Vor 75 Jahren hatte sich Stalin Polen mit Hitler zunächst brüderlich unter Diktatoren aufgeteilt.
Danach hatte er zwar (gezwungenermaßen) gegen Hitler kämpfen müssen.
Den Polen hatte Stalin jedoch noch ein zweites Mal übel mitgespielt.
Stalin ließ den polnischen Widerstand im Warschauer Aufstand ausbluten, um sich Polen erneut (diesmal vollständig) einzuverleiben:
Als Warschauer Aufstand bezeichnet man die militärische Erhebung der Polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa, kurz AK) gegen die deutschen Besatzungstruppen im besetzten Warschau ab 1. August 1944.
Die sowjetische Seite erweckte trotz der Entwaffnungen den Eindruck, sie stünde einem Aufstand freundlich gegenüber. Radio Moskau sendete am 29. Juli einen Aufruf an die Bürger der Stadt, sich dem Kampf gegen die Deutschen anzuschließen.[38]
Wenige Tage später, am 9. August, sicherte Stalin ihm jegliche Unterstützung für die Heimatarmee in Warschau zu. Daraufhin verließ der polnische Premier Moskau Richtung London in dem Glauben, einen maßgeblichen außenpolitischen Erfolg erzielt zu haben.[66] Am 16. August erfolgte aber eine weitere Kehrtwende in der Politik der Sowjetunion. In einem Schreiben an Churchill lehnte Stalin jede Hilfeleistung an den polnischen Widerstand in Warschau ab.[67] Zudem lehnte er ein Gesuch Roosevelts ab, US-Flugzeuge auf sowjetischen Flugplätzen zwischenlanden zu lassen, um Warschau zu unterstützen.
Angesichts dieser Geschichte, war es nachvollziehbar, dass man die Sowjets wohl nicht unbedingt als „Befreier“ betrachtete:
Die Loyalität der Polen kaufte sich Stalin, indem er Polen große Teile Deutschlands als Staatsgebiet zuschlug.
Trotzdem steht der Sowjet-Nostalgiker Putin ausgerechnet bei vielen deutschen Nazi-Nostalgikern wieder hoch im Kurs:
August 31, 2014 um 8:02 pm |
Was heisst trotzdem? Vielleicht hoffen Sie ja auf eine erneute Aufteilung Polens (und ein anschliessendes Rückspiel for WW2)
August 31, 2014 um 8:21 pm |
Putin hat keine Hemmungen, sich mit antisemitischen Regimen zu verbünden und unterscheidet sich auch sonst kaum von herkömmlichen Faschisten.
Gegen die Ukrainer versucht Putin jedoch wieder, die Antifaschismus-Karte auszuspielen:
es ist bemerkenswert, wie selektiv die Putinschen Erinnerungen an den 2. Weltkrieg sind.
lustig ist auch Jürgen Elsässers historischer Eiertanz um die Kriegsschuld zum 1. Weltkrieg:
einerseits gefällt es ihm als Neo-Deutschnationaler, dass die deutsche Kriegsschuld in Frage gestellt wird.
blöderweise kommt man dann schwer daran herum, seinen Lieblingen Moskau und Belgrad eine gewisse Verantwortung zuzuweisen
er hat für seine Forderung (bei nichtdeutscher Kriegsschuld) Moskau und Belgrad nicht den schwarzen Peter zuzuschieben kein einziges historisches Argument.
seine Ausführungen zeigen, dass es ihm grundsätzlich nicht um Wahrheit, sondern nur um Politik geht:
http://jungefreiheit.de/kolumne/2014/scheil-journalistische-querfronten-zu-1914/
September 1, 2014 um 11:21 am |
Für Putin ist ja auch der Zusammenbruch der Sowjetunion und nicht der Zweite Weltkrieg die größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts. Ich habe keine Zahlen, aber mehr Tote kann ich mir nur im Zweiten Weltkrieg und nicht in den letzten zwei Dekaden vorstellen oder was macht für ihn eine Katastrophe aus?
Vermutlich ist das Teil seiner Sowjetnostalgie.
September 1, 2014 um 12:32 pm |
der Zusammenbruch des Ostblocks hat zwar zu einigen Nachfolge-Kriegen wie am Balkan oder eben jetzt in der Ostukraine geführt.
die Jahrzehnte vor dem Zusammenbruch waren jedoch weltweit gesehen sogar blutiger:
in den 80ern tobte der 1. Golfkrieg (350.000 Tote) und der Afghanistankrieg (600.000 Tote)
in den 70ern starben in Kambodscha 200.000
und die Eroberung Südvietnams durch das kommunistische Nordvietnam forderte natürlich auch einige Millionen Todesopfer
September 1, 2014 um 1:28 pm |
allein was Gaddafi im Windschatten der Sowjets alles anstellen durfte, füllt Bände:
Ganz nebenbei hat er auch in Europa kräftig mitgemischt:
September 1, 2014 um 6:18 pm |
Thanks, die Zeit nach dem 2. Weltkrieg ist natürlich nicht zu vernachlässigen.
laut Wikipedia:
55-60 Millionen Kriegstote im Zweiten Weltkrieg.
nach 2. Weltkrieg bis heute ca. 25 Millionen Kriegstote
nach 2. Weltkrieg bis Zusammenbruch der Sowjetunion ca. 17 Millionen Kriegstote
woraus ca. 8 Millionen Kriegstote nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion folgen
Wenn man 1992 als Stichjahr wählt, kommt man auf eine ähnliche Quote Tote/Jahr vor wie nach Zusammenbruch der Sowjetunion und nach 2. Weltkrieg.
Hinzufügen könnte man noch die Toten infolge des Zusammenbruchs der Sowjetunion auf Grund von Armut, Anstieg der Sterblichkeitsrate, etc.
http://necrometrics.com/all20c.htm#Decomm
Weiterhin bleibt fraglich, ob sich Konflikte vor Zusammenbruch überhaupt von denen nach Zusammenbruch der Sowjetunion trennen lassen: Gadaffi, Taliban, Assad, Hussein, etc.
September 1, 2014 um 5:55 pm |
Sind die Russen schon da?
September 1, 2014 um 6:20 pm |
ja, die wollen wieder in Baden-Baden flanieren, im Bad baden und im Casino verspielen. 😉