Die ohne Demokratie zurecht kommen

Im Wald gibt es keinen Krieg, der Wald produziert keinen Müll! Und die Zugvögel, die schaffen es jedes Jahr nach Afrika! Wenn die das demokratisch organisieren würden, kämen sie nur bis Sylt!“ Gelächter. „Nein“, brüllt Jebsen. „Die kommen bestens ohne Demokratie zurecht.“ Vor dem Brandenburger Tor bricht Jubel aus. Es ist ein Gänsehautmoment, nur kein guter.

(Berliner Zeitung)

Als Nils Holgersson-Fan halte ich Akka van Kebnekajse zwar auch für eine großartige Führerin.

Dass es im Wald so friedlich wäre, halte ich allerdings wie Nils Holgersson für ein Märchen, auch wenn es seit Rousseau von vielen als Realität angesehen wird.

Unsere direkten Vorfahren, die im Wald leben, zeigen, dass nicht Rousseau, sondern Hobbes recht hatte:

Für ein größeres Stammesterritoriums töten Schimpansen ihre Artgenossen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Universität Michigan, die zehn Jahre lang in Uganda untersuchten, warum sich die Menschenaffen gegenseitig umbringen.

Die meisten Angriffe gingen von „Patrouillen“ männlicher Schimpansen im Territorium der Nachbargruppe aus. Mitani zufolge schlichen sich die Schimpansen an und fielen dann über ein oder mehrere Tiere der Nachbargruppe her, wenn sie zahlenmäßig klar überlegen waren.

(n-tv)

Es ist daher kein Zufall, dass es immer in einem Blutbad endete, wenn die Errungenschaften der Zivilisation in Frage gestellt wurden und statt Demokratie ein archaisches Führerprinzip propagiert wurde.

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13 Antworten to “Die ohne Demokratie zurecht kommen”

  1. American Viewer Says:

    Niemand hätte etwas dagegen, wenn Ken Jebsen schon morgen damit beginnt im Urwald zu leben. Im Gegenteil, wer wäre nicht dafür?

    Das Problem mit den meisten „Zurück-zur-Natur-Vertretern ist bekanntlich, dass nicht nur für sich selbst entscheiden wollen, sondern dass gefälligst die ganze Menschheit mit ihnen zurück in den Urwald muss – unter Zwang. Darunter machen es diese Spinner nicht.

    Dieser „Alle-oder-niemand“-Ansatz ist typisch für diese Vertreter, denn sie wissen genau, dass sie so ihre Pläne nie realisieren müssen. Auch Jebsen will nicht wirklich zurück in den Urwald. Er will nur bei Latte macchiato im Waldorfschulen-Stil darüber reden, dass man zurück in den Urwald müsste. Er ist ein Scharlatan, ein moderner Rudolf Steiner.

    So ähnlich agieren Vertreter des gauche caviar wie Augstein, die große Vermögen horten, es aber nie abgeben, „weil alle mitmachen müssten, sonst bringt es ja nichts“.

    So ein Pech aber auch.

    • aron2201sperber Says:

      das typische Chomsky-Syndrom 😉

      Bin Ladens Empfehlung

      Während Chomsky & Co. von der eigenen Gesellschaft das äußerste Maß an Individualismus einfordern, stört es sie nicht, wenn andere Gesellschaften kollektiviert werden. Den Individualismus, den man innerhalb der eigenen Gesellschaft genießt, will man anderen Gesellschaften im Verhältnis zur eigenen Gesellschaft zugestehen.

      So wünscht sich der typische Anti-Imperialist keine Diktatur:

      Trotz aller Sympathie für die “Gegner des Westens” würden nur die wenigsten in einer realsozialistischen Gesellschaft, einer nationalsozialistischen Volksgemeinschaft oder gar einem Gottesstaat leben wollen.

      Anderen gesteht man dies jedoch gerne zu.

    • aron2201sperber Says:

      oder auch Nirumand-Syndrom (was noch besser zu Kens Wurzeln passt):

      Ulrike Meinhofs iranischer Genosse

      Irans Intelligenzija und ihr Mossadegh-Mythos

      Als die iranische Revolution begann, ihre marxistischen Kinder zu fressen, floh keiner von den kleinen Antiimperialisten in einen sozialistischen Bruderstaat, sondern man bevorzugte als Exil den imperialistischen Westen, wo auch schon oft die eigenen bourgeoisen Eltern warteten.

      Im westlichen Exil haben viele alte iranische Marxisten – zumindest aus der Ferne – ihren Frieden mit dem Regime geschlossen. Es ist allerdings auch leicht, die antiimperialistischen Ideale hochzuhalten, indem man sich der sozialistischen oder islamistischen Realität durch ein Exil im bösen Westen entzieht.

    • jauhuchanam Says:

      Doch, Pol Pot in Kambodscha.
      Der ging ja bekanntlich auch mit seiner Truppe zu den Ureinwohnern in den Urwald zurück.

  2. Martin Says:

    Je nun. Das Jebsen ein schwerst psychisch gestörtes Äffchen ist, ist ja nun wirklich so ziemlich jedem klar. Außer ein paar anderen kranken Deppen halt.
    Ich denke aber, das Grundproblem von „Aktivisten“ wie Jebsen, Pedram Shahyar, auch Jakob Augstein et al hat wenig mit Politik zu tun.

    Die Motivation ihres (teils schon hysterischen) Aktivismus dürfte eher eine schwere narzißtische Störung sein. Es sind alles völlig unwichtige, wertlose, kleine Nummern, ohne jedes Können, irgendwelche Fähigkeiten oder gar Talent. Das kollidiert mit einem völlig übersteigerten Geltungsbedürfnis und komplett unrealistischer Sicht auf sich selbst.
    Was anderes als Schwachsinnigkeiten in die Welt zu blöken, sei’s auf Montagsdemos oder im Feuilleton, können diese menschlichen Erbärmlichkeiten halt nicht.
    Das tun sie dann aber um so emsiger, weil es ihren -sonst nicht existenten Persönlichkeiten- Aufmerksamkeit verschafft und sie so in ihrer Existenz und vermeintlichen Bedeutung bestätigt.
    Die würden auch den ganzen Tag nackt auf dem Markplatz stehen und „Qualla-Qualla hu!“ rufen, wenn sich eine Menge bereit fände, die ihnen dabei aufmunternd und zustimmend zusieht und sie so eine Vergewisserung ihrer selbst bekämen….

  3. Gunnar Schupelius: Warum wird linke Gewalt geduldet? | Matthiass Space Says:

    […] https://aron2201sperber.wordpress.com/2014/05/08/die-ohne-demokratie-zurecht-kommen/ […]

  4. American Viewer Says:

    „Augstein-Syndrom“ gefällt mir gut. Wobei Jebsen in Sachen Gestörtheit in der Tat fast schon in der Chomsky-Liga spielt.

    Aber für die echte Chomsky-Liga müsste Jebsen wohl erst noch weltbekannt werden und das Spielchen noch weitere 40-50 Jahre durchziehen.

  5. Guido Says:

    Immer wenn ich solche geistlose, weil argumentativ kraftlose, Kritik wie diese hier lese, dann bin ich geneigt der im Video fabelhaft in Szene gesetzten Thematik, Glauben zu schenken.

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