Als Tourist oder Terrorist in Bologna?

Thomas Kram wurde am 19. Februar 2009 für seine Mitgliedschaft bei den Revolutionären Zellen zu einer – ausgesprochen milden – bedingten Haftstrafe von 2 Jahren verurteilt.

(FAZ vom 11.04.2007)

Obwohl es starke Hinweise dafür gab, dass Thomas Kram nicht nur für die deutschen Revolutionären Zellen, sondern auch für die internationale Gruppe um Johannes Weinrich, die sich nach Entebbe von den RZ abgespalten hatte, tätig war, behandelte der Prozeß lediglich die „harmlosere“ Anfangszeit bis zu seiner ersten kurzfristigen Verhaftung 1976 und danach die „Rote Zora“-Zeit von 1985 bis zu seiner Flucht 1987.

Johannes Weinrich, ein enger Weggefährte von Thomas Kram, war Ende der 70er Jahre zur rechten Hand des gefährlichsten Terroristen der 70er und 80er Jahre aufgestiegen, der einen Großteil seiner Aufträge von Muhammar al-Gaddafi entgegennahm.

Kann es ein Zufall gewesen sein, dass sich Thomas Kram einen Tag vor einem der schlimmsten Terroranschläge der europäischen Nachkriegsgeschichte als „Tourist“ in Bologna aufgehalten hatte?

Obwohl die italienische Polizei von seinem Aufenthalt in Bologna gewußt hatte, blieb Thomas Kram, der ein Experte für Zeitzünder war, von den italienischen Behörden völlig unbehelligt.

Thomas Kram war mit einem offiziellen Reisepass nach Italien eingereist und hatte von 1. auf 2. August 1980 unter Angabe seines echten Namens in einem Hotel in Bologna genächtigt.

Reicht dies aus, um eine Beteiligung am Anschlag auszuschließen?

Thomas Kram war mit Sicherheit nicht der „Kopf“ des Anschlags. Es wäre aber durchaus vorstellbar, dass libysche Agenten, die im Kontakt zu Carlos standen, die Dienste eines deutschen Experten für Zeitzünder in jenem Moment benötigten…

…und Thomas Kram (alias „Lothar“) von Johannes Weinrich zu diesem Zweck nach Bologna geschickt worden war.

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32 Antworten to “Als Tourist oder Terrorist in Bologna?”

  1. Anonymous Says:

    […] […]

  2. aron2201sperber Says:

    dass Gaddafis Männer zu jenem Zeitpunkt über das beim Anschlag eingesetzte C4 verfügten, steht außer Frage.

    beschafft hatte es Gaddafi ein ehemaliger CIA-Agent:

    http://en.wikipedia.org/wiki/Edwin_P._Wilson

  3. Fritz Wunderlich Says:

    wegen des bologna-massakers wurden rechtsextreme rechtskräftig verurteilt

    http://www.absoluteastronomy.com/topics/Bologna_massacre

    • aron2201sperber Says:

      die 3 verurteilten schwarzen Terroristen haben etliche Morde zugegeben, jedoch eine Beteiligung am Anschlag von Bologna stets bestritten:

      Italien 1980 – Ein blutiger Sommer

      einzig und allein durch eine Zeugenaussage eines inhaftierten Mafioso Massimo Sparti konnten die NAR-Terroristen verurteilt werden.

      Massimo Sparti sagte im Prozeß aus, dass Valerio Fioravanti einige Tage nach dem Attentat bei ihm aufgetaucht sei, um ein gefälschtes Dokument für seine Gefährtin Francesca Mambro zu besorgen. Dabei habe er sich für das Attentat in Bologna gerühmt. Fioravanti selbst habe allerdings kein gefälschtes Dokument benötigt, da er laut eigenen Angaben (sehr unauffällig für einen Attentäter) als “Tiroler” verkleidet gewesen sei.

      Massimo Sparti, der eine langjährige Haftstrafe abzusitzen gehabt hätte, wurde kurze Zeit nach seiner Aussage auf Grund von Haftunfähigkeit entlassen. Der diagnostizierte Pankreas-Tumor hinderte ihn allerdings nicht, 20 Jahre weiterzuleben.

      Die Aussagen seiner Ehefrau und seines Dienstmädchens, die vor Gericht bestritten hatten, dass ein Gespräch mit Fioravanti zum fraglichen Zeitpunkt stattgefunden habe, wurden vom Gericht als irrelevant eingestuft. Spartis Sohn empörte sich später in einer TV Sendung, dass man seinem Vater, der ein Krimineller und Lügner gewesen war, geglaubt hatte, seiner Mutter, einer unbescholtenen Frau, hingegen nicht.

      zu deinem Link:

      der darin als „right wing/Nato-Politiker“ bezeichnete damalige Permier Cossiga bezeichnete sich selbst als Gaddafi-Freund und ist ein prominenter 9/11-Truther:

      Das Insiderwissen eines Ex-Ministerpräsidenten und 9/11 Truthers

      und er hatte bereits 2 Tage nach dem Attentat im Parlament von einer eindeutig „faschistischen Matrix“ der Tat gesprochen…

      heute hält er es für einen „Unfall“

  4. Fritz Wunderlich Says:

    1. cossiga hat mehrmals seine meinung gewechselt, was soll das schon belegen?
    2. die gerichtsurteile sind belege, und nicht nur eine aussage führte zur verurteilung
    3. es sind noch weitere rechtsextreme als tatbeteiligte angeklagt worden, aber in der berufung freigesprochen worden. im zweifel
    4. argentinien weigert sich, einen vermuteten auszuliefern

  5. aron2201sperber Says:

    1. Cossiga war nicht nur zum Zeitpunkt des attentats Premierminister, sondern con 76 bis 79 Innenminister – und hatte die geheimdienst 1978 selbst umstrukturiert.

    im Anschluß an das Attentat gab es zwar Stimmen (zB Spadolini, die Libyen verdächtigten) – trotzdem wurde bereits 2 tage später im Parlament verkündet, dass das Attentat faschistisch gewesen sei.

    und es wurde ausschließlich gegen Rechtsextreme ermittelt – Thomas Kram hingegen wurde nicht einmal einvernommen

    später meinte der „alte Gaddafi-Freund“ auf einmal, es sei ein Unfall der Palästinenser gewesen – und er sei von seinen Geheimdiensten „falsch informiert“ gewesen…

    2. die Gerichtsurteile (die nicht aufgehoben worden waren) stützten sich tatsächlich lediglich auf die Aussage des „Kronzeugen“ Sparti.

    3. angeklagt wurden dank des Kronzeugen Ciolini noch alle möglichen anderen, die in die Theorie der „Strategie der Spannung“ gepasst hätten:

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14018615.html

    aber der Kronzeuge Ciolini erwies sich als vollkommen unglaubwürdig.

    doch dank eines anderen Kronzeugen Francesco Sanapo konnte man die angeblichen „Hintermänner“ zwar nicht für den Anschlag, aber immerhin für die „Behinderung der Ermittlungen“ verurteilen

    Massimo Sparti, der einzige Kronzeuge für den Anschlag selbst, war zwar der Dubioseste aller dubiosen Kronzeugen – aber, da dieser ohnehin nur geständige Mörder belastet hatte, brauchte man es mit seiner Glaubwürdirdigkeit wohl auch nicht so genau nehmen…

    4. sie meinen wohl Stefano Delle Chiaie.

    der wurde allerdings 87 nach Italien ausgeliefert und es wurde ihm dann auch wegen Bologna der Prozeß gemacht

    • Fritz Wunderlich Says:

      Cossiga wechselte in diesen Wochen mehrmals die Meinung dazu, Sie sollten schon mehrere Bücher dazu lesen und dann Quellenkritik üben, sonst produzieren Sie nur eine weitere Ablenkungsfährte, oder wollen Sie das??
      Von rechts wurden genau deshalb damals viele falsche Fährten gelegt, jeder Zeuge wurde diskreditiert (und wer sollte schon in so einem Mileu glaubwürdig sein??? – Sind Sie so naiv? Dann sollten Sie sich mit anderen Dingen beschäftigen.) weg von Gladio und der Strategie der Spannung, und die Linke und die Medien mussten hart dafür kämpfen, um diese Verbindungen sichtar zu machen, Sie könnten sich selbstverständlioch in die damalige Literatur und Zeitungsarchive einlesen, statt als Nachgeborener von hinten alte rechte Fährten wieder aufzuwärmen.
      Und wer den Terror von Bologna, damals das eines der roten Zentren, den Linken in die Schuhe schieben will, der ist denen weitaus näher, die 9/11 dem CIA oder dem Mossad zuschieben, als ihm lieb sein kann.
      Es hilft nichts, Sperber und Aron zu beschwören, sondern die Rekonstruktion dessen, was geschah, muss ergebnisoffen unternommen werden.

      • aron2201sperber Says:

        lies dir diesen Spiegel-Artikel vom 11.08.1980 einmal durch:

        http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14320859.html

        wenn du mir eine Quelle lieferst, die belegen kann, dass Cossiga in den Wochen danach (und nicht 10 Jahre später) seine meinung geändert hat, wäre ich dankbar…

        die Fährten führten nicht „weg von der Strategie der Spannung“ sondern, „hin zur Strategie der Spannung“ – die „Depistaggi“ des SISMI waren in Wahrheit „Inpistaggi“

        wie dieser Spiegel-Artikel vom 31.03.1983 eindeutig zeigt:

        http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14018615.html

        Italien hatte auf Grund seiner besonderen politischen Geschichte bis zum Zusammenbruch des alten Parteiensystems im Tangentopoli-Schmiergeldskandal von 1993 ähnlich stabile Machtverhältnisse wie in einer Diktatur. Die Christdemokraten waren seit Ende des 2. Weltkriegs (trotz der beinahe 50 Regierungswechsel) durchgehend an der Macht.

        In jener Konstellation fühlte sich die Regierung Cossiga offenbar sicher genug, den Militärgeheimdienst SISMI in jenen weltpolitisch heiklen Zeiten, bei denen für Italien (insbesondere ökonomisch) viel auf dem Spiel stand – auch mit ganz speziellen Aufgaben zu betrauen:

        Nach dem schlimmsten Terroranschlag der italienischen Geschichte, wurden von Geheimdienstoffizieren falsche Beweismittel in einem Zugabteil deponiert.

        Zwar wurden die Geheimdienstoffiziere für ihre „Behinderung der Ermittlungen“ von der italienischen Justiz zur Verantwortung gezogen.

        Nicht jedoch ihre logischen Hintermänner: ihre offiziellen und wohl auch faktischen „Vorgesetzten“ in der italienischen Regierung.

        Italiens öffentliche Meinung war dank der Dominanz der kritisch-linken Medien so fest davon überzeugt, dass der Anschlag von Bologna im Rahmen der „Strategie der Spannung“ im Auftrag des CIA von der P2 Loge mit Hilfe von schwarzen Terroristen ausgeführt worden war, dass auch bei der gerichtlichen Aufklärung der Tat jede Logik außer Kraft gesetzt werden konnte:

        Die vom Geheimdienst deponierten falschen Beweise hätten genau die Thesen der Justiz von Bologna gestützt und über den Faschistenführer Delle Chiaie zum P2-Logenmeister und angeblichen CIA Mann führen sollen, wie dieser Spiegelartikel von 1983 eindeutig zeigt.

        Als herauskam, dass die Beweismittel gefälscht waren, ermittelte Bolognas Justiz trotzdem einfach stur genau in die bereits eingeschlagene Richtung weiter: fast 30 Jahre lang versuchte man ohne handfeste Beweise das Attentat und nun auch die „Falschen Fährten durch die Geheimdienst“ weiter in das vorgefertigte Bild hineinzupressen:

        Da die beiden überführten Geheimdienstoffiziere (sowie deren General Santovito) Mitglieder der P2 Loge gewesen waren, mussten sie dem P2 Großmeister hörig gewesen sein – und nicht den DC-Politikern, welche sie eingesetzt hatten.

        Folglich wurde der P2-Großmeister Licio Gelli für die Deponierung der falschen Beweismittel, die, wenn sie vor Gericht gehalten hätten, ihn selbst zum Planer des Anschlags gemacht hätten, für „das Legen von falschen Fährten“ zu 12 Jahren Haft verurteilt.

        Wirlich „absitzen“ musste seine Haftstrafe allerdings nur Licio Gellis angeblicher „rechter Arm“ Franceso Pazienza, der Licio Gelli allerdings nie persönlich getroffen hatte und auch nicht in der Mitgliederliste der P2 aufschien – dafür jedoch trotz seines jungen Alters und seines für einen Militärgeheimdienst untypischen Arztberufes von General Santovito zum Chef des „Supersismi“ (eine Art „Supergeheimdienst“, der laut eigener Aussage aus ihm selber bestand) gemacht worde war. (über 12 Jahre Haft in Italiens berüchtigsten Knästen fasste der damals kanpp 30jährige Arzt für seine jugendliche Sünde, sich aus Eitelkeit zum Mr. „Supergeheimdienst“ gemacht haben zu lassen, aus)

        Die ach so gefährlichen P2-Geheimdienstoffiziere durften hingegen ihren Hausarrest in ihren Villen verbringen, genauso wie der vorübergehend in Ungnade gefallene Großmeister, nach seiner Rückkehr aus dem schweizer Exil.

        Dass es der Justiz von Bologna nicht gelungen war, trotz der dubiosen Kronzeugen Licio Gelli (und damit gemäß ihrer Theorie die CIA) für die Tat von Bologna verantwortlich zu machen, wird heute sogar als weiteres Indiz für die historische Wahrheit der „Strategie der Spannung“ gewertet: wenn man eine Verschwörung trotz jahrelanger Prozesse nicht nachweisen könne, so müsse sie eben besonders teuflisch und CIA-mäßig gewesen sein.

        Francesco Cossiga und Giulio Andreotti konnten hingegen weiterhin gute Geschäfte mit dem damaligen Terrorpaten Nummer 1 machen.

        Und diese waren wie dieser Spiegel-Artikel aus 1979 zeigt, auch dringend notwendig, nachdem der Eni-Petromin-Deal mit Saudi-Arabien (den übrigens Licio Gelli hätte abwickeln sollen) gescheitert war.

        http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39685933.html

        Aus der Differenz zwischen dem günstigen Preis, den Gaddafi seinen „italienischen Freunden“ machte, und dem offiziellen Preis, um den Italien sein Öl über den staatlichen ENI-Konzern bezog, konnte man bequem das italienische Parteiensystem ein weiteres Jahrzehnt finanzieren (und ja – auch die PCI, welche von Cossigas Cousin Berliguer geführt wurde, bekam ihren Anteil)

        das Italienisch-libysche Jahrzent, das mit einem Konflikt um Malta, wilden Drohungen, über Italien verunglückten Fliegern und libyschen Agenten, die ungeniert in Italien Dissidenten ermordeten, begonnen hatte:

        http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14332299.html

        http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14325053.html

        endete mit einer engen Freundschaft, die 1986 Gaddafi vor seiner Erledigung durch Reagans Raketen bewahrte.

        http://www.foxnews.com/story/0,2933,445450,00.html

        Selbst nachdem das alte Parteiensystem im Tangentopoli-Skandal zusammenbrach, schwammen die beiden Senatoren auf Lebenszeit und Architekten der „ENI-Supertangente“ weiter oben auf – und Gaddafi ist nach wie vor ein „alter Freund Italiens“.

        Ölige Männerfreundschaften

  6. Thomas Kram alias „Lothar“ « Aron Sperber's Weblog Says:

    […] 30 Jahre nach dem Anschlag von Bologna ermittelt die italienische Justiz nun doch noch gegen Thomas Kram. […]

  7. Fritz Wunderlich Says:

    zu cossiga
    wenn sie ihre eigenen quellenangaben durchlesen, werden sie darauf stoßen
    sie kaprizieren sich auf aussagen eines politikers, um ihre spur plausibler zu gestalten, das ist zu dürftig

    keine einziger ihrer zitierten artikel belegt die lybische spur zu bologna, sondern weist immer wieder auf die verschiedenen bombenattentate durch rechtsextreme hin

    ich habe vor acht jahren das letzte mal darüber geschrieben, und ich sehe nichts bei ihnen, das die strategie der spannung widerlegt

    erstaunlich finde ich auch, dass sie die aufgefundenen dokumente zu der strategie anscheinend nicht einmal kennen

    interessanter sind da bei weitem die verbindungen, denen regine igel in letzter zeit nachgegangen ist, der br zum ostblock
    bei telepolis veröffentlicht

    • aron2201sperber Says:

      ich kenne Frau Igels angeblich neue Erkenntnisse sehr wohl.

      dass die östlichen Geheimdienste über die Tätigkeiten der linken Terroristen gut informiert waren und notfalls immer wieder ihre schützende Hand ausbreiteten, ist absolut keine „neue Erkenntnis“.

      dass die linken Terroristen im Auftrag jener östlichen Geheimdienste handelten, ist durch nichts belegt (anders als bei Carlos/Weinrich und Libyens Geheimdienst), obwohl nach dem Fall des Kommunismus Einsicht in die Archive genommen werden konnte (und z.B. herauskam, dass Ohnesorgs Mörder ein Stasi-mann war)

      dass die linken Terroristen von den westlichen Geheimdiensten „ferngesteuert“ waren, ist eine Legende, die dazu dient die Verantwortung für den linken terror wem anderen in die schuhe zu schieben – und zwar jenen, die vom linken Terror in erster Linie bekämpft worden waren:

      den angeblich „faschistischen, imperialitischen Staaten“ des freien Westens

    • aron2201sperber Says:

      klar können meine Quellen (die Spiegel-Artkel von damals) nicht die libysche Spur (der eben nicht nachgegangen worden war) belegen, sondern eben nur wem damals die Schuld gegeben worden war (von Anfang an den Rechtsextremen)

  8. aron2201sperber Says:

    zur „pista libica“

    http://archiviostorico.corriere.it/1998/ottobre/02/Ustica_Bologna_pista_libica_co_0_9810022932.shtml

    http://www.opinione.it/articolo.php?arg=&art=28121

    http://www.repubblica.it/2009/01/sezioni/politica/pazienza-gelli/pazienza-gelli/pazienza-gelli.html

    http://www.disinformazione.it/G71.htm

    und jetzt, nachdem Krams Anwesenheit in Bologna durch die Commissione Mitrokhin aufgedeckt wurde, versucht Cossiga die schuld auf die Palästinenser (und indirekt auch auf die Israelis) zu lenken:

    Thomas Kram alias „Lothar“

  9. Bitte den Begriff „terroristisch“ streichen… « Aron Sperber's Weblog Says:

    […] dem Carlos-Komplizen Thomas Kram alias […]

  10. Carlos Komplizen « Aron Sperber's Weblog Says:

    […] sein, dass sich Lothar am Tag des schlimmsten Terroranschlags der italienischen Geschichte am Tatort […]

  11. aminalrazd Says:

    „…und Thomas Kram (alias „Lothar“) von Johannes Weinrich zu diesem Zweck – auch ohne zeitaufwändige Ausstellung eines gefälschten Dokuments – nach Bologna geschickt worden war.“

    Sorry, aber das statement ist wirklich nicht richtig !!!

    WEINRICH (STEVE) war zu keiner Zeit in der Position, Thomas KRAM (alias LOTHAR, KIM, MALTE, BASSAM, GHANEM, LASZLO) irgendwohin „zu schicken“.

    In meinem Kommentar zum Blog „Thomas Kram alias „Lothar“ habe ich ein paar Richtigstellungen ge-posted.

    • aron2201sperber Says:

      ich habe meine Informationen aus diesen 2 Büchern, die mir beide sehr fundiert vorgekommen sind:

      in beiden Büchern, wird Thomas Kram als wichtigster Mann von Weinrich beschrieben und es wird von einer Zusammenarbeit mit dem libyschen Geheimdienst ausgegangen (insbesondere nach dem Tod von Haddad)

      die Carlos-Truppe war natürlich keine reguläre Armee (offiziell waren ja nur Carlos „Kuh“ Magdalena Kopp, Weinrich und Hassan Saleh Mitglieder)

      trotzdem erledigte „Lothar“ Aufträge für seinen alten RZ-Genossen „Steve“

      beide Bücher sind lange bevor dem Bekanntwerden von Krams Aufenthalt in Bologna geschrieben – und daher bestimmt ohne Vorurteile in jene Richtung.

      aber wenn Du darüber andere, fundiertere Informationen hast, interessiert mich das natürlich sehr!

  12. johnevren Says:

    1
    SPERBERs Frage: „Kann es ein Zufall gewesen sein, dass sich THOMAS KRAM einen Tag vor einem der schlimmsten Terroranschläge der europäischen Nachkriegsgeschichte als ‚Tourist‘ in Bologna aufgehalten hatte?“ – ist mit einem klaren J A zu beantworten. PUNKTUM!

    Dieses berlusconieske Gegacker um diese Frage bin ich leid, weil es in einen unwegsamen Treibsand führt, der den Blick auf damalige und real existierende Bedingungsstrukturen verstellt.

    2
    Ich wiederhole mich ungern, aber, wie in meiner Retoure auf den BLOG der SORGEs („KAIs VERRAT“ – http://richardsorge.blog.de/), halte ich es nach wie vor per se für gut, lobenswert und respektabel, wenn jemand einen BLOG konzipiert und redaktionell vorantreibt.

    Wer publiziert spürt allerdings – wie in meinen Anmerkungen zum o.a. BLOG ebenfalls angemerkt – auch gelegentlich jenen kalten Hauch anderer Denk- und Sichtweisen, der je nach Artikulationskraft progressiv, bisweilen aber auch depressiv ausarten kann. Was gemeinhin als Kritik bezeichnet wird.

    3
    Was für das Feuilleton gilt, gilt gleichermaßen für THOMAS KRAM et al und führt in diesem Kontext zu folgender Frage:

    „Informationen gibt es wie Sand am Meer –
    Vermehren sie auch unser Wissen?“
    3.1
    JOHN NAISBITT hatte bereits Anfang der 80er Jahre in seinem Bestseller „MEGATRENDS“ verdeutlicht:
    „Die Informationsgesellschaft ist eine ökonomische Wirklichkeit, keine intellektuelle Abstraktion. Die Informationswirtschaft ist real und wirklich.“

    4
    Was nun das Füllhorn der investigativen Literatur angeht, so ist es nicht nur beeindruckend, es erscheint schier unerschöpflich.
    Und auch hier gilt der gleiche Sand am Meer.

    Um mit einer Provokation zu beginnen: Ich behaupte, jeder findet für seine „Terror-Macke“ genügend – wie auch immer – „fundierte“ Investigativ-Literatur, um seine Macke zu leben.
    Und es ist „beeindruckend“, wie schnell sich diese Literatur multipliziert.

    Ein Blick in die Quellen/Literatur- und Personenregister offenbart immer wieder vergleichbare Hinweise, aus denen sich bequem Hitlisten erstellen lassen.

    Nicht nur das: Die vergleichende „Forschungsarbeit“ offenbart ferner, dass die Autoren auch in sich widersprüchliche Sachdarstellungen (von anderen) übernehmen, ohne sie zu kommentieren – ist das dem Termindruck geschuldet oder einfach nur Faulheit, oder gar Inkompetenz?
    Diese Multiplikation beherbergt ein weiteres Problem: Sie dynamisiert nicht nur Inhalte – was wäre zu ertragen -, sie produziert, „schlicht und ergreifend“ – wie Karl-Heinz RUMMENIGGE aus der Chefetage des FC Bayer München dies nennen würde, historischen Unfug, der, wenn man ihm nicht unmissverständlich begegnet, zur historischen Wahrheit wird.

    5
    Eigentlich ist es nicht meine Absicht, hier Erbsen zählend die Vita des Polit-Chamäleons THOMAS KRAM aufzuzeigen – das fehlte gerade noch.

    Was dazu bereits veröffentlicht wurde hat wenig mit der Realität zu tun – und was „aminalrazd“ hierzu volley beigesteuert hat ist ein Wert an sich, der schon etliches gerade rückt. Da muss ich nicht hinterher sabbern.

    Vielleicht doch so viel: THOMAS KRAM (und seine „Getreuen“ – und dies kann man(n) wörtlich nehmen) bildeten einen „Zirkel“, der getrost als „Extragruppe“ in der „Vielharmonie“ der „Revolutionären Zellen“ (RZ) bezeichnet werden kann.

    Dieser „Zirkel“ übernahm auch schon mal ungefragt die Meinungsführerschaft bei Problemfällen, wie beispielsweise im BLOG der SORGEs sauber in „KAIs VERRAT“ dargestellt.

    Belegt wird dies ferner durch KRAMs Interview in der „taz“ nach dem Film-Schinken „CARLOS“ von ASSAYAS, der Ende letzten Jahres in deutschen Kinos versank.

    Noch mal was davon gehört? Nee, nicht? Das Mandat hat sich THOMAS KRAM offensichtlich selbst erteilt, andere RZ haben sich dazu nicht geäußert.

    Apropos „Zirkel“ – Für alle gilt der Grundsatz: Sie waren an allen Strukturen (also auch der OIR) dran, aber nie drin!!!

    Auch die omnipotente Staatssicherheit der DDR, und damit deren XXII/8 („Terrorabwehr“) hat bei der Aufklärung von Aktivitäten dieser Kader ungeahnte Zurückhaltung an den Tag gelegt, während sie von den anderen OIR-Fritzen und –Fritzinnen ihre Finger nicht lassen konnten.

    Die XXII/8 nannte dies: „operativ disziplinieren“; und das wurde so intensiv betrieben, dass die „Internationalen Revolutionäre“ von den realen DDR-Sozialisten etwa Mitte der 80er Jahre aus dem sozialistischen „Schlaraffenland“ vertrieben wurden.

    Ach, so, und THOMAS KRAM soll der wichtigste Mitarbeiter von WEINRICH gewesen sei (oder so ähnlich), Nee – Dazu: Der „Bückling“ WEINRICH – diese Metapher ist nicht mir eingefallen, sondern DANIEL COHN-BENDIT – war der Befehlsempfänger und Stenograf von „Carlos“. Dazu würde ich noch mal Herrn RUMMENIGGE bemühen (4, letzter Ansatz). „Carlos“ selbst wurde von der Gilde der Chefs jener Gruppen, mit denen er gern auf Augenhöhe gewesen wäre, als „NICE BOY“ und seine Truppe als „SHADOW ARMY“ kabarettisiert.

    6
    Bliebe noch SPERBERs konkrete Beleg-Literatur. Nun, von den vier genannten Autoren ist als einziger FRITZ SCHMALDIENST akzeptabel. Ich schenke mir nähere Details. SCHRÖM hat SCHMALDIENST in seinem Quellenverzeichnis (s. 4). Frau KOPPs Buch – In Details ist sie unscharf, hat es vielleicht nicht besser gewusst oder Dinge sind ihr bewusst falsch dargestellt worden.

    Dabei gibt es andere, lohnenswerte Quellen:
    COLIN SMITH, BASSAM ABU SHARIF oder LASZLO LISZKAI.

    PS:
    Der größte Müll, der mir bei Recherchen vor die Füße fiel, war der Beitrag von REGINE IGEL mit dem Titel: „Linksterrorismus fremdgesteuert? – Die Kooperation von RAF, Roten Brigaden, CIA und KGB“ (in: Blätter für deutsche und internationale Politik 10/2007).

    Das war’s (fürs Erste)

  13. Alter Terrorpate warnt vor neuem Terrorpaten « Aron Sperber's Weblog Says:

    […] Carlos Bande arbeitete Anfang der 80er Jahre für Gaddafi und verübte in seinem Auftrag in Frankreich, Italien und Griechenland entsetzliche Terroranschläge. […]

  14. Vergangenheit und Zukunft des Terrorismus « Aron Sperber Says:

    […] Carlos Bande arbeitete Anfang der 80er Jahre für Gaddafi und verübte in seinem Auftrag in Frankreich, Italien und Griechenland entsetzliche Terroranschläge. […]

  15. Gaddafis deutsche Gehilfen « Aron Sperber Says:

    […] hielt sich der Weinrich-Mann Thomas Kram am Tag des schlimmsten Terroranschlags der italienischen Geschichte am Tatort […]

  16. Gaddafi und die „Revolutionären Zellen“ « Aron Sperber Says:

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  17. Gaddafi soll leben « Aron Sperber Says:

    […] hielt sich der Weinrich-Mann Thomas Kram alias „Lothar“ am Tag des schlimmsten Terroranschlags der italienischen Geschichte am […]

  18. Der Führerbunker lässt grüßen « Aron Sperber Says:

    […] zum Zeitpunkt des Anschlags 17jähriger Italiener verbüßte für Gaddafis Terror immer noch eine 30jährige Freiheitsstrafe ab, während Berlusconi diesem hinterhältigen Schwein […]

  19. Vor 31 Jahren in Bologna « Aron Sperber Says:

    […] Tag der endgültigen Unterzeichung des Abkommens, dem 2. August 1980, explodierte am Bahnhof von Bologna eine Bombe, die 85 Menschen das Leben […]

  20. Neue Ermittlungen gegen Thomas Kram « Aron Sperber Says:

    […] 31 Jahre nach dem Anschlag von Bologna ermittelt die italienische Justiz nun doch noch gegen Thomas Kram. […]

  21. Neuer Prozess gegen Carlos « Aron Sperber Says:

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  22. Carlos deutsche Komplizen « Aron Sperber Says:

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  23. Der Verräterin wird der Prozess gemacht « Aron Sperber Says:

    […] seine Nichtaussage bei Gericht wurde er nach einem knapp zweimonatigen Verfahren mit einer bedingeten Freiheitsstrafe […]

  24. Der letzte RAF-Prozess « Aron Sperber Says:

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  25. Hugos Vermächtnis wird verraten | Aron Sperber Says:

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