Der neue Bundeskanzler wurde der Öffentlichkeit als „Top-Manager“ präsentiert.
ÖBB-Chef ist jedoch kein Manager-Job, sondern ein politischer Posten.
Wie sollte ein Diplom-Publizist sonst zu so einer Stellung kommen?
Dass die ÖBB ein mit jährlich 7 Milliarden Euro staatlich geförderter Selbstbedienungsladen für Privilegienritter ist, damit haben sich die Österreicher längst abgefunden. Hauptsache die Züge fahren wenigstens halbwegs pünktlich – oder wie es der Herr Karl formulierte: „Herr Vorsitzender, des Gansl war immer do“.
(ab 4:00)
Echte Eisenbahner können immerhin Züge verschieben.
Kern kann nur Zahlen verschieben:
Wie aus 22.000 Asylanträgen 11.000 wurden
Dublin-Fälle, Familiennachzug und „Nachgeborene“ abgezogen
(Krone)
Die Kronen Zeitung versucht Kern zwar noch als Opfer einer Sobotka-Verschwörung darzustellen:
Es könnte aber auch sein, dass der mit allen Wassern gewaschene Innenminister Wolfgang Sobotka lediglich die Unerfahrenheit des neuen SPÖ-Superstars ausgenützt hat, um ihn auf dem glatten Asylparkett ausrutschen zu lassen.
(Krone)
Die Glaubwürdigkeit des kurzzeitigen Superstars der „Krone“ ist jedoch selbst bei allem Wohlwollen des Boulevards wohl nicht mehr zu retten.
„Österreich“ hatte Kern für seine schöne Antrittsrede als Bundeskanzler gleich ganz fest ins Herz geschlossen.
Bereits nach 2 Wochen sieht man, wie leer sein Gerede war:
Man müsse zwischen Menschen, die nach Österreich gekommen sind und jenen, die das Recht auf einen Asylantrag haben, unterscheiden, sagte er am Mittwoch in der ORF-„ZiB“. Dabei handle es sich um eine „deutlich kleinere Zahl“.
Kern zeigte sich zudem der Debatte überdrüssig. „Mich interessiert diese Zahlendiskussion im Grunde genommen nicht besonders“, meinte er. In Wahrheit gehe es um die Integration jener Menschen, die nach Österreich gekommen sind: „Wie sorgen wir dafür, dass sie eine Beschäftigung bekommen und nicht in Parks herumlungern?“
In der Theorie wären zwar alle 90.000 Asylantragsteller von 2015 nicht zuzulassen gewesen, da alle über sichere Dublin-Länder eingereist waren. Tatsächlich konnten 2015 jedoch lediglich 1.300 von 90.000 Antragstellern in andere Dublin-Staaten zurückgeschickt werden.
Gerade weil Dublin in der Praxis eben nicht mehr funktioniert hatte, wurde ja die gesetzliche Möglichkeit einer Notverordnung beschlossen.
Auch wenn der alte Bundestaxler Faymann ebenfalls keine große Leuchte war, so hatte er dem neuen Bundeskanzler eine wesentliche Erkenntnis voraus:
Bundeskanzler werden ist nicht schwer. Es zu sein dagegen sehr.
Kern hätte sich aber an einen anderen weisen österreichischen Spruch erinnern können:
Wer nix is und nix kann, geht zu Post und Bundesbahn.
bzw. bleibt besser dort.
Juni 1, 2016 um 9:28 pm |
Lena Dunham aka Hanna Horvath sagt in Girls: „Ich kann nichts, also werd ich Lehrerin.“ Das reimt sich zwar nicht, aber beim Staat und in den Parlamenten sammelt sich eher der Bodensatz.
Juni 2, 2016 um 9:52 pm |
Kern will „ganz easy“ Dublin-Fälle zurückschicken:
blöd, dass er das Land, wohin die meisten zurückgeschickt werden sollten, gleich einmal als „Führerstaat“ beschimpft hat.
Faymann kann man zugute halten, dass er am Ende aus seinen Fehlern doch gelernt hatte.
Kern macht Faymanns Fehler jedoch 1 : 1 nach:
https://www.fischundfleisch.com/aron-sperber/deja-vu-mit-oesi-kanzler-und-orban-21167
wo war Kern im letzten halben Jahr, dass er davon nichts mitbekommen zu haben scheint?
warum wollte dieser Trottel Kanzler werden?
Juni 25, 2016 um 2:16 pm |
[…] Die ÖBB (Österreichischen Bundesbahnen) kosten die Steuerzahler jährlich 7.000.000.000 Euro. […]
September 21, 2016 um 1:54 pm |
[…] als „Top-Manager“ präsentiert. ÖBB-Chef ist jedoch kein Manager-Job, sondern ein politischer Posten. Wie sollte ein Diplom-Publizist sonst zu so einer Stellung […]