Von Buchenwald bis Basra

Beim WDR durfte der Filmemacher Frieder Wagner die Gebührenzahler mit einem Film über die Erkenntnisse des „Entdeckers des Golfkriegssyndroms“ Professor Dr Dr Siegwart Horst Günther  beglücken:

http://www.videogold.de/deadly-dust-todesstaub/

Wer ist dieser ansonsten von den MSM so schmählich unterschätzte Mann, der es lediglich als renitenter Kurbad-Arzt in den Spiegel geschafft hatte?

Sein Lebenslauf laut Campo Antiimperialista:

Als Mitglied der Widerstandsgruppe unter Graf Stauffenberg gegen den Hitlerfaschismus wurde er von der GESTAPO verhaftet und kam ins KZ Buchenwald. Nach dem Krieg erhielt er seine akademische Ausbildung in den Fächern Medizin, Philosophie und Ägyptologie an deutschen und englischen Universitäten und spezialisierte sich auf Patho-Physiologie und Öffentliches Gesundheitswesen. GÜNTHER erhielt von europäischen Universitäten und Universitäten in Übersee folgende akademische Grade: Dr. med., Dr. med. habil. M.D., DSc. Ph.d., D.C.M.T., D.T.P.H., D.T.M. & H., DIP. DERM, DIP. VEN. Er unterrichtete und hielt Vorträge an Universitäten in Alexandria, Amman Bagdad, Beirut, Berlin, Dundee, Genf, Giessen, Glasgow, Hamburg, Hannover, Havanna, Jena, Khartoum, Krakau, Lagos, Leipzig, Liverpool, London, Lübeck, Madrid, Mansoura, Marburg, Moskau, München,New York, Paris, Rom, Leningrad, Tripolis, Tunis, Uppsala, Warschau und Zagazig.

Trotz der beeindruckenden akademischen Karriere lassen sich lediglich zwei wissenschaftliche Publikationen aus den Jahren 1951 und 1954 finden.

Auch Belege über die „Widerstands-Tätikeit unter Stauffenberg“ des „schwer verwundet aus Stalingrad Ausgeflogenen“ existieren scheinbar nicht.

Einwandfrei belegen läßt sich hingegen, dass er zusammen mit dem Stasi-Agenten Rainer Rupp folgendes Werk verfasste: Vor dem dritten Golfkrieg.

Daneben erschienen seit 1991 noch etliche andere Publikationen, die herzlich wenig mit Wissenschaft zu tun hatten.

In den USA, wo seit Ende des Golfkriegs bereits umfangreiche Studien über das Golfkriegssyndrom und Uran Munition durchgeführt wurden, ist der deutsche „Entdecker des Golfkriegssyndroms“ ein „fast völlig unbeschriebenes Blatt„.

Asaf Duraković, der zweite im WDR-Film auftretende „Experte“ für das Golfkriegssyndrom, hat es dort ebenfalls kaum zu öffentlicher Beachtung geschafft.

Und auch bei ihm hat die brillante akademische Karriere  nicht gerade zu einer wissenschaftlichen Publikationsflut geführt.

Schlagwörter: , , , ,

11 Antworten to “Von Buchenwald bis Basra”

  1. aron2201sperber Says:

    laut einem Kassiber, den er aus seiner Haft schrieb, wurde er vom „brutal aussehenden Anstaltsarzt geschlagen“, „Hungerstreikenden wurde auch das Wassertrinken verweigert“ und er wurde „für seine humanitäre Hilfe für jüdische Gemeinden im Irak in der Bundesrepublik als Dreckige Judensau beschimpft“

    http://squat.net/gib/uran/guenther.html

  2. „Morbus Günther“ « Aron Sperber’s Weblog Says:

    […] By aron2201sperber Professor Dr. Dr. Siegwart Horst Günther  gilt laut Wikipedia als Entdecker des durch Uranmunition verursachten Golkriegssyndroms, wobei […]

  3. Muslim-Markt über die Meinungsfreiheit « Aron Sperber's Weblog Says:

    […] Frieder Wagner, Filmemacher für den WDR […]

  4. aron2201sperber Says:

    der standard und die BBC fallen diesmal auf die Propaganda herein:

    http://derstandard.at/1267132349242/Mehr-Geburtsfehler-in-Falluja

  5. GuiltyOfSilence Says:

    nur weil ein lebenslauf nicht stimmig erscheint, oder nicht beweisbar ist, heißt das noch lange nicht, dass weltweit ganze landstriche strahlenbelastet sind, schau dir die dokumentation mal an, es gibt auch noch andere menschen, die sich mit dem thema auseinandergesetzt haben, der einsatz der munition und das nicht entfernen der überreste sind eindeutig kriegsverbrechen, mal von den betreffenden kriegen als verbrechen an sich, abgesehen.

    • aron2201sperber Says:

      freilich könnte es trotzdem stimmen – das ist aber reine Spekulation

      so wie du es nicht beweisen kannst, habe ich nicht die Mitteln einen Gegenbeweis anzutreten

      dass es sich bei den beiden Experten (Prof. Günther und Dr. Durakovic) im Film wahrscheinlich um ziemliche Histroniker handelt, konnte man aber ziemlich leicht nachprüfen…

  6. AntiArschloch Says:

    Das wird ein böses Erwachen:

    Deadly Dust macht auch vor Apartheitsmauern und israelischen Herrenmenschen nicht halt.

  7. Keyser Söze, der ultimative Antimensch Says:

    Darf man etwa keine köstlichen Hausmannskostrezepte mehr ins Netz stellen? Wir können uns schließlich nicht alle teures Lammfleisch leisten, und irakische Strahlenbabys sind pro Pfund einfach billiger zu bekommen!

    Außerdem müssen es ja keine Schmorbraten sein – mit ein wenig Fingerfertigkeit kann man auch ganz vorzügliche Suppen daraus zaubern…

  8. jabadabadu Says:

    lieber aron, wer sind sie? wer einen blog aufmacht, sollte angeben, wer er ist! lernt man dies nicht im lieblingsland usa? wieso gilt jemand nur als wissenschaftler, wen er in den usa bekannt ist? in italien oder england wurde aus gegebenem anlass ebenfalls dazu geforscht! ob es ihnen gefällt odernicht, ihr broder kann nicht mit dr. ulfkotte zusammen genannt werden! wemes in den usa besser als in europa gefällt, wieso lebt der nicht da?

  9. Im Märchenspiegel « Aron Sperber Says:

    […] aktuellen Spiegel werden gleich zwei der deutschen Lieblingsmärchen […]

Hinterlasse einen Kommentar