Wer das Spiel des IS spielt

Erst behauptete Todenhöfer, dass der Irak gar nicht vom IS überrannt worden sei, sondern von einer „säkularen Koalition“ namens „FNPI“:

Herr Todenhöfer, Bagdad bereitet sich auf den Angriff der Dschihadisten vor, heißt es. Wer steckt hinter diesem völlig überraschenden Vormarsch?

Eine Fehleinschätzung von Politikern und Medien, die den Irak nicht kennen. Die Terrororganisation Isis spielt nur scheinbar die alles überragende Rolle. Der Aufstand wird in Wirklichkeit überwiegend vom FNPI getragen, dem „Nationalen, Panarabischen und Islamischen Widerstand“ des Irak. Das ist eine säkulare Koalition mehrerer Gruppen, die schon mit großem Erfolg gegen die US-Armee gekämpft haben. Dieser irakische Widerstand, bei dem ich 2007 im umkämpften Ramadi eine Woche verbrachte, ist von den USA jahrelang systematisch totgeschwiegen worden, obwohl er ihr Hauptfeind war. Er hat sie letztlich aus dem Irak vertrieben.

(Frankfurter Rundschau)

Nun war er auf Besuch und schwärmt von der Unbesiegbarkeit seiner Gastgeber, deren Existenz er zuvor geleugnet hatte.

Den IS zu bombardieren, verbittet sich Todenhöfer, da der IS nur von seinen imaginären edlen „Zaids“ bekämpft werden dürfe.

Gegen Islamisten in Deutschland zu protestieren, sei ebenfalls haram, denn damit „spiele man das Spiel des IS“.

Schlagwörter:

11 Antworten to “Wer das Spiel des IS spielt”

  1. Eloman Says:

    Dummerweise bekommt dieser Schwachkopf auch noch jede Menge Raum um seinen Quatsch in den Medien zu verbreiten.

  2. shaze86 Says:

    Der merkt echt nicht, dass er von dem IS verarscht wurde. Inzwischen ist der siegreiche IS nämlich gewaltig auf dem Rückzug und hat Probleme seine Gotteskrieger vor dem Weglaufen aufzuhalten.

    • aron2201sperber Says:

      so optimistisch bin ich zwar nicht ganz

      das Taliban- und Dschihadisten-Besuchen ist Todenhöfers Geschäftsmodell:

      Jürgens Goldader

      damit fahrt er ja nicht so schlecht und verkauft eine Menge Bücher.

      beide Seiten profitieren von seinen Reisen.

      • shaze86 Says:

        Ich bin auch nicht so optimistisch, weil es immer noch die Al Kaida gibt. Trotzdem das die IS ihn rein gelassen hat, war kein Akt der Stärke, sondern der Schwäche. Weil ihre Propaganda von der Umma gemacht werden musste, Tatsächlich gibt es die strahlenden Gesichter nicht mehr. Sondern Hinrichtungen von Deserteuren. Außerdem hat IS viele Probleme: den noch radikaleren tschetschenischen Flügel („Jeder Moslem muss eine Waffe tragen“), demoralisierte Kämpfer (demoralisiert von den Luftangriffen und Verheizungen), Geldmangel und den Konflikt zwischen Ausländern und Einheimischen.

    • aron2201sperber Says:

      Dass Todenhöfer eine Koransure, bei der es um “Kreuzigen, Hände und Füße abhacken” geht, als seine “Lieblingssure” bezeichnet, zeugt entweder von seiner eigenen Unkenntnis oder von seiner offenen Komplizenschaft mit den IS-Barbaren:

      Dem Todenhöfer seine Lieblingssure

  3. Olaf Says:

    Also dass Iraker gegen die Amis gekämpft haben, ist mir nicht bekannt. Nachdem die Armee von Saddam Hussein weggelaufen ist, gab es feige Bombenanschläge, z.B. mit Bomben in toten Kinderkörpern, wie man in dem hervorragenden Film „The Hurt Locker“ sehen kann. Dabei nutzen die Islamterroristen die Gutmütigkeit der Amis aus, um sie in eine Falle zu locken.

  4. American Viewer Says:

    Das ist sehr gut analysiert. Todenhöfer war dieses Mal (für mich) so überzeugend, ich wäre zu großen Teilen auf ihn hereingefallen, wenn ich deinen Artikel nicht gelesen hätte. Ein gutes neues Jahr!

Hinterlasse einen Kommentar