Wenn Deutsche wieder „stürmen“ dürfen

Deutschland ist der Musterschüler der „Entnazifizierung“, welche laut 68er-Feuilletonisten nicht der Verdienst der alliierten Truppen war, sondern von den 68ern durchgesetzt worden sei.

Wer ein „Nazi“ ist, dürfen in Deutschland daher die 68er bestimmen.

Islamisten sind nach Ansicht der 68er keine „Nazis“, sondern die Opfer der westlichen Politik, die sich mit den „Mitteln der Verzweifelten“ gegen die westliche Ungerechtigkeit auflehnen.

Wer gegen die Islamisten ist, sei selbst ein „Nazi“ bzw ein „Breivik“.

Bei Syrien, Libyen, den Muslimbrüdern, den Taliban, Al Qaida müsse man hingegen stets genau differenzieren, und das „Gute“ suchen.

Als der schlimmste Terrorpate der Welt ausgelöscht wurde, fanden deutsche Feuilletonisten dafür mahnende Worte.

Wer seinen „Feind“ hasse, sei nicht besser als der „Feind“.

Israel müsse man zwar auf Grund der historischen Lehren (ständig) kritisieren, allerdings nur, um die Juden davor zu bewahren, selbst „Nazis“ zu werden.

Bei der Israel-Kritik sei es natürlich wichtig, stets die Contenance zu bewahren.

Doch wann können deutsche 68er und ihre Schüler ihre Gefühle einmal hemmungslos ausleben?

Gibt es nicht doch auch einen „Feind“, der vom ganzen Herzen gehasst werden darf?

Wer ist der „Nazi“, gegen den im deutschen Feuilleton „gestürmt“ werden darf?

Marc Pitzke berichtet von der Front:

Mit glasigen, starren, fast irren Augen grinst Bachmann da in die Kamera.

Als schließlich alle hinter ihren Pulten stehen, ist Bachmann auf einer Augenhöhe mit den anderen – dank einer schmalen, unsichtbaren Holzkiste.

Sie weiß sich zu inszenieren , nichts ist ihr zu billig, um sich zu profilieren im bisher so müden, faden Feld.

Nach Monaten des Jammerspiels bieten sie sich nun ein Sperrfeuer aus Tiefschlägen, Bonmots und schlagzeilenträchtiger Polemik.

„Wir hätten die Schuldenobergrenze nicht erhöhen dürfen“, sagt sie – eine haarsträubende Behauptung, die selbst vielen Republikanern zu extrem ist. Auch sonst wirft sie oft mit fiktiven Zahlen um sich, verzerrt und verfälscht Realitäten. Fakten sind nun mal nicht ihre Stärke, auch nicht die der anderen auf der Bühne.

Durch diese Sinnbrüche schimmert oft auch Bachmanns christlich-erzkonservative Ideologie durch. Von der sieht sie sich schließlich getrieben, wie sie einmal sagte, seit „der Heilige Geist an die Tür meines Herzens zu klopfen begann“ und sie ihm dann geantwortet habe – „am 1. November 1972“, genau genommen.

Am Donnerstagabend aber hält sie ihre radikalsten Ansichten verborgen. Zum Beispiel, dass es Homosexuelle nur auf Kinder abgesehen hätten. Oder dass die Evolution ein säkularer Mythos sei. Oder dass die Sklaverei so schlecht gar nicht gewesen sei.

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6 Antworten to “Wenn Deutsche wieder „stürmen“ dürfen”

  1. American Viewer Says:

    Man muss auch den Hintergrund verstehen. Politiker wie Sarah Palin und Michele Bachmann werden von den deutschen Medien und einigen linken US-Medien extrem aufgebauscht. Die deutschen MSM berichtet gerne über die beiden, weil man die eigenen anti-amerikanische Vorurteile und die der Leser ausleben kann. Außerdem will man die Positionen der GOP insgesamt als irreal und lächerlich verdammen. Der Kurs von Obama sei „alternativlos“, so wie der von Merkel und der EU.

    Palin und Bachmann spielen in den USA nun wirklich keine große Rolle, Macht haben sie sowieso nicht und Chancen aufs Präsidentenamt auch nicht. Palin ist totgeritten, jetzt wechselt man auf Bachmann. Aber so ist das halt in Deutschland. Die Deutschen berichten auch gerne über jeden amerikanischen Dorfpfarrer mit radikalen Ansichten und fünf Anhängern und beten dann gleichzeitig wirklich mächtige landeseigene Staatskirchenleute wie diese Käßmann an.

    Der Satz „Fakten sind nun mal nicht ihre Stärke, auch nicht die der anderen auf der Bühne“ spricht Bände. Linke glauben das wirklich. Linke haben die Wahrheit gepachtet. Linke glauben es gäbe so etwas wie „Objektivität“ und dass „die Fakten“ auf ihrer Seite sind. Deshalb ist es auch so böse, wenn man andere Ansichten vertritt als Obama und die Demokraten. Man kämpft schließlich nicht nur gegen eine Meinung, sondern gegen unumstößliche „Fakten“, gegen „die Wahrheit“ an sich. Es ist wie eine Kirche mit ihren eigenen Dogmen. Und wer dagegen ist, wird gekreuzigt.

    • aron2201sperber Says:

      einen Punkt könnte man noch anführen, warum Palin und Bachmann bei deutschen Journalisten so besonders „beliebt“ sind

      bei Palin und Bachmann können die Gender-PC-dressierten Schreiber endlich auch einmal wieder den Sexisten raushängen lassen…

      • American Viewer Says:

        so true. wenn den qualitätsjournalisten gar nichts mehr einfällt, dann wird man persönlich. liberale und konservative frauen werden besonders kritisch beäugt. wie ist die frisur? sitzt das make-up? ist die kleidung passend? alles ganz wichtige weltpolische fragen…

  2. freiheitssymbol Says:

    Och, da waren die 68ger, aber nicht in Braunschweig, denn dort wurde nachweislich nicht entnazifiziert. Ist immer noch eine Hochburg der Ewiggestrigen und der braune Virus wurde von Generation auf Generation übertragen.

    Braunschweig ist etwas besonderes, dort wurde Hitler eingedeutscht und er ist immer noch Ehrenbürger der Stadt. Seine Adolfstrasse ist immer noch nach ihm benannt.

  3. lindwurm Says:

    Leute, so funktioniert Journalismus leider nun mal. Kann ich aus 25 Jahren Berufserfahrung sagen. Man stürzt sich halt wie der Geier auf das Obskure, das Absonderliche und generell auf das, wovon man ausgehen kann, dass es die eigene Leserschaft nicht versteht und/oder verachtet. Dass das politische System der USA etliche Hürden eingebaut hat, die effektiv verhindern, dass es allzu wilde Ausschläge nach rechts oder links gibt, wird dann nur allzu gerne zu erwähnen „vergessen“.

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