Archive for Mai 2009

Der Falter gibt Entwarnung

Mai 28, 2009

Der Falter hat die Politische Unkorrektheit für sich entdeckt:

Da eine kritische Islam-Studie – dort eine Schelte für den Vorsitzenden der israelitischen Kultusgemeinde.

…und hier die Verteidigung des Rechts auf Meinungsfreiheit für den Verfasser der Holocaust-Industrie:

Falter Finkelstein

Ich bin auch der Ansicht, dass das Recht auf Meinungsfreiheit (im Rahmen der Gesetze) allen zustehen muss.

Norman Finkelstein vom Vorwurf der Holocaust-Relativierung freizusprechen, zeugt jedoch von schwerer journalistischer Inkompetenz:

Finkelsteins Argumente werden nicht einfach von „Rechten“ (Rechte und Rechtsextreme sind für den auf der „korrekten“ linken Seite stehenden Falter dasselbe) „aufgegriffen“. Finkelstein kooperiert aktiv mit Protagonisten, die eine noch größere Gefahr als unsere Honsiks darstellen.

Wenn Finkelstein kein Holocaust-Relativierer ist, dann gibt es keinen Holocaust-Relativismus.

Und als Draufgabe das hier:

Rechtsextreme Kids

In einer italienischen Fabel nehmen die Dorfbewohner den Warnruf eines jungen Schäfers, der aus Jux zu oft vor dem bösen Wolf gewarnt hatte, nicht mehr ernst…

Hier ist es noch schlimmer. Der Schäfer namens „Falter“ kann den „bösen rechten Wolf“, vor dem er so oft gewarnt hatte, nicht erkennen, wenn er vor ihm steht.

Anders ist es nicht zu erklären, warum man ausgerechnet jetzt, wo sogar Bundeskanzler Faymann zu Recht aufgeschreckt ist, mit solchen Verharmlosungen daherkommt.

Ein linker Agent feixt über den Rechtsstaat

Mai 26, 2009

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Eine neue juristische Untersuchung des Falls Benno Ohnesorg fürchtet Kurras offenbar nicht: „Niemand, auch der Staatsanwalt nicht, wird glauben, dass ich einen Mord begangen habe.“ Er sei „rechtskräftig freigesprochen“ worden, so der Rentner. „Fertig.“

Karl-Heinz Kurras verhöhnt die deutsche Justiz, vor der er sich auch früher schon nicht gefürchtet hatte.

Trotz der DDR-Propaganda wusste er genau, dass es sich eben doch um einen Rechtsstaat handelte, der selbst Staatsfeinde nicht grausam verfolgte, und schon gar nicht um einen Polizeistaat, der den Bürgern hinterherspionierte.

Die „Staatssicherheit“ war schließlich einer der wenigen Disziplinen, in der die totalitäre DDR der BRD naturgemäß überlegen war.

Auch die RAF-Terroristen hatten keine Angst vor den Repressionen eines angeblichen „Polizeistaats“.

Sie gaben zwar gerne vor, „Hitler“ zu bekämpfen – wußten aber genau, dass es ein „Hitler“ war, der sich skrupelhaft an das Grundgesetz hielt und auf Grund der historischen Schuld stark zu schlechtem Gewissen neigte.

Sympathisierende Anwälte, die den Rechtsstaat bis zum Äußersten und oft noch weiter ausreizten, waren von Anfang an ein wichtiger Teil der „Bewegung“:

Zuerst Horst Mahler – danach der besonders miese Klaus Croissant, durch den etliche Sympathisanten erst zu Terroristen wurden.

Und selbstverständlich die etwas feineren Herren, die sich nicht selbst  die Hände schmutzig machten und später bemerkenswerte Karrieren im angeprangerten „Unrechtsstaat“ machten.

Die autoaggressiven Handlungen der inhaftierten Baader-Meinhof Bande erfolgten keineswegs aus Verzweiflung über die staatlichen Maßnahmen (auch wenn es den Anwälten erstaunlich gut gelungen war, das Bild eines, die „politischen Gefangenen“ folternden  und sogar mordenden Staates zu verbreiten), sondern aus Frustration, dass der verhasste Staat nicht vor ihrem Größenwahn in die Knie gegangen war.

Geistige und biologische Väter des „jungen“ Antisemitismus

Mai 20, 2009

Die Provokation von Mauthausen lässt sich leicht in ein gewohntes Schema einordnen:

Jungwähler-Idol HC Strache:

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Jungwähler:

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Beim Auschwitz-Skandal greift das klassische Muster nicht so ganz:

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Der Vater des jungen Antisemiten – optisch ein esoterisch angehauchter, schöngeistiger 68er (inkl. Migrationshintergrund) – steht für eine etwas andere, leider aber auch weit verbreitete Form von Antisemitismus.

Viktor Miloserdov widerspricht diesem Ablauf der Ereignisse vehement. Vielmehr sei im Laufe eines Vortags des „MORAH“-Reiseleiters am Tag der verfrühten Abreise der Satz gefallen: „Israel hat bisher die Römer, die Deutschen und Perser überlebt und wird auch die Palästinenser überdauern, da diese Länder keine Kultur haben.“ Ein Albertgassen-Schüler iranischer Abstammung hätte sich diese Aussage nicht gefallen lassen wollen, was nur verständlich sei, erzählt der Cellist weiter. „Daraufhin folgte eine ruhige Diskussion darüber, warum so etwas überhaupt gesagt wird und als das Gespräch vorbei war, sind die Schüler zum darauf folgenden Zeitzeugengespräch aufgebrochen“. Dort wäre ihnen dann verkündet worden, dass sie aufgrund einer angeblichen „Alle Juden gehören vergast“-Aussage als Kollektivstrafe zurück ins Hotel geschickt werden.

Der Sohn war also eigentlich das Opfer – auch der Kühengruss ein „Ethno“-Zeichen, das er von befreundeten Tschetniks – pardon – Serben aufgeschnappt hatte.

HC Strache behauptete allerdings auch, nur 3 Biere bestellt zu haben:

P.S. Halte nichts von drakonischen Strafen für Jugendliche. Es sollte jedoch genau analysiert werden, was bzw. wer sie zu solchen Aktionen motiviert.

Entlarvendes FPÖ Inserat in der Kronen Zeitung

Mai 18, 2009

Habe am Freitag im Radio HC Straches Rede bei der Anti-Moschee Demo gehört. Er zitierte dabei Salman Rushdie, Necla Kelek und Ulrike Ackermann und schien ein kompetenteres Verständnis von der Gefahr des Islamismus zu zeigen als die meisten anderen Politiker, die aus Angst selbst als „rechts“ dazustehen, das Schmuddelthema Islam meiden.

Man überläßt dem rechten Hetzer Strache die Islam-Kompetenz, der damit seiner rassistischen Hetze einen staatstragend-seriösen Anstrich geben kann.

Wie wenig es Strache & Co um die Gefahr des Islamismus geht, beweist die FPÖ mit dieser Anzeige, die von Bundeskanzler Faymann zu Recht als Schande bezeichnte wurde:

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Mit dem Irak wolle man keine Grenze haben und nicht in den Nahostkonflikt hineingezogen werden (der ebenfalls an die Türkei angrenzende Iran bleibt interessanterweise unerwähnt)

Stattdessen hetzt man gegen die von der islamistischen Ideologie am meisten bedrohten demokratischen Staaten, obwohl Israel kein Beitrittskandidat ist, und die Türkei mit den Kopftuch-Islamisten von der AKP wohl auch keine Chancen auf einen Beitritt hätte.

Den FPÖ Heuchlern, die eine Türkei auf keinen Fall in der EU haben wollen, kommt der AKP-Islamismus somit sehr gelegen:

Die FPÖ will die Türken nicht in der EU haben, egal ob sie unsere Werte teilen oder nicht (dasselbe gilt im noch stärkeren Ausmaß für Juden). Der Kopftuch Islamismus ermöglicht eine saubere Trennung. Fehlt noch eine islamistische Türkei, in die man alle „islamistischen“ Türken (natürlich auch die Nichtislamisten) zurückschicken könnte. Die Nazis mussten die Juden noch zwingen, den Stern zu tragen – diese Aufgabe nimmt die AKP der FPÖ ab.

Sinkt der Ölpreis, sinkt die Würde

Mai 15, 2009

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Im November 2007 hatte Venezuelas Staatspräsident Hugo Chávez die Beziehungen zu Kolumbien aus Verärgerung über das Verhalten des kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe in der Geiselaffäre abbrechen lassen. Uribe hatte ihm damals ein Mandat zur Vermittlung bei den Bemühungen um die Freilassung von Geiseln der linken FARC-Rebellen, darunter auch die dann im Juli 2008 befreite frühere Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt, entzogen.

Chávez erklärte damals, solange der konservative Uribe Präsident Kolumbiens sei, werde er weder zum Staatschef noch zur Regierung Kolumbiens Beziehungen unterhalten. „Ich kann das schon allein wegen meiner Würde nicht“, meinte er. Bei einem Treffen der beiden Präsidenten Anfang dieses Jahres hatte sich jedoch schon das Tauwetter angekündigt. (APA/dpa)

Sinkt der Ölpreis, sinkt die Würde – und Hugo redet doch wieder mit den teuflischen Imperialisten.

Die hiesigen kompromisslosen Antiimperialisten werden jetzt sicher enttäuscht sein.

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Liza is back

Mai 14, 2009

…und hat sehr schöne Eindrücke von seiner USA-Reise mitgebracht.

Auch für mir wäre eine Pilgerfahrt zum Motown-Museum nach Detroit eine absolute Pflicht. (als besonders seltsamer Neocon war ich zwar schon fünfmal auf Kuba, aber erst einmal für ein paar Tage in N.Y.)

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Motown-Soul war die geilste Musik der 20. Jahrhunderts:

Der wunderbare frühe Jackie Wilson:

Der Höhepunkt des klassischen Motown Sounds:

Diana Ross, die Motown-Diva:

Der (noch unverschandelte) „King of Pop“:

Auch in der Disco-Ära gab es noch großartige Produktionen:

ja, ja – „kulturlose“ USA…

Das Buch für neokonservative Finsterlinge

Mai 11, 2009

Morgen erscheint ein Buch, auf das neokonservative Finsterlinge (wie ich) lange gewartet haben.

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Öffentlich zuzugeben, dass man – wie es meine amerikanische Lieblingsbloggerin ausdrückte – „the dread thing“ geworden sei, ist keine leichte Sache:

“neocon-coming outs” haben daher Seltenheitswert, aber vielleicht werden jetzt noch andere dem mutigen Beispiel folgen…

Das angegriffene „Establishment“ reagierte auf die „neokonservative“ Provokation mit gereizter „Langeweile“.

FPÖ fuhr nach Kölle

Mai 10, 2009

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Es gab gute Gründe, die von Pro Köln organisierte Konferenz kritisch zu betrachten.

Habe mit pi.news und Pro Köln so meine Probleme.

Viel zu oft wird berechtigte Kritik am Islamismus mit (zwar manchmal auch berechtigter) Kritik an Migrantenkriminalität auf unberechtigte Weise zusammengemischt. Der Kommentarbereich ist ein berüchtigter Tummelplatz für Ausländerhasser.

Rechte Parteien wie Pro Köln oder die FPÖ prangern zwar die Islamisierung an (daham statt islam), meinen aber eigentlich die Muslime, die sie aus rassistischen Motiven nicht hier haben wollen. Solange sie “daham” bleiben, hat man mit Islamisten keine Probleme, und gerade die FPÖ unterhält gute Beziehungen zum Ölmullah Regime im Iran.

Die Teilnahme der FPÖ beweist, dass es bei der Konferenz nicht um Islamismus geht, sondern hauptsächlich um Hetze gegen Muslime…

Das rechtfertigt jedoch nicht die Vorgänge vom letzten Jahr, als man die Demonstration aus Angst vor Übergriffen gewaltbereiter Gegendemonstranten nicht zuließ.

Bei Verdacht auf Verfassungsfeindlichkeit wäre ein Verbot der Demonstration ein mutiges Zeichen des Staates gegen Rechtsextremismus gewesen.

Ein Demonstrationsverbot aus Angst vor Übergriffen gewaltbereiter Gegendemonstranten ist jedoch weder für die Zivilgesellschaft noch für die Demokratie ein Sieg.

Nachhilfe für Obama

Mai 7, 2009

…durch europäische Qualitätsjournalisten:

AfPak erweist sich für Obama als das schwierigste außenpolitische Erbe

AfPak – wie der afghanisch-pakistanische Sumpf zusammengefasst heißt – erweist sich für US-Präsident Barack Obama als das schwierigste außenpolitische Erbe. Wobei es aufgezwungen und akzeptiert zugleich ist: George Bush ist 2001 in Afghanistan einmarschiert und hat den Krieg 2008 auf Pakistan ausgeweitet, aber Obama führt, im Gegensatz zum Irak-Krieg Bushs, dessen AfPak-

Politik überzeugt weiter – bei allen strategischen Korrekturen, deren Wirksamkeit erst bewiesen werden muss.

Wer genau hat den Krieg auf Pakistan ausgeweitet? War es Bushs „Marionette“ General Musharraf – heimlich – nach seiner Abwahl?

Wodurch wurde der Krieg eigentlich ausgeweitet? Hat man die Taliban durch den Appeasement-Versuch im Swat-Tal irgendwie beleidigt?

Obama hat sogar die Begründung für den Feldzug von seinem Vorgänger übernommen: Die USA bekämpfen in der Region Al-Kaida, und wenn sie das nicht tun, dann wird Afghanistan, oder heute eben AfPak, (wieder) zur Brutstätte jener Art von Terrorismus, der sich direkt in den westlichen Hauptstädten niederschlägt. Es heißt nicht mehr so, aber es ist noch immer der „War on Terror“.

„Unter den Taliban würde AfPak zur Brutstätte für Terrorismus werden“:  eine wahrhaft völlig absurde These, die nur einem kranken Neocon-Gehirn entstammen konnte.

Einem Obama ist natürlich zuzutrauen, dass er zwischen Islamisten, Taliban und Al-Kaida und ihren unterschiedlichen Programmen unterscheiden kann. Aber die herzzerreißenden Nachrichten über Unbeteiligte, die immer wieder bei Militärkampagnen umkommen – von Taliban als Schutzschilde missbraucht oder auch nicht -, sind natürlich ein Symptom für die „alte“ Art der Kriegsführung à la Donald Rumsfeld und dessen Philosophie: Jene Zivilisten, die den „War on Terror“ überleben, werden sich abschütteln und den Amerikanern für ihre Befreiung danken, parallel dazu wird die Demokratie ausbrechen. Nur, die Welt funktioniert nicht so, auch nicht unter einem US-Präsidenten Obama. (Gudrun Harrer/DER STANDARD, Printausgabe, 7.5.2009)

Zutrauen ist gut, aber ein Crash-Kurs durch europäische Qualitätsjournalisten wäre natürlich besser:

  • Islamisten: die wahren Demokraten der islamischen Welt, denn die islamische Welt will keine westliche Demokratie mit dekadenten Grundrechten.
  • Taliban: edle Wilde aus einem Karl May-Roman.
  • Al Kaida: gibt es gar nicht – und wenn doch handelt es sich um CIA Agenten oder zumindest ist Amerika schuld an ihrer Existenz.

Gudrun Harrer ist im Gegensatz zu den meisten RelativistInnen in den Außenpolitik-Redaktionen keine 68erin.

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Wie Todenhöfer oder Scholl-Latour kommt sie eher aus einer konservativen Ecke. Sie besitzt zwar weder die Medienwirksamkeit des großen Vulgärdarwinisten, noch die Leidenschaft des Polit-Esoterikers .

Durch ihre umständlichen, aber sachlich klingenden Kommentare hat sie jedoch sehr großen Einfluss auf die öffentliche Meinung (ebenso wie Livia Klingl vom Kurier): es ist kein Zufall, dass alle 5 im österreichischen Parlament vertretenen Parteien dem Milliarden-Deal mit dem Mullah-Regime ihre Zustimmung gaben.

Kleiner Nachtrag zum Tag der Arbeit

Mai 2, 2009

aus Federico Fellinis Die Müßiggänger:

Der schnöselige Alberto verarscht die Straßenarbeiter im Vorbeifahren (kurz bevor der Wagen eingeht…)

den Arschtritt kassiert sein Freund Leopoldo (trotz seiner Versicherung, ein Sozialist zu sein…)