Kurras wurde von den westdeutschen Behörden „geschützt“, weil es ursprünglich keinen Grund zur Vermutung gab, er habe absichtlich gemordet.
Dazu hätte es sich schon um einen Stasi-Agenten handeln müssen, der absichtlich „Spannung“ provozieren wollte.
Genau das, was später in linken Medienkampagnen immer wieder über angebliche westliche Agenten-Verschwörungen behauptet wurde.
Dass man Kurras trotz der neuen Erkenntnisse so billig davonkommen lässt, zeugt von der mangenden Bereitschaft, die eigene politische Vergangenheit aufzuarbeiten.
Dabei geht es weniger um die Stasi-Vergangenheit.
Der ganze 68er Mythos, der viele der heute Mächtigen entscheidend geprägt hatte, stünde womöglich auf dem Spiel gestanden.
Ob die Stasi einen expliziten Auftrag gegeben hatte, lässt sich zwar aus der Aktenlage nicht mehr nachweisen.
Dass sie Ohnesorgs Tod für eine die westdeutschen Studenten radikalisierende Kampagne genutzt hatte, die durch von ihr finanzierte und gesteuerte Medien wie „Konkret“ und linke Studentenorganisationen umgesetzt wurde, steht außer Zweifel:

http://www.amazon.de/Kommunismus-Spass-Ulrike-Meinhof-Konkret/dp/3434506004
Bei vollem Bewußtsein, dass es sich bei Kurras um ihren eigenen Mann gehandelt hatte, verfolgte die Stasi höchst erfolgreich eine „Strategie der Spannung“.
Kein Wunder, dass man bei der Anprangerung einer angeblichen „Strategie der Spannung“ durch westliche Geheimdienste stets so viel Phantasie zeigte:
Offenbar hatte man damit genug „praktische Erfahrungen“.