Menschen bei Maischberger

Der gestrige Abend wird in diesem Spiegel Artikel überraschend gut zusammengefasst.

Es ist bezeichnend, dass es nicht der ehemalige Verteidigungsminister ist, dem angesichts Todenhöfers Lobbying für den Taliban-Terror-Konzern der Kragen platzt:

Friedman wird es zu bunt. „Seien Sie nicht naiv. Die Kinder müssen zur Schule gehen können. Nur dann haben sie eine Chance, frei von Taliban und frei von uns eines Tages zu sein“, ruft er. Und dafür müsse die Bundeswehr bleiben, mindestens zehn Jahre. Natürlich müsse man Entwicklungspolitik betreiben, „aber es ist leicht, die humanitäre Karte zu ziehen und die Schmutzarbeit die Amerikaner machen zu lassen“.

Peter Struck verteidigt zwar halbherzig den Einsatz am Hindukusch, ist aber für Todenhöfers Narrative, wonach die Amis leider an allem, was in Afghanistan schief laufe, schuld seien, immer wieder empfänglich. Auch die (Popaganda) Opferzahlen, die Todenhöfer offensichtlich direkt von seinen Taliban Freunden übernommen hat, werden nicht angezweifelt.

Wer könnte aber auch einem Mann, der mit so großartigen Persönlichkeiten wie dem ehemaligen Taliban Außenminister auf Du und Du ist, und außerdem über eine so schöne, sanfte Stimme verfügt, widersprechen?

Ungewohnt respektlos hakte Maischberger dieses Mal bei Peter Scholl Latour nach. Nach seinen üblichen hämischen Analysen zur faszinierenden Katastrophe, wollte sie doch auch wissen, wie denn Vorschläge zu einer konkreten Lösung ausschauen könnten.

Dabei bröckelte die Fassade des brillanten Welterklärers gehörig, und der seinem Weltbild zugrunde liegende Vulgärdarwinismus kam zu Vorschein.

Wir sollten die Afghanen Afghanen sein lassen, und uns lieber um unsere eigenen Interessen kümmern.

Peter Scholl Latour ist ein Freund des Islam, ABER nur in der islamischen Welt.  Hier bei uns braucht er ihn nicht. Er vertritt dabei Ansichten, die weit rechts der Mitte sind.

Wäre er nicht schlau genug,  diese Ansichten bei TV Diskussionen normalerweise für sich zu behalten, wäre er seine Stellung als der große Experte wohl schnell los.

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5 Antworten to “Menschen bei Maischberger”

  1. phuter Says:

    Leute wie sie sind es, die Antisemitismus wieder Salonfähig machen werden – nicht Rechtsextremisten.

  2. aron2201sperber Says:

    der Antisemitismus ist leider schon längst wieder salonfähig.

    Antisemitismus in Form von Ausländerfeindlichkeit ist heute vernachläßigbar. Die Überzeugung, dass die Juden die Welt heimlich beherrschen und knechten, ist links wie rechts und sogar auch in der Mitte der Gesellschaft weit verbreitet.

    Anstatt dieses Phänomen zu hinterfragen, behauptet man lieber die Juden seien selbst daran schuld.

  3. In eine Falle gelockt « Aron Sperber’s Weblog Says:

    […] an – seinen Fans gefällt seine oft erprobte antiamerikanische Häme so gut, dass sie über die Inhalte seiner Reden gern […]

  4. Nachhilfe für Obama « Aron Sperber’s Weblog Says:

    […] sie eher aus einer konservativen Ecke. Sie besitzt zwar weder die Medienwirksamkeit des großen Vulgärdarwinisten, noch die Leidenschaft des Polit-Esoterikers […]

  5. “Keiner außer ihm weiß, wie es dazu kam” « Aron Sperber’s Weblog Says:

    […] ist es aber auch leichter, die Welt zu erklären, statt die Beweggründe für einen derartig schneidig-abenteuerlichen Lebenslauf  zu […]

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