Seit Januar haben mehr als 130.000 Menschen in Deutschland Schutz gesucht. Es sind so viele, wie seit Langem nicht. Das ist die Flüchtlingswelle, von der immer die Rede war. Wir haben sie kommen sehen. Aber wir haben uns nicht darauf vorbereitet. Jetzt ist sie da. Und wie reagiert Deutschland? Abscheulich.
Verantwortung. Das ist auch das Wort, das der Bundespräsident, die Verteidigungsministerin, der Außenminister schon das ganze Jahr über gebraucht haben. Deutschland solle mehr Verantwortung im Ausland übernehmen. Dabei haben wir im Inland genug zu tun. All die Menschen, die bei uns Schutz suchen, wo sollen sie hin? Wer kümmert sich um sie? Es gibt in den Gemeinden nicht genug Unterkünfte, es gibt in den Behörden nicht genug Mitarbeiter.
(Augstein)
Europa hatte sich einen amerikanischen Präsidenten wie Obama gewünscht, der nicht den „Sheriff spielen“ sollte.
Was passiert, wenn niemand im Ausland Verantwortung übernehmen will, zeigt sich besonders anschaulich an den Asylzahlen.
Subjektiv befand sich die Welt in der Bush-Ära im Kriegs-Chaos.
Objektiv war es jedoch eine Ära der Stabilität, was man nicht zuletzt an den rückläufigen Flüchtlingsströmen nach Europa messen konnte:
Am Ende der Bush-Ära gab es in Deutschland lediglich 25.000 Asylanträge.
Gerade der Mangel an echten Flüchtlingen hat jedoch dazu geführt, dass man es sich leisten konnte, auch bei allen anderen ein Auge zuzudrücken.
Wer wollte schon der Böse sein, als die Asylzahlen ohnehin niedrig waren?
Diese Nachlässigkeit rächt sich nun leider fürchterlich und führt dazu, dass sich die echten Flüchtlinge des syrischen Bürgerkriegs hinten anstellen müssen.
Dabei handelt es sich um einen dramatischen Wettlauf mit der Zeit.
Schafft man es nicht, wie die „bösen Australier“ die notwendigen Maßnahmen gegen die illegale Zuwanderung zu setzen, werden es die wirklich Bösen sein, die den “guten Europäern” diese Drecksarbeit abnehmen.
Wenn bei uns einmal die Le Pens, Orbans und Straches das Sagen haben, werden wir neidisch auf die zivilisierten Verhältnisse in Australien blicken und uns wundern, warum Extremisten dort keine Chance haben und es dort immer noch ein Recht auf Asyl gibt.
November 30, 2014 um 3:47 pm |
Strache ist also der wirklich Böse? Was hat er so Böses vor? Wie sagte neulich ein linker Flüchtlingsfunktionär: „Die Flüchtlinge wollen nicht in den Lagern (der BRD) sterben.“ Also schlimmer können es auch Strache und LePen nicht machen, mehr als „in den Lagern sterben“ geht nicht.
November 30, 2014 um 5:53 pm |
es gibt bestimmt bösere als Strache, er kommt jedoch aus einem Nazi-Umfeld und ist daher anfällig für Verschwörungstheorien.
November 30, 2014 um 6:00 pm |
Augsteins Feindbilder sind eben nicht Rechtsradikale, sondern „Rechtslastige“ (Springer, Achse):
https://www.facebook.com/JakobAugstein?fref=nf
Cameron zeigt, dass man auch in Europa als normaler Konservativer vernünftige Forderungen vertreten kann (so wie es auch Australiens Konservative machen)
Mai 13, 2015 um 12:11 pm |
[…] Form von Heroismus kann man auch als Kühnheit der Verantwortungslosen […]
Mai 15, 2015 um 9:25 am |
[…] überambitioniertes Demokratie-Projekt im Irak mag ein Fehler gewesen sein, Obamas verantwortungsloses Nichthandeln in Syrien hat jedoch bereits wesentlich mehr Menschen das Leben […]