

Nach derselben Logik müsste man den Staat auch verklagen können, wenn ein Raser auf der Autobahn einen Unfall verursacht hat, da der Staat die Kontrolle über die Autobahnen hat (wenn nicht müsste er sie sofort zusperren).

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MH17 absichtlich abgeschossen?

September 21, 2014

Versehentliche Abschüsse von Passagiermaschinen sind immer wieder vorgekommen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Korean-Air-Lines-Flug_007

http://de.wikipedia.org/wiki/Iran-Air-Flug_655

Im Gegensatz zu den Russen stritten die Amerikaner ihre Tat nicht feige ab.

Absichtliche Abschüsse hätte sich jedoch nicht einmal ein Gaddafi leisten können, da es klar gewesen wäre, dass seine Piloten wohl kaum ohne seinen Befehl gehandelt hätten.

Deswegen war selbst ein Gaddafi auf eingeschmuggelte Bomben angewiesen, wenn er ein Flugzeug abstürzen lassen wollte.

Putin ist wohl ein ziemlich ausgekochter Typ – trotzdem würde ihm niemand zutrauen, absichtlich eine Passagiermaschine abgeschossen zu haben.

Den biederen Ukrainern und ihren biederen Verbündeten wie Mutti-Merkel oder Peace-Obama traut man es hingegen zu.

In fast allen Bereichen war der Ostblock der freien Welt unterlegen.

Bei der Desinformation konnte man jedoch stets große Erfolge feiern.

So konnte die Verantwortung für die Spannung, die durch linke Terrororganisationen in der freien Welt geschürt wurde, erfolgreich dem Westen zugeschoben werden.

Die Ermordung eines amerikanischen Präsidenten durch einen Kommunisten konnte mit Hilfe eines nützlichen Idioten aus Hollywood ebenfalls zu einem rechten Komplott umgedeutet werden.

Die Desinformation hat den Untergang des Kommunismus unbeschadet überstanden.

Die vielen 9/11-Truther zeigen, dass das Urteilsvermögen der freien Welt sogar weiter erodiert.

Ohne Putins Dementi

August 4, 2014

Vielleicht ist das auch kein Wunder, den – ohne jedes Dementi – verdichten sich die Hinweise auf die gleichzeitig mit MH 17 in der Luft befindliche Maschine mit dem russischen Präsidenten Putin an Bord. Sie flog demnach dreißig Minuten hinter der malaysischen Unglücksmaschine und war verspätet.

(Willy Wimmer – Compact)

Dass Putin zu jener Zeit in jener Gegend mit dem Flugzeug unterwegs gewesen wäre, wird nicht einmal von Putin selbst behauptet.

Es stört ihn allerdings auch nicht, wenn seine Propagandisten die Geschichte trotzdem weiterverbreiten.

Auch Gaddafi hatte nach dem Absturz von Ustica nie behauptet, das eigentliche Ziel eines Nato-Angriffes gewesen zu sein.

Trotzdem gilt jene abstruse Geschichte, die von seinen italienischen Öl-Kunden in die Welt gesetzt wurde, heute als gerichtlich abgesegnete Wahrheit.

Wenn es um die Verbreitung eines Ustica-Szenarios geht, darf natürlich auch Rammstein mit seinen „Parabeln“ nicht fehlen:

Wer jemals mit Flugunfalluntersuchungen – auch wie im Fall der schrecklichen Katastrophe auf dem US-Stützpunkt Ramstein – befasst gewesen ist, der kann doch nur auf die dabei grundlegenden mathematischen Berechnungen im Sinne von dargestellten Parabeln verweisen. Danach gibt es nicht nur mathematische Gesetzmäßigkeiten für Flugzeuge in zehn Kilometer Höhe, die durch einen Vorfall in ein Unglück gestürzt werden. Wenn man diese Gesetzmäßigkeiten, die vom Charakter her allgemeingültig sind, hier zugrundelegt, dann liegt die Entfernung zwischen dem Absturzort und dem Punkt in zehn Kilometer Höhe, wo sich das Unglück für die Maschine MH17 eingestellt hatte, vom Absturzort fast 100 km westwärts. Alleine schon dieser für eine westliche Regierung zu normalen Zeiten zwingende Darstellung hätte das Gebäude der Schuldzuweisung, auch an den russischen Präsidenten Putin, erst gar nicht entstehen lassen. Solange es niemanden gibt, der diese für jeden Unfall in großer Höhe anzunehmende mathematische Gesetzmäßigkeit in dem vorliegenden Fall begründet außer Kraft setzt, muss nach der Plausibilität vorgegangen werden.

Putin als Opfer?

Juli 19, 2014

In Moskau verbreitete am Freitag das staatlich kontrollierte Fernsehen die These, das Flugzeug des russischen Präsidenten Wladimir Putin könnte das eigentliche Ziel der abgefeuerten Rakete gewesen sein. Tatsächlich war die Präsidentenmaschine zur gleichen Zeit auf dem Heimflug aus Lateinamerika.

(Kronen Zeitung)

Nach dem Absturz eines italienischen Flugzeugs war es Gaddafis italienischen Geschäftsfreunden gelungen, den Täter zum Opfer zu erklären:

Dennoch gelang es Untersuchungsrichter Rosario Priore in jahrelanger Puzzlearbeit, das Szenario von Ustica zu rekonstruieren. Seine These: Nato-Jäger waren an jenem Abend unterwegs, um ein Flugzeug mit Libyens Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi abzuschießen. Der aber entkam; stattdessen wurde die Itavia-Maschine vor Ustica von der Rakete getroffen.

(taz)

Allerdings wurde die italienische DC9 erst nach Jahren gefunden – genug Zeit, um Legenden zu stricken, deren Gegenteil – bei umgekehrter Beweislast der perversen italienischen Justiz – nicht mehr bewiesen werden konnte.

Putin wird mit dieser Geschichte nicht so leicht durchkommen.

Zu eindeutig sind die Fakten, die auf dem Tisch liegen.

Dass er mit dem Flugzeug zu jener Zeit in jener Gegend unterwegs gewesen wäre, wird ja nicht einmal von ihm selbst behauptet (allerdings 1980 auch nicht von Gaddafi).

 

Ustica-Szenario für Flug MH370

Mai 20, 2014

Unter dem Titel „Flight MH370 – The Mystery“ stellt der US-Autor Nigel Cawthorne nach einem Bericht der „Daily Mail“ die Behauptung auf, die Maschine sei bei einem gemeinsamen Trainingsmanöver der amerikanischen und thailändischen Armee über dem südchinesischen Meer aus Versehen abgeschossen worden.

(Focus)

Der Autor greift das Ustica-Szenario auf.

Auch bei Ustica gab es keine Beweise für einen Abschuss durch wen auch immer.

Allerdings war der mit dem Fall betraute Richter fest von der Theorie eines Luftkampfes überzeugt und ordnete sämtliche Fakten seiner faszinierenden Theorie unter.

Als das Wrack schließlich geborgen wurde, konnte von einem internationalen Sachverständigen-Team kein Hinweis auf einen Abschuss festgestellt werden. Stattdessen wurde eine Bombe als wahrscheinlichste Ursache angesehen.

Richter Priore glaubte jedoch trotzdem weiter an seine Theorie und feuerte seine Sachverständigen, um sie mit Sachverständigen zu ersetzen, die willig waren, seine These zu stützen.

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Ausbeutung der Opferangehörigen

März 25, 2014

Absturztheorie erzürnt Opferangehörige

Die Nachricht der malaysischen Regierung, das vermisste Passagierflugzeug der Malaysia Airlines sei in den Indischen Ozean gestürzt, hat bei den Angehörigen Entsetzen und Wut ausgelöst. In einer Stellungnahmen bezeichneten die Familien die Regierung in Kuala Lumpur als „Mörder“ und warfen ihr vor, „die Wahrheit zu verschleiern, verheimlichen und vertuschen“. Bei einem Protestmarsch auf die malaysische Botschaft in Peking entlud sich am Dienstag die aufgestaute Wut.

(ORF)

Die Angehörigen verbrachten zwei Wochen in quälender Ungewissheit.

Nun wurde ihr Hoffen durch eine böse Nachricht beendet.

Es ist menschlich, nicht auf diejenigen wütend zu sein, die einem falsche Hoffnungen gemacht haben, sondern auf diejenigen, die sie zerstört haben.

Die kollektive Trauer und Wut macht Opferangehörige anfällig für Manipulationen.

Eine Verschwörung gegen die geliebten Angehörigen aufzudecken, ist befriedigender, als sich mit einem tragischen Unfall abzufinden.

Eine besonders starke Tradition hat die Instrumentalisierung von Opferangehörigen in Italien.

Bei der gerichtlichen Aufarbeitung des Ustica-Falles spielte der Angehörigen-Verband eine entscheidende Rolle.

Obwohl nach jahrzehntelangen Strafprozessen festgestellt worden war, dass es für die Raketentheorie keine Beweise gebe, gelang es den Opferangehörigen beim Zivilgericht ihre Ansicht durchzusetzen.