„Hexenjagden“

Seit der McCarthy-Ära wissen wir, dass es falsch ist, ohne Beweise paranoide „Hexenjagden“ gegen politische Gegner zu veranstalten:

Politisch korrekt ist es hingegen, den eigenen Geheimdiensten „alles zuzutrauen“:

Dabei spielt es keine Rolle, dass der amerikanische Präsident  gemäß erdrückender Indizienlast von einem jungen Marxisten ermordet worden war.

Auch als herauskam, dass der „Horst Wessel“ der deutschen 68er Bewegung von einem Stasi-Agenten erschossen worden war, folgte als mediale Reaktion nicht viel mehr als ein stummes Schulterzucken.

Geheimdienste erledigen in allen Systemen die Drecksarbeit für Regierungen. Aber je demokratischer ein Land ist, desto vorsichtiger müssen die Regierungen beim Einsatz der Dienste sein. Denn die Geheimdienste bzw die Regierungen, die ihre Geheimdienste mit der Drecksarbeit betrauen, müssen damit rechnen, für ihre Aktionen spätestens beim nächsten Regierungswechsel zur Verantwortung gezogen zu werden.

Damit man herausfinden konnte, dass es sich bei den prominentesten Opfern der McCarthy Ära doch um KGB-Agenten gehandelt hatte, musste hingegen erst die Sowjetunion zusammenbrechen. (Bis jetzt hat sich übrigens noch kein engagierter Regisseur gefunden, der jene spannende Agenten-Geschichte zu einem Hollywood-Streifen verarbeiten würde)

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10 Antworten to “„Hexenjagden“”

  1. „Mein cooler Onkel Charlie“ « Aron Sperber's Weblog Says:

    […] angesehen wird, kann man an den Oscars erkennen: Von Oliver Stone bis Michael Moore, von George Clooney bis James Cameron galt stets das Motto – je paranoider, desto höher die […]

  2. Kein „Wikileaks-Geheimnis“ « Aron Sperber's Weblog Says:

    […] solange es nicht CIA oder Mossad betrifft, hält sich die mediale Empörung über die Drecksarbeit der Geheimdienste in […]

  3. Oswald oder Tea-Party? « Aron Sperber's Weblog Says:

    […] Sarah Palin und die Tea-Party-Bewegung hat die McCarthy-Ära noch nicht […]

  4. Eine neue „McCarthy-Ära“ « Aron Sperber's Weblog Says:

    […] McCarthy-Ära ist in links-liberaler Verkleidung […]

  5. Unterschiedliche Ideologie, gleiche Psyche « Aron Sperber Says:

    […] Lee Harvey Oswald ein „Marxist“ war, wurde nicht dazu benutzt, um auf Marxisten Hexenjagden zu veranstalten (die McCarthy Ära war […]

  6. Breivik und Oswald « Aron Sperber Says:

    […] als “Marxist“ deklarierte, wurde nicht dazu ausgenutzt, um auf alle Marxisten eine Hexenjagd zu veranstalten (die McCarthy Ära war […]

  7. Grundlegende Realitäten « Aron Sperber Says:

    […] Die „McCarthy-Ära“ ging zum Glück rasch zu Ende. […]

  8. „Die Charaktermaske des Imperialismus“ « Aron Sperber Says:

    […] https://aron2201sperber.wordpress.com/2010/05/02/hexenjagden/ […]

  9. Olivers lebende und tote Helden | Aron Sperber Says:

    […] schlechte Gewissen der McCarthy-Ära führte dazu, dass man auf eine Hexenjagd gegen Oswalds Gesinnungsgenossen […]

  10. Die Mutter aller Verschwörungstheorien | Aron Sperber Says:

    […] “Hexenjagden” der McCarthy-Ära hatten den jungen Mann dazu motiviert, ein verwegener (Anti-)Held zu […]

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